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Kaeufliche Liebe Band 2

Kaeufliche Liebe Band 2

Titel: Kaeufliche Liebe Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay
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Straße fernzuhalten. Für die Zeit von zwei Wochen entbindet er mich dafür von meinen Aufgaben.
    „Verdammter Mistkerl“, zischt Harry, nachdem wir das Büro verlassen haben.
    „Ach halt die Fresse“, knurre ich zurück und lass ihn stehen.
    Yussuf ist noch immer vorn im Empfangsbereich und redet mit den jungen Kerlen. Ich geselle mich zu ihm und gucke mir die armen Jungs genauer an. Sie sind alle höchstens Mitte zwanzig und durchgehend unterernährt.
    „Welcher ist meiner?“, frage ich meinen Freund.
    „Der hier“, Yussuf zieht den Braunlockigen nach vorn, den mein Kollege hatte besteigen wollen.
    Der Kerl guckt mich trotzig an. Erst jetzt sehe ich, wie schmutzig er ist und sein Geruch – ich rümpfe die Nase.
    „Das ist Aurel Pechstein“, informiert mich Yussuf. „Fünfundzwanzig Jahre alt. Kümmere dich um ihn, er ist eigentlich ein netter Kerl.“
    „Wieso eigentlich?“, motzt Aurel aufmüpfig und mustert mich mit seinen grünen Augen abschätzig.
    „Weil du dazu neigst, frech zu sein“, sagt Yussuf gutmütig und blinzelt mir zu.
    „Okay, Herr Pechstein, wir gehen jetzt“, ich packe den Arm des Kleinen und dirigiere ihn aus dem Revier.
    Nach kurzem Gezicke folgt er mir widerstandslos und lässt sich von mir auf den Beifahrersitz meines Wagens schieben. Zum Glück ist die Fahrt kurz, sonst wäre ich von dem Gestank ohnmächtig geworden der von dem Kerl ausgeht. Ich parke den Wagen vor meinem Wohnhaus und wende mich ihm zu.
    „Hey, mir stinkt die Sache auch“, kläre ich ihn auf. „Also mach keine Zicken, dann können wir eine gute Zeit miteinander haben.“
    „Hey-hey, du willst also auch meinen Arsch“, sagt Aurel frech, wobei seine Augen wütend blitzen.
    „Vergiss es“, murmele ich, steige aus dem Auto und gehe auf das Haus zu.
    Wenn der Stricher meint, er will abhauen, soll er es tun. Nach einem Moment höre ich seine Schritte hinter mir. Er folgt mir stumm die Treppe zu meiner Wohnung hinauf und bleibt im Flur mit hängenden Armen stehen. Ich nicke zum Bad.
    „Dusch dich und reich mir deine Klamotten raus, damit ich sie in die Waschmaschine tun kann.“
    Aurel guckt mich groß an, verschwindet dann aber ohne Widerworte im Badezimmer. Es dauert nur wenige Sekunden, bis er mir durch den Türspalt seine Kleidung reicht.
    „Die Unterhose fehlt“, brumme ich, auf die Jeans und das fadenscheinige T-Shirt starrend.
    „Ich hab keine“, kommt es von drinnen.
    „Socken?“
    Stille.
    „Sag nicht, du hast keine Socken“, knurre ich genervt.
    „Die mag ich dir nicht geben“, kommt es verschämt aus dem Bad, „sie stinken.“
    „Verflixt“, ich schubse die Tür ganz auf und strecke fordernd die Hand aus. „Her mit den Socken.“
    Aurel bückt sich und streift sie von den Füssen, reicht sie mir und bedeckt dabei mit einer Hand seine Körpermitte. Ich habe es dennoch gesehen, und das Kribbeln, das mich beim Anblick seiner Länge durchläuft, gefällt mir gar nicht. Der Kleine ist gut bestückt und hat außerdem einen Körper, über den ich zu gern mal meine Zunge gleiten lassen würde. Seine Haut sieht zart aus, und der angedeutete Sixpack ist einfach nur sexy.
    „Hast du genug geglotzt, Bulle?“, zischt Aurel.
    „Tschuldige“, murmele ich verlegen, fahre herum und verlasse das Bad.
    ***
    Eigentlich sollte ich dankbar sein, dass dieser Typ mich bei sich aufnehmen muss. Die letzten Wochen auf der Straße waren aufreibend. Außerdem habe ich kaum Kleidung, und irgendwann wird der Winter kommen, auch wenn er jetzt noch in weiter Ferne liegt.
    Meine Geschichte ist typisch für einen dummen Kerl wie mich. Nach der Ausbildung zum Klempner hatte ich noch einen Job, aber so oft verschlafen oder krankgefeiert, dass mein Chef mich kurzerhand feuerte. Die Wohnung war als nächstes weg. Es folgten der Strich und die Straße. Natürlich hätte ich zu einer Behörde gehen können um mir Stütze zu holen, aber Ämter sind mir verhasst. Als Heimkind aufgewachsen habe ich eine natürliche Abneigung gegen städtische Einrichtungen.
    Die Dusche ist eine Wohltat. Ich trödele herum und genieße das Gefühl der duftenden Seife, die ich verschwenderisch auf meiner Haut verteile. Das letzte Mal habe ich vor drei Tagen bei einem Freier duschen dürfen, das ist viel zu lange her. Auf der Straße lebe ich erst seit vier Monaten. Bis dahin habe ich mich mit gelegentlichen Jobs über Wasser gehalten, bis das Geld nicht mehr für die Miete reichte. Wie es weitergehen soll? Keine Ahnung. Ich habe gelernt,

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