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Kahlschlag (German Edition)

Kahlschlag (German Edition)

Titel: Kahlschlag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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Blonde.
    »Frischen Kaffee. Und dass ich das nicht noch mal sagen muss.«
    Die Blonde ging hinaus. McBride lächelte Rooster unter seinem Schnurrbart hervor an. »Manchmal muss man den Fotzen mit ein paar Schlägen nachhelfen, oben und unten, aber dann läuft’s wie geschmiert, da kannst du Gift drauf nehmen. Wie findest du den Arsch?«
    Rooster spürte, dass er rot wurde. »Ganz nett«, war alles, was er herausbrachte.
    McBride lachte. »Nett? Das ist ein erstklassiges Fickloch. Was gibt’s? Für mich ist es noch früh am Morgen, und wie du siehst, war ich gerade beschäftigt. Du bist vermutlich nicht wegen einer Tasse Kaffee vorbeigekommen.«
    »Nein, Sir.«
    »Ist das Ölfest gut gelaufen?«
    »Ich denke schon.«
    »Gut. Und warum bist du nun gekommen?«
    »Der Constable drüben in Camp Rapture.«
    »Was interessiert dich ein Constable? Moment – ist das nicht Petes Schlampe? Ja. Von der hab ich gehört. Das ist doch diejenige, die hier angetanzt ist, als der alte Sack mit dem Sheriffstern umgebracht wurde. Die, die den Nigger rausgeholt hat, während du nur blöd geglotzt und den Arsch nicht hochgekriegt hast. Hat die nicht auch Macavee eins mit der Knarre übergezogen?«
    »Ja, Sir.«
    »Wie geht’s dem alten Macavee?«
    »Er hat die Stadt verlassen.«
    McBride grinste. »Klingt, als wär das Mädel ein echtes Teufelsweib. Gut aussehen soll sie angeblich auch. Stimmt das?«
    »Ich nehme es an.«
    »Du nimmst es an. Sieht sie nun gut aus oder nicht? So gut wie die Pussi, die ich hier hab?«
    »Sie hat mehr an.«
    McBride brach in schallendes Gelächter aus. »Kann ich mir vorstellen.«
    »Sie ist gestern mit einem ihrer Deputys ins Büro gekommen«, sagte Rooster. »Man nennt ihn Hillbilly. Jedenfalls hat sie mir was gezeigt. Landvermesserkarten. Vom Land eines Farbigen, Zendo. Nur, dass es die Karten waren, bevor sie aufgeteilt worden sind. Sie wissen schon, was ich meine.«
    McBride beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf den Tisch, wobei die Muskeln an seinen kräftigen, haarigen Unterarmen hervortraten. »Wo hat sie die denn her?«
    »Das müssen die sein, die Pete und diese Hure Jimmie Jo hatten. Ich weiß nicht, wo sie die herhat.«
    »Die Karten, die Pete gestohlen hatte? Die, von denen du mir erzählt hast?«
    Rooster nickte.
    »Weiß Henry schon davon?«
    »Sie haben mir gesagt, wenn mal was wär, sollte ich erst zu Ihnen kommen.«
    »Das hast du richtig gemacht, Sheriff. Und ich sag es Henry, nicht du. Du wirkst nervös, Rooster, und nervöse Männer kann ich nicht ausstehen. Da hab ich immer das Gefühl, die lauern nur drauf, ob sie mir was am Zeug flicken können.«
    »Tut mir leid, Mr. McBride«, entgegnete Rooster und sah hoch, weil die Blonde wieder ins Zimmer trat. Ihr Haar hing jetzt offen herab, sie hatte ein paar Sachen angezogen und trug eine Kaffeekanne und eine Keramiktasse. Sie schenkte Kaffee in McBrides silberne Tasse, stellte die Keramiktasse vor Rooster auf den Tisch und schenkte ihm ebenfalls ein.
    »Wenn du sie ein bisschen begrapschen willst, nur zu. Geht auf meine Rechnung, nicht wahr, Süße?«
    »Muß nicht sein«, sagte Rooster.
    McBride lachte. »Kann ich mir denken. Verzieh dich, Kleines, du bringst Rooster ins Schwitzen.«
    Rooster versuchte, ihr nicht hinterherzusehen.
    »So einen Feger hättest du auch gern in deiner Besenkammer, was, Rooster?« Als Rooster keine Antwort gab, fuhr McBride fort: »Hast du die Karten bekommen?«
    »Die haben sie mir nicht angeboten.«
    McBride, der mit überkreuzten Beinen dagesessen war, stellte die Füße nebeneinander und richtete sich auf. »Du hast sie nicht zurückverlangt?«
    »Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.«
    »Weil eine gutaussehende Frau die Karten hatte? Etwa deshalb?«
    Rooster trank einen Schluck aus seiner Tasse und hätte den Kaffee beinahe verschüttet. »So in etwa.«
    »Was haben sie also damit gemacht?«
    »Ich habe ihnen gesagt, sie sollen zum Gericht gehen.«
    »Du hast ihnen gesagt, sie sollen zum Gericht gehen? Das ist nun wirklich bescheuert, Rooster. Damit brauchen sie jetzt nur noch eins und eins zusammenzählen.«
    »Ja, Sir.«
    »Solange man sie nicht miteinander vergleicht, kann man mit den Karten nichts anfangen. Äußerst unklug, Rooster. Wenn sie zum Gericht gehen und dort die Unterlagen einsehen, wissen sie, was geändert wurde. Das war es ja, womit Pete und seine Hure gedroht haben – die Unterlagen irgendwelchen höheren Polizeistellen zu übergeben, wenn sie nicht beteiligt würden, und

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