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Kaiserkrieger 2: Der Verrat

Kaiserkrieger 2: Der Verrat

Titel: Kaiserkrieger 2: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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leise zu Salius. Der Zenturio nickte, verzog dann aber das Gesicht. »Auch keine Folter? Wie wollen wir die Hintermänner identifizieren?«
    Dahms lachte freudlos auf. »Fragt einen Priester namens Petronius nach den Hintermännern.«
    Salius runzelte die Stirn. »Der gleiche Petronius, den ich meine? Die rechte Hand des Liberius?«
    »Eben jene.«
    »Das wird Renna nicht freuen.« Salius sah aus, als wäre das wiederum eine Tatsache, die ihn eher amüsierte.
    »Darum kümmern wir uns später.«
    Einige Minuten verstrichen, dann kamen die Meuterer hinaus: Sieben Mannschaftsmitglieder der Saarbrücken, die ihre Waffen niedergelegt hatten, und einige verbliebene Mönche.
    Dahms ließ alle Gefangenen auf dem Hinterdeck zusammentreiben. Langenhagen warf ihm einen bezeichnenden Blick zu, denn er teilte offenbar die böse Vorahnung des Ingenieurs. Als sie einen Appell durchgeführt hatten und die Mönche bereits von der Saarbrücken geführt wurden, war es klar: Sowohl von Klasewitz als auch Tennberg fehlten. Es wurden keine Leichen gefunden und auch unter den Mönchskutten hatten sie sich nicht verborgen.
    Sie mussten im Durcheinander des Kampfes die Zeichen der Zeit erkannt haben und waren aller Wahrscheinlichkeit nach ins Wasser gesprungen. Beide waren als ausdauernde Schwimmer bekannt, sodass sie den Weg, den Salius' Männer benutzt hatten, um zum Kreuzer zu gelangen, für ihre Flucht hatten wählen können.
    Obgleich Renna sogleich eine stadtweite Suche anordnete, erleichtert durch den anbrechenden Morgen, wussten alle, dass diese mit ziemlicher Gewissheit vergeblich sein würde. Als klar wurde, dass auch Petronius sowie einige weitere hochrangige Würdenträger Ravenna verlassen hatten, wurde die Suche abgeblasen. Welche Kontakte der Gewährsmann des Bischofs auch haben mochte, sie waren aller Wahrscheinlichkeit nach gut genug, um die Flüchtlinge vor den Nachstellungen der Behörden zu beschützen.
    Die Rädelsführer waren entkommen. Die Enttäuschung über diese Entdeckung wurde mehr als überwogen durch die Erleichterung, dass diese Episode trotzdem alles in allem glücklich überstanden war. Der Kampf hatte Opfer gefordert – von den Meuterern waren nur noch sechs am Leben, der Rest tot oder schwer verletzt. Rheinberg würde Urteile zu fällen haben, wenn er zurückkam, und einige Stationen an Bord waren künftig unterbesetzt.
    Andererseits, so fand Dahms, als er Marcellus ansah, den nach all der Aufregung nun endgültig die Müdigkeit überwältigt hatte und der in den Armen eines vierschrötigen Legionärs selig eingeschlafen war, gab es nun durchaus gute Gründe, um die Mannschaft durch Römer aufzustocken. Das wäre, früher oder später, ohnehin notwendig geworden.
    Der Anlass war eine Katastrophe, die Konsequenz hingegen der Weg in die Zukunft. Auch hier würde Rheinberg recht schnell Entscheidungen fällen müssen.
    Schließlich waren die schlimmsten Folgen des nächtlichen Kampfes beseitigt. Selbst der stechende Geruch nach Blut wurde durch eine auffrischende Seebrise vertrieben. Der übliche Gestank aus Fisch und Dung, der über Ravenna lag, behielt letztlich die Oberhand.
    Als Dahms Zenturio Salius von Bord verabschiedete, nickte dieser nur.
    »Ich hoffe, dass meine Dienste hier so bald nicht mehr gefragt sein werden«, sagte der so unmilitärisch aussehende Legionär. »Mein Präfekt wird meinen Bericht wünschen, sobald es ihm selbst wieder besser geht.«
    »Es ist nur eine Fleischwunde«, beruhigte ihn Dahms. »Er hat heftig geblutet, aber er wird bald wieder fit sein, genauso schnell wie Ihr.«
    Salius warf einen verächtlichen Blick auf seinen Verband. »Es ist nichts. Aber Eure Waffen sind furchtbar. Ich möchte kein Gote sein.«
    »Euer Einsatz hat gezeigt, dass es Dinge gibt, die durch überlegene Waffen nicht aufzuwiegen sind.«
    Salius gestattete sich ein Lächeln. »Wir haben einen hohen Preis für diese Erkenntnis gezahlt. Wie gesagt: Mögen alle Götter, an die wir hier glauben, dafür sorgen, dass ich niemals mehr mit Euch zu tun haben werde.«
    Der Zenturio klang aufrichtig und ernst.
    Als er sich abwandte und Dahms ihm nachschaute, wie er das Fallreep hinunterschritt, konnte der Ingenieur dem Legionär diese Haltung nicht einmal verübeln.
    Er drehte sich um, trat zu dem Römer mit dem schlafenden Jungen herüber und warf Marcellus einen stolzen Blick zu.
    »Aus ihm wird einmal ein großartiger Legionär!«, prahlte der kräftige Mann, der den Schlafenden trug.
    Dahms nickte. »Das

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