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Kaiserkrieger 2: Der Verrat

Kaiserkrieger 2: Der Verrat

Titel: Kaiserkrieger 2: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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den Kai stellte und lautstark forderte, an Bord gelassen zu werden, glitten Salius und seine Männer durch dunkle Gassen, umgingen das Tamtam und erreichten schließlich in der undurchdringlichen Schwärze das Hafenbecken. Hier lagen Fischerboote, bildeten ein tiefschwarzes Gewirr von Körpern im Wasser, und an ihren Seilen, langsam, ohne Wellen zu verursachen, ließen sich die Männer ins Wasser.
    Kein Wort wurde gewechselt. Wie Fische tauchten die Männer ab, sich nur kurz an der Oberfläche orientierend, mit nur schlitzförmig geöffneten Augen, um ja keinen Widerschein in ihren ansonsten tiefschwarzen Gesichtern möglich zu machen. Alle 23 Männer glitten auf die Saravica zu, näherten sich langsam, in einer unsichtbaren Prozession, der Steuerbordseite des Kreuzers. Beim kurzen Auftauchen konnte Salius genau erkennen, dass alle Männer an Bord des Schiffes aufmerksam, ängstlich und kampfbereit dem Aufmarsch der Legion zuschauten, sich gegenseitig Mut zusprachen, ihre Waffen ausgerichtet hatten, sich alle an die Reling pressten.
    Zwei Männer standen steuerbords. Doch auch sie versuchten nichts anderes, als durch die Aufbauten zum Kai zu blicken. Der Lärm hatte ein Crescendo erreicht, weil Rennas martialische Rede immer wieder durch rhythmische Schläge der positionierten Soldaten auf ihre Schilde untermalt wurde. Renna wollte nicht mit von Klasewitz reden. Als ihm der Verschwörer in der Folterkammer gestanden hatte, was die Meuterer vorhatten, gab es für ihn keinen Zweifel, dass er alles in seiner Macht Stehende tun musste, um Rheinberg sein Kommando zu erhalten.
    Salius' Aufgabe.
    Der Zenturio betrachtete die beiden einsamen Steuerbordwachen nicht mit Verachtung. Seine Erfolgsstrategie hatte eine Menge mit der Dummheit seiner Gegner zu tun. Dummheit war nützlich. Man sollte sie bei seinen Gegnern respektieren.
    Er war ihnen aufrichtig dankbar dafür und versprach ihnen, jetzt, wo er näher und näher an den Bug des Kreuzers kam, einen schnellen und möglichst schmerzlosen Tod.
    Sie erreichten die steuerbordseitige vordere Ankerkette. Immer noch erscholl vom Ufer her lauter Lärm. Salius war der Erste, der die Metallkette ergriff und begann, sich an ihr nach oben zu ziehen. Er hatte, wie all seine Kameraden, zu diesem Zwecke seine Hände gut einbandagiert. Das feuchte Tuch half ihm, einen festen Griff zu erhalten und Verletzungen zu vermeiden.
    Die Fremden hätten sich bestimmt sehr gewundert, wenn sie den Übungsplatz von Salius' Männern besucht hätten. Bereits kurz nach der Ankunft des Schiffes, nachdem der Zenturio den Kreuzer aus der Ferne gründlich in Augenschein genommen hatte, war der Übungsplatz umgestaltet worden. Eine lange metallene Kette, die in ein mit Wasser gefülltes Bassin hing, an ihrem oberen Ende ein grober Nachbau des Bugs der Saravica aus Holz. Zwei Tage nach der Ankunft des Schiffes hatten Salius' Männer damit begonnen, das Entern des Kreuzers zu proben.
    Der Zenturio schätzte es sehr, vorbereitet zu sein.
    Und es zahlte sich einmal mehr aus, als nun in einer seltsamen, lautlosen Prozession schwarze Körper die Ankerkette emporkletterten.
    Als sich Salius über die Reling schwang, machte er mit seinen nackten Füßen so gut wie kein Geräusch. Als er die wenigen Schritte bis zur ersten Steuerbordwache überbrückt hatte, schaute diese gerade einmal mit leicht verwundertem Gesichtsausdruck auf. Und als der lang gezogene Dolch sauber von unterhalb des Brustkastens durch das Herz fuhr und den Mann mit aufgerissenen Augen zu Boden gehen ließ, war immer noch so gut wie kein Laut gefallen.
    Jovius erledigte den zweiten Mann, der sich kaum umgewandt hatte. Er starb ebenfalls einen schnellen und sauberen Tod. Salius nickte dem Dekurio anerkennend zu. Die Wachen hatten ihre verdiente Belohnung erhalten.
    Es dauerte keine Minute, dann waren alle seine Leute an Bord.
    Dann ein heftiger Knall, ein Erzittern des Schiffes, vielstimmiges Geschrei. Das plötzliche Prasseln von Pfeilen auf das Metalldeck der Saravica. Aufruhr, Lärm, heisere Befehle.
    Salius gestattete sich einen Blick.
    Die Meuterer hatten eines ihrer Feuerrohre benutzt. Auf dem Kai herrschte zielloses Chaos. Zerfetzte Leiber aus einem Pulk von Legionären, die direkt von der mächtigen Kanone getroffen worden waren, lagen überall verstreut. Salius erhaschte einen Blick auf Renna, der blutüberströmt seinen rechten Arm hielt und von Männern seiner Leibgarde fortgeschleppt wurde. Bogenschützen deckten die Saravica mit Salven

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