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Kaiserkrieger: Der Aufbruch

Kaiserkrieger: Der Aufbruch

Titel: Kaiserkrieger: Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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das war auch das Thema dieser Sitzung.
    Anwesend waren die Generäle Arbogast, Malobaudes und Theodosius, einige weniger hochrangige Offiziere, die als eine Art Generalstab dienten, sowie Schreiber und weitere Bedienstete. Auf Bitten von Geerens hin war auch Richomer, einer der Führer der kaiserlichen Truppen, hinzugestoßen. Sie hatten ihn vor Thessaloniki kennengelernt und Gratian schien große Stücke auf ihn zu halten. Tatsächlich war er eine wichtige Person in den Planungen, die sie derzeit entwickelten, denn es waren Richomer und er, Hauptmann von Geeren, die die große Kundschaftermission organisieren sollten.
    Die meisten der Anwesenden hielten einen Kelch mit warmem Wein in den Händen. Das stark verdünnte Gesöff war überall zugelassen, ein Alkoholverbot im klassischen Sinne kannte man hier nicht. Wein trank man immer, es war wie Wasser, nur meistens ungefährlicher. Auch von Geeren hielt mit beiden Händen einen warmen Kelch umklammert und freute sich über angenehm temperierte Hände weitaus mehr als über den leidlich wohlschmeckenden Trunk. Arbogast ergriff als Erster das Wort, nachdem sich alle versammelt hatten.
    »Gut, lassen Sie uns sehen, wo wir stehen. Tribun von Geeren, vielleicht geben Sie uns den aktuellen Stand. Sie haben Nachricht aus Ravenna erhalten ?«
    Der Offizier nickte und trat an den Kartentisch.
    »Das erste der neuen Dampfschiffe wird in Kürze in See stechen. Drei weitere sind bereits in Auftrag gegeben und die Manufaktur ist Tag und Nacht damit beschäftigt, Dampfmaschinen herzustellen. Dennoch wird die Flotte, die wir benötigen, erst in einigen Monaten einsatzbereit sein .«
    Von Geeren deutete auf die Karte und besonders den roten Pfeil.
    »Ich denke, dass die von uns diskutierten verschiedenen Strategien keine große Auswahl lassen. Wir müssen die Hunnen und ihren Ansturm vor den Grenzen des Römischen Reiches stoppen. Unsere Flotte soll daher, sobald sie fertig ist, einige Legionen einschiffen und diese die Westküste Europas entlang bis in die nördlichen Seen bringen. Durch eine Passage, die wir die Dänemarkstraße nennen, erreichen wir dann eine große Insel namens Rügen. Diese ist von römischen Truppen nie besetzt worden, daher war sie Euch nicht bekannt. Wir sollten von dort, an der Ostseeküste Germaniens, nach erfolgreicher Landung die Legionen gen Osten marschieren lassen. Von der Landseite setzen wir die Legionen aus Pannonien in Marsch, sodass wir den hunnischen Vorstoß in einer Zangenbewegung abfangen können .«
    Von Geeren untermalte seine Ausführungen mit dem Verschieben von kleinen, farbigen Holzstücken, die römische Einheiten symbolisierten, sodass alle Anwesenden einen visuellen Eindruck des Planes bekamen.
    »Wir werden diesen Feldzug mit den deutschen Legionären begleiten, da wir für diesen Plan unsere Waffentechnologie benötigen, vor allem Waffen, die auf lange Strecken hin wirken. Einige dieser Technologien versuchen wir gerade, auf hiesige Produktionsweisen hin anzupassen .«
    »Ihr sprecht von eisernen Kanonen !« , warf Arbogast ein. Er war damals Zeuge einer Demonstration des MGs gewesen, in Sirmium, als Gratian dort sein Lager aufgeschlagen hatte. Und die Auswirkungen der Kanonade der Saarbrücken vor Thessaloniki hatten ihn offenbar sichtlich beeindruckt.
    »Tatsächlich spreche ich von stählernen Kanonen«, korrigierte ihn von Geeren. »Leider haben wir noch keinen Stahl in ausreichender Menge herstellen können. Aber wir arbeiten daran. Wir benötigen Feldartillerie, um einen breiten Frontabschnitt kontrollieren zu können. Die Hunnen sind extrem schnell und beweglich, bestehen fast nur aus Kavallerie. Wir müssen uns dieser Kampfweise anpassen .«
    Von Geeren unterbrach sich und nahm einen Schluck Wein. Er verzog den Mund, da das Getränk mittlerweile kalt geworden war und der säuerliche Geschmack voll durchschlug.
    »Unser größtes Problem ist, dass wir nicht genau wissen, wo sich die Hunnen zurzeit aufhalten, in welche Richtung sie sich genau bewegen und mit welcher Geschwindigkeit. Wir haben einige Zeit damit verbracht, die Goten, die wir vor Thessaloniki geschlagen haben, sowie ihre hunnischen Verbündeten zu befragen. Ich weiß nicht, wie wörtlich wir die Aussagen dieser Leute nehmen können, denn sie tendieren dazu, Zeit und Entfernung eher vage zu beschreiben. Außerdem haben wir unsere Grenztruppen angewiesen, bei den benachbarten Völkerschaften Informationen einzuholen, doch auch hier ist die Qualität unterschiedlich

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