Käpt'n Silberbart und seine einzigartige Mannschaft (German Edition)
übrigen Segel und dann weiter in nördlicher Richtung, nur weg von hier!“
Nichts war den Männern lieber und eilig machten sie sich an die Arbeit. So überraschend schnell, wie die Eisplatten aufgetaucht waren, so schnell verschwanden sie auch wieder. Vereinzelt sah man noch kleinere Eisflächen, doch schon bald war um sie herum nur noch offenes, eisfreies Meer.
Jetzt hatten sie es endgültig geschafft! Dieses Abenteuer kam wirklich sehr unerwartet und hätte beinahe fatal geendet.
Als sie an diesem Abend zusammen an Deck saßen, gaben alle dem Käpt’n recht. Pinguine verheißen nichts Gutes! Zumindest nicht, wenn man eine Fahrt auf dem offenen Meer macht. Obwohl, … putzig sahen die schwimmenden Vögel ja schon aus, und nach diesem Erlebnis würde sicherlich keiner von ihnen sie jemals vergessen!
Ein ganz besonderer Fund
Eis Ade! Der neue Kurs brachte die Seeschwalbe näher an die Südspitze Afrikas heran, aber weit genug weg von allen Riffen. Die Männer konnten sich den angenehm warmen Wind um die Nase wehen lassen und mussten bloß die mühelose Fahrt genießen.
Ja, es war kinderleicht, bei diesem herrlichen Wind und der ruhigen See zu segeln. Es machte Spaß, auch wenn weiter nichts Interessantes passierte. Auf manche Abwechselungen konnte man auch wirklich gut verzichten! Es gab an Bord immer etwas zu tun, wenn es auch nicht immer Spaß machte. Heute zum Beispiel musste Lulatsch das Deck sauber schrubben und Klops half ihm dabei. Hinkebein hielt Pfeife rauchend das Ruder und der Käpt’n notierte unter Deck, was in den letzten Tagen passiert war.
Urplötzlich machte es ‚Bumm’!
Von dem dumpfen Schlag gegen den Bug der Seeschwalbe wurden alle überrascht. Einauge war nur ganz kurz im Ausguck eingenickt. Durch die Erschütterung stieß er mit dem Kopf gegen den Mast und war sofort hellwach.
„Das wird bestimmt eine dicke Beule“, dachte er, bevor er etwas benommen hinunter an Deck kletterte.
Von oben konnte man nicht erkennen, was das Schiff gerammt hatte, daher beeilte er sich, möglichst schnell nach unten zu kommen. Seine Freunde standen bereits vorn am Bug und blickten verwundert auf das, was dort im Wasser schwamm. Es war eine Art riesige Kugel, die vor dem Schiff trieb und immer wieder gegen das Holz schlug. Verblüfft kratzte der Käpt’n sich am Kopf.
>Ausmalen<
„Was ist das denn?“
Natürlich bekam er keine Antwort. Wie auch? So etwas hatte schließlich keiner seiner Männer bislang gesehen. Jetzt, nachdem sie das seltsame Knäuel etwas länger begutachtet hatten, konnten sie erkennen, dass es aus ineinander verschlungenen Tauen und Netzen bestand. Etwas Undefinierbares schimmerte rosafarben im Inneren. Keiner von ihnen hatte die leiseste Ahnung, was das wohl sein könnte.
„Los Männer, heben wir das Ding an Bord und schauen es uns genauer an“, forderte der Käpt’n sie auf.
Das war jedoch leichter gesagt als getan, denn die sonderbare Kugel war ziemlich groß und sehr schwer. Was auch immer sich zwischen den Tauen und Netzen versteckte, war selbst für Klops zu schwer, um es alleine an Bord zu heben. Geschickt warf Lulatsch ein Tau über den Quermast und befestigte das andere Ende am Knäuel. Mit vereinten Kräften zogen sie daran und hievten so das sonderbare Ding an Deck der Seeschwalbe . Vorsichtig zerschnitt Käpt’n Silberbart mit seinem Schwert die Seile und Netze. Als immer mehr davon zu Boden fielen, machten die Männer großen Augen. Etwas Lebendiges kam zum Vorschein. Rosafarbene, riesige, lange Arme oder waren es doch Beine, streckten sich ihnen entgegen. Kein Wunder also, dass sie sich zunächst einmal in einiger Entfernung in Sicherheit brachten.
„Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht Arme“, begann Einauge laut zu zählen.
„Was zum Klabautermann ist das denn für ein Ungeheuer?!“, fluchte der Käpt’n und hob bereits drohend sein Schwert.
Bevor er jedoch zuschlagen konnte, hielt Hinkebein ihn am Arm fest. Er hatte sich am schnellsten von seinem Schreck erholt und rief bestürzt:
„Nein! Stopp! Das ist kein Ungeheuer, sondern ein Riesenkrake und für uns überhaupt nicht gefährlich.“
„Schaut nur, zwei der langen Arme sind immer noch in den Tauen verwickelt und verknotet. Man könnte sogar meinen, dass der Krake Angst hat. Los, helfen wir ihm!“, forderte Einauge seine Freunde auf.
Noch etwas zögerlich machten sich alle an die Arbeit. Lulatsch und Klops hielten die bereits befreiten Arme fest, während
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