Kaelter als dein Grab
dem letzten Wort deutete Jake in einer aggressiven Geste auf den dunkelhaarigen Mann, der kaum einen Meter vor ihm stand.Das Gesicht rot vor Ärger, trat Mike Madrid einen Schritt vor. „Wenn dir irgendwas im Kopf rumschwirrt, Vanderpol, dann solltest du es vielleicht aussprechen.“
Das ließ sich Jake nicht zweimal sagen. „Soweit ich weiß, hast du Rasmussen unser Versteck verraten.“
„Du Mistkerl, du …“ Mike machte Anstalten, sich auf Jake zu stürzen.
Rick erwischte seinen Arm und zog ihn zurück, bevor einer der beiden Männer einen Schlag landen konnte. „Lasst das. Madrid hat dich ebenso wenig verraten, wie ich das getan habe“, sagte er zu Jake gewandt.
Mit einem gemurmelten Fluch schüttelte Madrid Ricks Hand ab. „Ich haue ab.“ Er drehte sich um und marschierte auf den SUV zu, der in der Auffahrt parkte.
„Madrid!“, rief Rick ihm hinterher.
Doch Madrid verlangsamte seinen Schritt nicht. Er schaute nicht einmal zurück.
„Verdammt, Vanderpol.“
„Scheiß auf ihn“, sagte Jake.
„Sturer Bock.“ Rick bohrte ihm den Zeigefinger in die Brust. „Du hast genau zwei Minuten, ihn zurückzuholen.“
„Wir brauchen ihn nicht.“
„Madrid wird dein Mädchen im Auge behalten, mein Lieber. Wenn du sie in Sicherheit sehen möchtest, dann kann ich dir nur raten, zur Vernunft zu kommen und ihn zurückzuholen.“
„Woher soll ich wissen, dass er uns nicht verpfiffen hat?“, fragte Jake.„Weil ich ihm mit meinem Leben traue“, sagte Rick. „Das sollte dir reichen.“
Jake fluchte.
Rick seufzte. „Vielleicht hatte Cutter recht, was dich angeht. Immer wenn es um sie geht, denkst du mit einem anderen Körperteil als deinem Gehirn.“
„Und welcher Körperteil sollte das sein?“
Jake wirbelte herum und stöhnte auf, als er Leigh im Flur stehen sah. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht sagte ihm, dass sie jedes Wort des Gesprächs gehört hatte.
„Leigh …“
„Ich will wissen, was hier los ist.“ Sie hatte ihre Jeans angezogen, einen Rollkragenpullover und ein blaues Flanellhemd. Ihr Gesicht war blass, und sie betrachtete beide Männer mit unverhohlener Feindseligkeit.
„Wir sind hier, um euch dabei zu helfen, Rasmussen zu schnappen.“ Monteith blickte zu Jake und schüttelte den Kopf. „Doch er kooperiert nicht.“
Sie trat auf Jake zu. „Du kannst diese Sache nicht allein durchziehen. Lass dir von ihnen helfen.“
Die Tür stand noch immer offen. Jake hörte, wie eine Wagentür zugeschlagen wurde, und fluchte.
Leigh sah Rick fragend an. „Wer ist noch da draußen?“
„Mike Madrid“, spie Jake aus.
Ihre Augen weiteten sich. „Der Mann, der …“
„Hat er nicht“, unterbrach Rick sie. „Dafür bürge ich mit meinem Leben. Er ist hier, um zu helfen. Ebenso wie ich. Jake hat ihn vor den Kopf gestoßen und sauer gemacht.“
„Ja, das kann er besonders gut“, kommentierte Leigh trocken.
Rick grinste Jake an. „Sie kennt dich ziemlich gut, was?“
Jake fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Tatsächlich würde er Rick Monteith jederzeit sein Leben anvertrauen. Wenn Rick sagte, dass Madrid sauber war, blieb Jake nichts anderes übrig, als ihm zu glauben.
Er überwand seinen Stolz, schob Rick zur Seite und lief nach draußen. Madrid kniete auf der Kupplung eines Anhängers, auf dem sich zwei Schneemobile befanden. Er sah nicht auf, als Jake näher kam.
„Ich vertraue Ricks Urteil“, sagte Jake. „Wenn er sagt, du bist sauber, dann glaube ich ihm.“
Madrid sah ihn wütend an. „Du bist echt beschissen mit Entschuldigungen.“
„Ja, das sagen mir alle.“
Madrid löste die Kupplung und richtete sich dann auf. Jake ergriff die Gelegenheit, um ihm die Hand zu reichen. „Lass uns den Scheißkerl festnageln“, sagte er, und beide Männer schüttelten einander die Hand.
16. KAPITEL
„Dann ist der Artikel in der heutigen Morgenausgabe erschienen?“, fragte Rick Monteith.
„Und in der Online-Ausgabe“, sagte Jake.
„Die Rasmussen lesen kann, egal, wo er sich befindet“, warf Mike Madrid ein.
Leigh stand in der kleinen Küche am Tresen und schenkte vier Becher Kaffee ein. Es überraschte sie nicht, dass ihre Hände zitterten: Ihre Nerven waren so angespannt wie die Saiten eines Klaviers. Sobald Ronald Waite ihnen signalisierte, dass Rasmussen seine Telefonleitung abhörte, war Showtime.
Sie trug das Tablett zum Tisch und setzte sich neben Jake. Ihre Blicke trafen sich. „Geht es dir gut?“, fragte er.
Nein, dachte sie. Es ging ihr nicht
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