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Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Titel: Kaiserkrieger 4: Der Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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nicht.«
    Rheinberg nickte. Es war das gleiche Prinzip wie bei den MGs, die sie auf ihrer Seite ausrichteten. An Zielen mangelte es nicht und traf man nicht das eine, so sicher das andere.
    »Wie sind die Geschütze selbst gesichert?«
    »Es gibt offenbar einen größeren Trupp Legionäre, die nach allen Seiten hin sichern«, erklärte von Geeren.
    »Können wir die Kanoniere aus der Ferne erledigen?«
    »Ja – aber sie haben Verschanzungen gebaut und, das war zu erwarten, neben den Kanonen schwere Eisenplatten errichtet. Von Klasewitz hat so was natürlich geahnt. Es ist nicht so, dass wir sie einfach ummähen können. Sie sind darauf vorbereitet.«
    Rheinberg nickte. Es würde auch nicht viel nützen, sich allzu intensiv mit den Kanonen zu befassen, während er gleichzeitig Feuerkraft benötigte, um die Hauptstreitmacht des Maximus zu bekämpfen.
    »Da ist noch etwas«, meinte von Geeren. Er hielt Rheinberg den Feldstecher hin. »Schau mal auf die Legionäre vorne an der rechten Flanke, von uns aus gesehen. Die sind uns am nächsten. Guck auf die Gürtel und was die in Händen halten.«
    Rheinberg hob das Glas ans Auge und sah hindurch. Schnell hatte er die angegebenen Soldaten gefunden und fokussierte die Optik. Dann wurde er einen Moment starr, wie vom Donner gerührt. Wenige Momente später ließ er den Feldstecher sinken. Er war blass.
    »Handgranaten«, murmelte er.
    »In der Tat.« Von Geeren nahm ihm das Beobachtungsinstrument wieder ab und verstaute es in der verstärkten Lederhülle, die um seinen Hals hing. »Der Freiherr war wirklich fleißig. Eine ganz simple Konstruktion. Die Hälfte davon wird möglicherweise gar nicht explodieren.«
    »Eine Hälfte reicht mir bereits«, erwiderte Rheinberg tonlos. Er heftete seinen Blick auf die Stellungen der Infanteristen. Auch sie wurden von Legionären zusätzlich gegen Angriffe aus dem Hinterhalt abgesichert. Sie sollten sich ganz allein auf ein Ziel konzentrieren können.
    »Ich muss mit Arbogast und dem Kaiser reden«, sagte der Kapitän schließlich. »Du hast hier alles im Griff.«
    »Ich warte nur auf das Signal.«
    Rheinberg nickte. Er schwang sich auf sein Pferd. Seine eigene Leibgarde wartete bereits auf ihn und begleitete ihn zurück hinter die breit aufgestellte Front von Gratians Armee, wo der Kaiser mit seinem Stab weilte. Als er sich zu ihnen gesellte, war seinem Gesichtsausdruck bereits anzusehen, dass er keine sonderlich guten Nachrichten brachte. Er versuchte, den römischen Offizieren die Wirkungsweise einer Handgranate zu erklären. Da diese mittlerweile viele der Grundprinzipien moderner Waffen verstanden, dauerte es nicht lange, bis sich auch die Züge von Gratian, Arbogast und Malobaudes verdüsterten.
    »Wir müssen damit umgehen. Die Aufstellung ist bald fertig. Ich werde die Zenturionen persönlich über diese Veränderung informieren. Sie sollen ihre Männer so weit darauf vorbereiten, wie es jetzt noch möglich ist«, meinte Malobaudes schließlich. Er erhob sich sofort und eilte aus dem Feldherrenzelt.
    »Wir können die Schlacht noch abbrechen«, meinte Gratian und sah dem General nach. »Uns eine neue Taktik überlegen.«
    »Nein, das wird nicht viel nützen«, widersprach Arbogast. Der stämmige Germane strich sich über den Bart. »Es ist schlecht für die Moral und letztendlich haben wir ja keine Gegenwehr. Wie haben sich in Eurer Zeit die Soldaten gegen diese Waffe gewehrt, Rheinberg?«
    »Indem sie diejenigen, die sie warfen, töteten, bevor sie sie werfen konnten. Wenn sie flog und traf, half nur, in Deckung zu gehen und zu beten, dass man nicht getroffen wurde oder dass sie nicht losging. Viel anderes blieb nicht.«
    Arbogast nickte. »So etwas habe ich erwartet. Also bleibt unseren Männern auch nichts anderes.«
    Rheinberg erhob sich und nickte Gratian zu. »Ich werde dem Lazarett Bescheid geben, dass nicht nur die Kanonen des Feindes zu einer bestimmten Art von Verletzungen führen können, sondern auch die Handgranaten. Die Feldschere und Sanitäter müssen Bescheid wissen.«
    Er sah in die Runde und hob die Schultern. »Und dann sollten wir einfach angreifen, wie geplant.«
    Die Blicke, die ihm begegneten, spiegelten seine eigene Entschlossenheit wider. Es gab kein Warten mehr.
        
     

37
     
    »Das da ist unser Problem!«
    Von Klasewitz’ Zeigefinger zitterte nicht einmal, als er auf die Stellungen zeigte, die die Späher in die große Karte eingezeichnet hatten. Sie waren mit dem Symbol markiert, das Maximus

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