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Kaiserkrieger 2: Der Verrat

Kaiserkrieger 2: Der Verrat

Titel: Kaiserkrieger 2: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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ein, doch dann ein zweiter Knall, ein erneutes Aufbeben des Kreuzers, und mit infernalischem Krachen fiel eines der nahe am Kai stehenden Stadtgebäude ein. Unter die Befehle und Rufe der Legionäre mischte sich das verzweifelte Schreien der Hausbewohner, die mit den Trümmern auf die Straße fielen, mehr zerschmetterte Körper, hilflose Verletzte, eine massive Rauchwolke tanzte über das flackernde Fackellicht.
    Eine brutale Szenerie, ein sinnloses Massaker.
    Salius machte das Zeichen.
    23 Männer glitten über das Deck der Saravica, jeder einen der Aufrührer im Blick. Die Meuterer schauten nicht hinter sich, lachten über das panische Bild vor ihnen, nur die Mönche wirkten ernst. Doch die Männer des Zenturio machten keine Unterschiede. 23 Klingen blitzten auf, 23 Opfer fielen in ihrem Blut zu Deck, tot noch, ehe sie den Boden berührten. Als sich die Angegriffenen umdrehten, überrascht ausriefen, hatten die Männer des Zenturios bereits die nächsten Opfer ausgemacht und wieder schossen die Dolche vor. Diesmal trafen sie auf erste Gegenwehr, abwehrend gehobene Arme, eine vereinzelte Klinge, die kleinen Feuerrohre, die die Fremden trugen und auf die Angreifer richteten. Salius sah, wie Blut aus dem Bauch eines seiner Männer spritzte, als er von unsichtbarer Hand gefällt wurde, doch dann waren die Römer über ihnen und ihre Klingen hielten reichhaltige Ernte.
    »Das Deck ist unser!«, meldete Jovius, den Körper mit Blut besprenkelt, aber nichts davon das seine. Salius machte eine herrische Bewegung zum Kai hin. Inmitten des Chaos stand sein zweiter Dekurio, Clodius, mit zwanzig weiteren Männern in voller Rüstung. Sie konnten nicht schwimmen, aber sie konnten das nunmehr unbewachte Fallreep nach oben rennen, mit gezücktem Kurzschwert und grimmiger Entschlossenheit, die Verantwortlichen für dieses Blutbad zu richten. Bei ihnen war Marcellus, der die Mannschaft kannte, und der ihnen den Weg zeigen sollte. Er trug einen viel zu großen Brustharnisch und einen Helm. Zwei Legionäre, darunter der reguläre Soldat Rufus, begleiteten ihn allein zu seinem Schutz.
    »Durch diese Türen!«, rief der Junge mit heller Stimme. Salius drang voran, dann Jovius, dann weitere Männer. Mönche stellten sich ihnen in den Weg, wurden Opfer der zuckenden Klingen, gingen röchelnd und Blut spuckend zu Boden. Marcellus hatte Angst, zitterte, sah das Gemetzel mit vor Schreck geweiteten Augen. Rufus hob ihn hoch, drückte ihn an seine Brust.
    »Marcellus!«, drang er zu dem geschockten Jungen vor. »Marcellus! Dein Magister! Lass ihn uns retten!«
    Das half. Der Blick des Fischersohns klärte sich. Verständlich und durchdringend kamen seine Anweisungen. Hinter sich hörten sie das Getrappel weiterer Legionäre auf Deck, irgendein Tribun hatte gemerkt, dass sich etwas getan hatte. Salius grunzte. Es gab tatsächlich noch Offiziere in der römischen Armee, die ihren Kopf zu mehr benutzten, als damit den Helm zu tragen.
    Es war wahrlich eine Zeit der Wunder und Offenbarungen.
    Dann zwei der Fremden, mit aufgerissenen Augen und Feuerrohren. Der Gang war eng, nicht mehr als zwei Mann konnten nebeneinanderstehen. Jovius warf seinen Kopf zurück, als ein Feuerrohr sprach und ihm den Hals zerfetzte, die Fontäne aus Blut blendete Salius für einen Augenblick. Ein zweiter Mann ging zu Boden, ein heftiger, brennender Schmerz durchzuckte das Bein des Zenturios. Dann schnellte sein Dolch vor, durchschnitt Kehlen mit müheloser Schnelligkeit, und das Gurgeln erstickte die Schmerzensschreie, als die Fremden zu Boden gingen.
    Salius blutete heftig, doch er ignorierte es. Er blickte hinter sich, sah, wie seine Männer über die Leiche des Dekurios stiegen, dann erblickte er Rufus, den Jungen auf dem Rücken, ihn mit seinem breiten Oberkörper schützend und einen Schild vor sich haltend.
    »Dort hinunter!«, gellte die Stimme des Jungen.
    Salius stürzte voran. Männer mit Feuerrohren, doch diesmal nicht schnell genug. Der Zenturio sprang die letzten Stufen, warf sich mit dem Oberkörper voran auf die Männer, die reagierten, als würde ein Dämon sie angreifen. Der Zenturio zögerte keine Sekunde, schleuderte die hilflos agierenden Verteidiger zu Boden und Momente später waren sie tot.
    »Das Schott … die Tür! Lass mich runter, sie müssen es von innen öffnen!«
    Rufus ließ den Jungen hinunter. Er lief zum Schott, hämmerte dagegen, rief ein paar Worte in der Sprache der Fremden. Es dauerte nur kurze Zeit, dann schwang das Schott auf und

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