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Kairos (German Edition)

Kairos (German Edition)

Titel: Kairos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Gallo
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Nah-Telepathie,
dachte er,aber verwarf den Gedanken. So etwas gab es nicht. Glaubte er. Er hob den Blick. „Du kommuniziert durch Gedankenkraft?“
    Sie sah ihn an. [Simultan-energetischer Datentransfer.]
    „Aha.“
    „Das ist doch jetzt völlig egal“, flüsterte Eiko zu Alain. Natürlich hatte sie recht. Alain kam sich dumm vor und schwieg.
    „Galdea...“, begann Doria, frappant respektlos. „Welches Unheil?“
    Diesmal gefiel es Eiko, wie diese Frau auf den Punkt kam.
    Galdea musterte die Pilotin. Wieder erklang ihre Stimme. [Euer Anführer. Ich muß ihm meinen Willen kundtun...]
    „Deinen Willen kundtun?“, fragte Doria.
    [Wir müssen handeln.]
    „Moment mal...“, begann Doria, doch Bals verlangte Ruhe.
    Eiko kaute ihre Unterlippe. Alain maß Bals mit einem Seitenblick. Der fing sich. „Unser Anführer“, sagte er, „ist ... Präsident Aron Berg...“
    Galdea zögerte nicht. [Wo ist er?]
    „Nicht hier...“, sagte Bals. „Er ist ... auf dem Planeten.“
    [Planet Erde.] Es war seltsam: Galdea schien nach innen zu horchen. Niemand konnte sagen, was sie hörte. Sie nickte entschlossen. [Wir müssen schnell sein, damit eure Art überlebt.]
    Sie tat einen Fingerzweig. Ein Würfel entstand. Er war so klein wie eine Kinderfaust und schien aus Diamant. Er funkelte in Regenbogenfarben.
    Doria fixierte ihn. „Was ist das?“
    [Ein Projektionskubus.]
    „Ein was?“, fragte Doria.
    Bals sah Galdea fragend an. Die schlug kurz die Augen nieder. Bals nahm den Würfel und wiegte ihn unsicher in der Hand. Er schien gewichtslos.
    [Damit ihr versteht] sandte Galdea.
    „Was verstehen? Verdammt, das habe ich nicht erwartet. Antworte!“
Warum siehst du aus wie Lauren?
    Galdeas Augen gewannen einen furchtbaren Ausdruck. [Nein, Sternenpilotin. Der alte Plan entwirft den Rahmen, nicht wir. Begreife das.] Ihre Augen ... Plötzlich wich Doria zurück. Sie kniff die Augen zusammen, musterte die Außerirdische mit Argwohn, doch auch wachsendem Angst.
    [Wir sind Verbündete. Tut, was ich sage, oder sterbt.]
    Doria sagte und tat nichts.
    „Warum hat man uns herbestellt?“, fragte Alain.
    [Damit ich weiß, daß ihr die Richtigen seid. Daß sichergestellt ist, daß die Gezeichneten den Würfel erhalten.]
    „Ich verstehe das nicht.“
    Sie musterte ihn. [Du bist Alain.]
    Er neigte den Kopf. „Ja.“
    [Ihr versteht Vieles nicht. Vielleicht werdet ihr das niemals. Rak´shasas Wege sind unergründlich, doch immer sind sie ausgewogen. Selbst Som kannte nicht alle Geheimnisse.]
    Kannte?
fragte sich Alain. Keine Antwort.
    Bals sagte: „Wir tun, was du sagst. Wir werden Aron Berg den Würfel übergeben. Du wirst mit ihm sprechen. Aber wir wollen wissen, weshalb du gekommen bist.“
    [Ihr werdet alles erfahren, wenn Berg es erfährt.]
    Er nickte. „Das muß reichen.“
    [Jetzt geht.]
    Und Galdea verschwand hinter einem Vorhang aus Licht. Die Gruppe war allein in dem runden Raum.
    „Aber warum kommt sie nicht mit?“ Alain sah auf die Stelle, wo sie verschwunden war. „Galdea!“
    Sie war fort.
    Das Tor schwang auf. Blaukappen lugten hindurch.
    Bals, den Würfel tragend, schritt hinaus. Eiko folgte ihm.
    „Das gefällt mir nicht“, sagte Doria leise. „Überhaupt nicht.“
    Alain sah Eiko und Bals hinterher. „Ja, ich weiß.“ Er ging los.
    „Und was weiter?“, fragte Doria hinter ihm.
    „Nichts weiter. Mir gefällt es auch nicht.“

18
    Zufrieden und zugleich beschämt sah Corey Nazma zusammenzucken.
    Niemand sagte ein Wort. Coreys Blick schweifte durch den Raum, über Nazmas Nachttisch, den Cremes, Lotionen und Parfums, den schweren Schaukelstuhl aus Nußholz, auf dem sich ein Kleiderberg häufte. „Wie wäre es“, sagte er leise, „wenn du jetzt einfach irgendwas sagen würdest, egal was.“
    „Ich wußte, daß was im Busch ist. Du wirkst eindeutig zu selbstzufrieden.“
    „Das wollte ich eigentlich nicht hören.“
    „Oh. Dann Glückwunsch.“
    Er atmete hörbar aus. „Danke.“
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll, oder du jetzt von mir hören willst.“
    „Ich will wissen, was du fühlst.“
    „Was ich fühle...“ Sie setzte sich zu ihm auf die Bettkante und sah aus dem Fenster. „Wut. Und Verbitterung. Weil wir’s nicht geschafft haben.“
    „Das verstehe ich.“ Corey war erleichtert. Nazma sah ein, daß ihre Beziehung endgültig vorbei war. Seine Einladung nach Frankreich war der Schlußpunkt.
    „Zugleich ist da etwas wie ... Traurigkeit. Nein,

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