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Käptn Snieders groß in Fahrt

Käptn Snieders groß in Fahrt

Titel: Käptn Snieders groß in Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schrader
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Australien“, rief Max zurück. „Können Sie uns nicht den Weg zeigen?“
    „Na klar, da kommen wir ja gerade her. Fahrt nur immer hier entlang, und wenn ihr über einen Berg kommt, müßt ihr links abbiegen. Dann sind es nur noch sieben Monate.“
    Lachend entfernten sich die Paddler.
    Kluten schwamm gemächlich hinter dem Floß her. Das Wasser war angenehm kühl. Plötzlich tauchte er und schwamm unter das Floß. Er stieß von unten gegen die Kanister und versuchte, das Gefährt ins Schwanken zu bringen. Aber das gelang ihm nicht recht. Prustend kam er wieder hoch.
    „Haste die Kanister festgezurrt?“ empfing ihn Max.
    Kluten schneuzte sich und kletterte an Bord.
    „Sinnig, sinnig!“ schrie Max. „Du bringst ja die ganze Ladung ins Rutschen! Nun setz dich nur nicht auf meinen Pullover, du, der soll nämlich trocken bleiben. Kannst ja ein paar Freiübungen machen, dann verdunstet das Wasser schneller.“
    Aber Kluten hatte keine Lust zu Freiübungen. Er zog sich sein Hemd über den nassen Körper und schlüpfte in die Turnhose. „Baden macht hungrig“, sagte er, „schmeiß mal das Brot ’rüber!“ Wolf gang reichte ihm den Korb.
    „Was denn, mehr habt ihr mir nicht übriggelassen“, schrie Kluten. „Ihr seid vielleicht ’n paar verfressene Strümpfe!“
    „Nun halt aber die Luft an“, gab Max zurück. „Und denk nur nicht, daß du das allein hinter deine Backen schieben kannst! Das geht in drei Teile, mein Lieber.“
    Kluten sah den Knust an und drehte ihn hin und her.
    „Einen Knust kannste doch nicht teilen, Mensch“, sagte er und biß hinein.
    „Wetten, doch?“ rief Max, nahm ihm das Brot weg und biß eine Ecke heraus. „Nun du, Wolfgang, los, sonst frißt Kluten alles allein.“
    Wolfgang biß ebenfalls hinein. Und so wanderte das letzte Stück Brot herum, bis alles aufgegessen war.
    „Keine Spur von satt“, brummte Kluten hungrig, als er den letzten Bissen in Wolfgangs Mund verschwinden sah. „Wir müssen unbedingt an Land und Verpflegung tanken.“
    „Wir sind jetzt schon fast vier Stunden unterwegs“, sagte Wolfgang nachdenklich, „und noch nicht mal in Nordenham. Wenn wir jetzt an Land gehen, verlieren wir bestimmt eine ganze Stunde, und dann kommt schon die Flut, und wir müssen sechs Stunden warten.“
    „Ich mein’ auch, wir sollten erst mal den Ebbstrom ausnutzen“, stimmte Max zu. „Wenn wir nachher festliegen, haben wir Zeit genug, uns Fressalien zu besorgen.“
    „Das schmeckt mir vielleicht, hier mit Kohldampf durch die Gegend zu schaukeln“, knurrte Kluten. „Das dauert doch nur zwanzig Minuten, Mensch: ’ran an Land, ’rin in den nächsten Laden, Butter und Brot gekauft und wieder weg. Nicht mal zwanzig Minuten dauert das, höchstens zehn.“
    „Ja, wenn da auch gleich ein Laden ist“, sagte Max. „Aber guck doch mal, da sind nur Weiden und so ’n paar gammlige Kühe.“

    „Kühe?“ fragte Kluten. „Mensch, hab’ ich auf einmal einen Durst! So ’n richtigen Milchdurst.“
    „Sag bloß, du willst die Kühe melken?“ rief Wolfgang.
    „Na klar doch, wo die Gelegenheit so günstig ist!“ Kluten kramte in dem Verpflegungskorb herum.
    „Haben wir nicht mal ’nen richtigen Pott mit?“ fragte er. „Haben wir nicht, nee, wir sind nämlich ganz auf Kaltverpflegung eingestellt“, sagte Wolfgang. „Aber das leere Marmeladenglas kannste nehmen, hier!“
    Kluten nahm es in die Hand.
    „Das ist gar nicht so schlecht“, sagte er, „da paßt ’ne ganze Menge ’rein. Mit der linken Hand halte ich das Glas, und mit der rechten melke ich. Wenn das nicht hinhaut, heiße ich Gustav. Los, ’ran an Land! Nun mach schon, Wolfgang!“
    Wolfgang nahm den Schneeschieber und begann an der Steuerbordseite zu paddeln. Zehn Minuten später stapften sie über eine Schlickbank an das grasige Ufer. Die Kühe sahen erstaunt auf, ohne ihr Kauen zu unterbrechen.
    „Die haben’s gut, was“, sagte Max nachdenklich, „stehn mitten in der Salatschüssel und können den ganzen Tag fressen. Kommt, die dicke da, die gibt bestimmt ’ne prima Vollmilch! Einer muß sie streicheln und einer den Schwanz festhalten. Die Biester wedeln nämlich ganz schön damit ’rum.“
    Die Jungen traten vorsichtig an eine schwarz-weiß gescheckte Kuh heran. Max näherte sich dem Kopf, und Wolfgang übernahm die Schwanzaufsicht. Kluten redete beruhigend auf sie ein.
    „Ei, was bist du doch für ein liebes Tierchen“, sagte er, „so brav und so schön dick. Und die Milch in deinem

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