Kaeufliche Liebe Band 2
mir fehlt der Mut. Ich weiß, wann ich jemanden treffe, der mir überlegen ist. Außerdem macht der Kerl mir Angst.
ENDE
Danksagung:
Für diese Geschichte haben ‚der Rigor Mortis‘ und ‚Kataro Nuel‘ mir ihren Mörder und seinen Freund geliehen, Chris und Jack. Danke. Es hat Spaß gemacht die beiden auftreten zu lassen und ich hoffe, sie irgendwann einmal bei euch wiederzusehen.
Korrupte Bullen
Mein Kollege Harry ist ein Arschloch. Er bedient sich auf dem Straßenstrich, was mir irgendwann so stinkt, dass ich eine Prügelei mit ihm beginne. Vielleicht liegt es auch an dem kleinen Aurel, der sein nächstes Opfer werden sollte. Wer weiß...
***
Es ist immer das Gleiche. Die Jungs drücken sich in die Ecken, wenn unser Dienstwagen sichtbar wird. Harry leckt sich über die wulstigen Lippen und seine Schweinsäuglein checken das Angebot. Ich seufze und drücke aufs Gas.
„He, da waren ein paar Illegale“, regt sich Harry auf, um seinen täglichen Umsonstfick gebracht.
„Kann sein“, brumme ich und lenke mit quietschenden Reifen um die nächste Kurve.
„Fahr langsamer, du bringst uns noch um“, echauffiert sich mein Kollege.
„Und wenn schon“, knurre ich genervt.
„Kehr um“, verlangt Harry.
Zum Glück knackt in diesem Moment der Funk. Eine Schlägerei im ‚Gay-dance-total‘. Ich wende und rase zurück zum Heidenkampsweg, wobei wir wieder an den Strichern vorbeikommen, die verstört auseinanderspritzen, als ich an ihnen vorbeirase. Harry wirft einen gierigen Blick hinüber.
„Verdammt, dann muss eben heute Nacht meine Alte mal wieder ran“, zischt er wütend.
Ich kommentiere das lieber nicht, es würde zu einem Streit führen. Zwar bin ich der Schwule von uns beiden, aber ich würde mich niemals an den Jungs bedienen, ich besitze nämlich Moralvorstellungen die Harry völlig abgehen.
Die Schlägerei in der Disco hat inzwischen weitere Kollegen auf den Plan gerufen. Es dauert zwei Stunden, bis wir die Hauptverdächtigen festgenommen und weitere fünf Personen verwarnt haben. Das ‚Gay-dance-total‘ wird für heute geschlossen, es ist ohnehin renovierungsbedürftig.
Als Harry und ich wieder in unser Dienstfahrzeug steigen, ist Mitternacht lange vorbei. Ich lenke den Wagen zum Revier, wo ich ihn auf dem Parkplatz abstelle und müde zu meinem Auto gehe, nachdem ich meinem Kollegen einen Abschiedsgruß hinterhergerufen habe. Harry und ich – wir mögen uns nicht, milde ausgedrückt. Seit einem Monat fahren wir zusammen Streife, aber wir sind einfach zu verschieden. Harry ist der Typ abgeklärter Bulle mit Beamtenstatus, der es sich in seiner Position gemütlich gemacht hat und die Annehmlichkeiten, die sein Job bietet, voll ausnutzt.
Will sagen, er ist korrupt und fies. Ich bin das Gegenteil von ihm, wahrscheinlich, weil ich wesentlich jünger bin als er und außerdem einen Migrationshintergrund habe. Meine Mutter ist Perserin und strenggläubige Muslimin, mein Vater stammt aus Norwegen. Daher auch mein blondes Haar und die blauen Augen. Obwohl man mir also meine orientalische Abstammung nicht ansieht, hatte ich in der Schule immer damit zu kämpfen. Man kennt das: kaum ist ein Kind anders als die anderen, hat es nichts zu lachen. Zusammen mit meiner verschleierten Mutter war natürlich meine Homosexualität der wunde Punkt, den die lieben Mitschüler nutzten um mich zu verhöhnen.
Heute, als gestandener Dreißigjähriger, kann ich darüber natürlich lachen. Dennoch, die Erinnerung bleibt.
Meine Wohnung liegt in Wandsbek, unweit des ‚goldenen Hirsch‘, meinem Lieblingslokal. Ich parke den Wagen und überlege kurz, ob ich noch auf einen Absacker in den Laden gehen soll, entscheide mich dann aber dagegen. Meine Knochen tun weh, wohl das Alter.
Am nächsten Tag habe ich wieder die Spätschicht. Harry wartet schon am Dienstwagen und quetscht seine Wampe umständlich auf den Beifahrersitz, während ich hinter das Lenkrad gleite und den Gurt befestige.
„Oh Mann, meine Alte wollte absolut nicht ran“, stöhnt mein Kollege, „fahr mal gleich zum Strich, ich brauch dringend ein Loch.“
„Das gefällt mir nicht“, sage ich, während ich den Wagen vom Parkplatz lenke.
„Glaubst du, es schert mich, was dir gefällt?“, meint Harry süffisant grinsend.
Ekel steigt in mir hoch. Bisher habe ich es toleriert, wenn er sich an den gefallenen Gestalten bedient hat. Was soll ich auch tun? Würde ich seine Machenschaften auffliegen lassen, stünde ich im Fokus der Kollegen. Man verrät
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