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Kaelter als dein Grab

Kaelter als dein Grab

Titel: Kaelter als dein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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heruntergekommen waren. Sie trugen schwarze Jacken, Skimasken, schwarze Lederhandschuhe. Killer, dachte er und versuchte, sich an ihnen vorbei zur Tür zu drängen. Doch der Mann, der ihm am nächsten war, zog eine silbern glänzende Pistole aus seiner Jackentasche.
    „Denken Sie nicht einmal daran“, sagte er.
    Ronald hob die Hände, sein ängstlicher Blick schoss zwischen den Männern hin und her. „Was wollen Sie?“
    „Informationen.“ Der zweite Mann holte ein Gewehr unter seinem Parka hervor.
    „W…was für Informationen?“, fragte Ronald.
    „Wir möchten wissen, wo sich Leigh Michaels befindet“, antwortete der erste Mann.
    In den vielen Jahren, seit er beim Investigator arbeitete, hatte Ronald schon viele unangenehme Situationen erlebt. Mit Sicherheit hatte er sich Feinde gemacht. Doch er hatte niemals den Eindruck gehabt, dass sein Leben in Gefahr war. Als er nun Rasmussens Männern gegenüberstand, beschlich ihn jedoch das schreckliche Gefühl, dass er diese Sache nicht überleben würde.
    „Ich … ich weiß nicht, wo sie ist“, log er.
    Die beiden Männer sahen einander an. Der erste schüttelte den Kopf. „Sieh mal“, begann er, „wir können dies auf die leichte oder auf die harte Tour durchziehen. So oder so wirst du uns sagen, wo sie ist.“
    Ronalds Herz raste so schnell, dass er glaubte, er stünde kurz vorm Herzinfarkt.
    „Dreh dich um und zeig mir deine Handgelenke“, befahl einer der Männer und zog ein Paar Handschellen aus der Manteltasche.
    Ronald wirbelte herum und rannte los. Er durchquerte das Esszimmer, während seine Hand in der Tasche nach dem Handy tastete. Wenn er nur den Notruf wählen konnte …
    Er hörte einen lauten Knall. Irgendetwas stach ihm ins Bein. Schmerz durchzuckte seinen Körper, und er fiel vornüber in die Küche.
    Als er aufsah, stand einer der Männer über ihm und hielt einen Taser in der Hand. Der Mann kniete sich nieder und rollte Ronald auf den Bauch zurück. Der Journalist spürte, wie ihm die Hände grob nach hinten gerissen wurden. Dann schlossen sich die Handschellen um seine Gelenke.
    Danach rollte ihn der Mann auf den Rücken. „Du hast zehn Sekunden, uns zu sagen, wo sie ist.“
    Ronald wusste, dass Leigh so gut wie tot war, wenn er ihnen sagte, wo sie sich befand. Er wusste nicht, was er tun sollte. Sich selbst retten und Ian Rasmussen kaltblütig eine junge Frau ermorden lassen? Oder sein eigenes Leben opfern, damit sie leben konnte?
    Vielleicht konnte er ihnen eine Lüge erzählen, ihnen einen falschen Aufenthaltsort angeben und auf diese Weise Zeit schinden. Die Möglichkeiten rasten durch seinen Kopf. Sicher konnte er sich irgendetwas einfallen lassen.
    Einer der Männer kniete sich neben Ronald und sah ihn eindringlich an. „Wo ist sie?“, fragte er.
    Ronald schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht.“
    Der Mann seufzte und zeigte ihm den Elektroschocker. „Dieser spezielle Elektroschocker schickt zwischen hunderttausend und fünfhunderttausend Volt durch deinen Körper. Du hast eben gerade einen Eindruck davon bekommen, wie sich hunderttausend Volt anfühlen.“ Er lächelte. „Unangenehm, nicht wahr?“
    „Ich weiß nicht, wo sie ist“, schrie Ronald. „Ich schwöre!“
    „Wollen wir mal sehen, wie sich fünfhunderttausendVolt anfühlen.“ Der Mann betätigte einen Knopf an dem Gerät.
    Panik überkam Ronald, als der andere ihm das Gerät in die Seite rammte. Er schrie auf, als fünfhunderttausend Volt durch seinen Körper schossen.
    „Sag uns, was wir wissen wollen, und wir müssen dir nicht weiter wehtun“, sagte der Mann.
    „Ich … weiß … nichts …“
    Ein weiterer Knall ertönte, als der Mann den Schocker erneut betätigte.
    Ronald krümmte sich vor Schmerzen und wusste, dass er einen weiteren Schlag nicht aushalten würde.
    „Sag uns, wo sie ist, und wir lassen dich gehen.“
    Schwitzend und keuchend wie ein Tier, schluchzte Ronald: „Okay. Bitte! Nicht noch mal!“
    „Dann rede“, forderte ihn der Mann auf.
    Und Ronald Waite begann zu reden.
    Obwohl sie extra die Kälteausrüstung angelegt hatten, war Jake bis auf die Knochen durchgefroren, als sie bei der anderen Hütte ankamen. Bei einer Geschwindigkeit von vierzig Meilen pro Stunde lag durch den Windchill die gefühlte Temperatur bei minus fünfunddreißig Grad Celsius. Die Fahrt über den See hatte fast fünfzehn Minuten gedauert.
    Er hatte Leigh nicht zurücklassen wollen. Er wusste, was alles in fünfzehn Minuten geschehen konnte. Doch er wusste

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