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Kaiser Trajan als Bauherr

Kaiser Trajan als Bauherr

Titel: Kaiser Trajan als Bauherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiner Knell
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bedankte, die wichtigsten schriftlichen antiken Quellen einer jeden Beschäftigung mit diesem Kaiser, mit seinen Taten und Werken. Darüber hinaus sind nicht zuletzt Münzbilder heranzuziehen, welche die Nachricht von Bauten, die auf Initiative Trajans zurückgehen, öffentlich wirksam verbreitet haben. Als besonders wichtige Quellen unterstreichen sie neben den Bauwerken selbst deren herausragende Bedeutung.
    Nach historisch gesicherten Daten herrschte der 53 n. Chr. als Marcus Ulpius Traianus geborene Trajan von 98 n. Chr. bis zu seinem Tod im Jahr 117 n. Chr. als Kaiser über Rom und dessen Weltreich. Dabei war es keineswegs selbstverständlich und eigentlich auch nicht zu erwarten, dass er mit seiner Karriere und seiner familiären Herkunft zum Herrscher über dieses riesige Römische Reich werden würde. Schließlich war vor ihm noch nie ein Provinzialer in seiner Laufbahn bis zum Kaiser aufgestiegen
( Appian I 1b.38.153
;
Cassius Dio 68.4.2 )
. Dass er trotzdem in den Besitz dieser Machtposition gekommen ist, musste dennoch nicht völlig überraschend gewesen sein, da seine Fähigkeiten zumindest in Rom und bei dortigen Führungseliten gut bekannt gewesen sind. Bereits 78 n. Chr. hatte er mit der |14| Quaestur eine politische Laufbahn eingeschlagen, die ihm den Weg in den Senat und 91 n. Chr. sogar zum Konsulat eröffnete. Außerdem leistete er fast zehn Jahre lang sowohl im Westen bei den Truppen am Rhein als auch im Osten bei den Truppen am Euphrat
( Plinius d. J., Panegyricus 14   –   15
) einen ausführlichen Militärdienst, wurde 89 n. Chr. Befehlshaber des obergermanischen Heeres, war anschließend an der Donau aktiv und übernahm, wahrscheinlich 96 n. Chr., das Amt und die Funktion eines Statthalters in Germania Superior. Deshalb entsprach seine Laufbahn, die ihn mit allen militärischen sowie administrativen Kompetenzen ausgestattet hatte, einer eindrucksvollen Bilderbuchkarriere, die ihm alle Chancen eines sozialen und politischen Aufstiegs eröffnen konnte. Als loyales Mitglied des römischen Senats und als erfolgreicher Legionsführer, der auch bei den römischen Truppen bestens angesehen war, gehörte er in Rom schon seit längerer Zeit zu den dort in einflussreichen Kreisen aufmerksam wahrgenommenen Personen, die sich im näheren Umkreis des Machtzentrums von Kaiser und Senat befanden. Offensichtlich gab es bei diesen macht- und innenpolitisch maßgeblichen Eliten Roms genügend Interessenten, die ihren Einfluss bei Nerva geltend machen konnten, um diesen alternden Kaiser für eine Adoption Trajans zu gewinnen.

    |12| Abb. 2 Karte des Imperium Romanum zur Zeit Trajans

    |13|
    |14| Hierfür hatte nicht zuletzt die Karriere des vermögenden und zugleich sehr prestigebewussten Vaters von Trajan in Rom den Weg geebnet. Dieser hieß gleichfalls M. Ulpius Traianus und war sowohl zum Senatsmitglied als auch zum Konsul und sogar zum Patrizier aufgestiegen. Deshalb schlug auch der junge Trajan eine entsprechende Laufbahn ein, diente zuerst unter seinem Vater, war dann im Auftrag von Domitian militärisch und administrativ tätig und setzte diese Karriere unter Nerva in gleicher Loyalität gegenüber dem amtierenden Kaiser fort. Schließlich verkündete der kinderlos gebliebene Nerva im Jahr 97 n. Chr. auf dem Kapitol in Rom, nachdem er dort, in einem durchaus ungewöhnlichen Verfahren, betend den Rat der Götter eingeholt hatte
( Plinius d. J., Panegyricus 8.1 und 22.5 )
, die Adoption Trajans. Damit war – wie schriftliche Quellen bestätigen
( Cassius Dio 68.4
) – Trajan zu Nervas Nachfolger und damit zum kommenden Kaiser bestimmt. Mit ihm kam 98 n. Chr., nach dem Tod Nervas, eine Persönlichkeit an die Macht, die über reichliche Erfahrung in staatlicher Verwaltung und in politischer Führung sowie im Umgang mit dem Militär verfügte und somit mit den maßgeblichen Einflussgrößen des durchaus komplizierten Machtgefüges Roms vertraut war. Allerdings fehlte ihm noch der für einen Kaiser unverzichtbre Nachweis seiner
virtus
, den ihm eigentlich nur ein offiziell vom Senat zugesprochener Triumph bescheinigen konnte. Zwar war er als Legionsführer mit den militärischen und |15| strategischen Problemen in den Provinzen und hierbei vor allem in den Grenzgebieten an Rhein und Donau bestens vertraut und die Truppen und deren Interessen waren ihm gut bekannt, doch konnte er bisher auf keine Erfolge verweisen, die mit einem Triumph geehrt worden waren, wie dies von einem künftigen Kaiser eigentlich zu

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