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Kaiserkrieger: Der Aufbruch

Kaiserkrieger: Der Aufbruch

Titel: Kaiserkrieger: Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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Zeitlinie, die durch die Intervention der Deutschen niemals Wirklichkeit werden würde, war Lyon die Stadt, in der Gratian verraten und getötet werden würde.
    Es war unter anderem das Ziel der hier versammelten Männer, diesem historischen Detail möglicherweise doch noch zu seinem Recht zu verhelfen.
    »Erwarten wir noch jemanden ?« , fragte Ambrosius. Ein Tribun, der mit Maximus gekommen war, nickte. »Der alanische Gesandte«, ergänzte Maximus.
    »Ein Barbar ?« , fragte Ambrosius und verzog das Gesicht.
    »Wir brauchen die Alanen, wenn wir Erfolg haben wollen«, beharrte Maximus. »Meine Legionen allein reichen nicht. Außerdem wird es uns helfen, weitere Germanen auf unsere Seite zu ziehen. Wir benötigen jede Unterstützung, die wir bekommen können, vor allem jetzt, da sich die Regeln des Spiels geändert haben .«
    Er warf einen bedeutsamen Blick auf von Klasewitz, der den Kopf neigte. Es war nicht zuletzt seine Aufgabe, wieder für Gleichheit der Waffen zu sorgen – und das durchaus im wahrsten Sinne des Wortes.
    »Abgesehen davon, edler Bischof, macht Euch keine Sorgen, dass ein verlauster Barbar mit dreckigem Atem und schlechten Manieren hier auftaucht. Die Alanen sind lange genug mit dem Reich in Kontakt gewesen, um gewisse Vorzüge unserer Zivilisation zu genießen. Warum wohl sind die Alanen so begierig, ihre berittenen Bogenschützen unserem geliebten Kaiser zur Verfügung zu stellen? Es ist das Gold, ja, aber es ist auch die römische Lebensart. Und es sind viele Alanen zu hohen Ehren gekommen. Man wird sie kaum von einem echten Römer unterscheiden können .« Maximus machte ein schnaubendes Geräusch. »Was immer heute überhaupt ein echter Römer noch sein soll .«
    Diesmal vermied er es, von Klasewitz direkt anzusehen, was möglicherweise offensichtlicher war, als wenn er ihn angestarrt hätte. Bevor noch jemand etwas dazu sagen konnte, öffnete sich die Tür und Schneegestöber wirbelte in den Raum, um sofort zu Boden zu fallen und eine Wasserlache zu bilden. Im Türrahmen stand ein breit gebauter Mann von imposanter Statur.
    »Verdammt, schließt die Tür !« , befahl Maximus und der Mann trat vollends ein. Er trug einen langen Bart, dessen Enden miteinander verflochten waren. Sein Haupthaar hingegen war säuberlich gestutzt und in römischer Art geschnitten. Als er seinen Fellmantel ablegte, kam darunter die Reisekleidung eines typischen römischen Händlers zum Vorschein und trotz des Schnees war erkennbar, dass der Mann eine gepflegte Erscheinung hatte. Er schaute sich um, legte den Mantel zu den anderen auf eine Bank und trat näher ans Feuer. Von Klasewitz sah ihm in die Augen. Sie waren vom klarsten Blau, das er jemals erblickt hatte, wie ein Bergsee.
    »Das ist Fabius Lecrinus, unser Verbindungsmann zu den alanischen Fürsten«, stellte Maximus ihn vor. »Er spricht nicht nur perfektes Latein und Griechisch, er hat auch lange in der Präfektur Galliens gearbeitet und dort eine angesehene Stellung inne .«
    »Warum hat er diese aufgegeben, um sich unserer Sache anzuschließen ?« , wollte Ambrosius wissen.
    »Hat er das ?« , fragte Maximus und nickte Fabius zu, der ihn wissend anlächelte, ehe er das Wort ergriff.
    »Ich bin immer noch in der römischen Verwaltung tätig und meine Dienste werden in Lyon sehr geschätzt«, sagte er mit angenehmer Stimme. »Ich bin kein Freiheitskämpfer. Ich will nur größere Chancen für mein Volk im Reich .«
    »Warum dann eine Verschwörung gegen Gratian ?« , fragte der Bischof. »Die Alanen stehen bei ihm doch hoch im Kurs .«
    »Nur jene, die direkt in seinen Diensten stehen und mit denen er auf die Jagd gehen kann«, erwiderte Fabius und der verächtliche Unterton war unüberhörbar. »Ich aber wünsche mir mehr. Ich habe entsprechende Versicherungen des Maximus bekommen. Deswegen bin ich hier .«
    »Seid Ihr befugt, bindende Vereinbarungen zu treffen ?« , fragte nun von Klasewitz, um endlich auch einmal etwas zu sagen. Das beifällige Nicken des Bischofs zeigte ihm, dass er das Richtige gefragt hatte.
    »In einem gewissen Rahmen, ja. Endgültige Entscheidungen treffen natürlich nur die Fürsten, für die ich hier spreche. Das versteht Ihr sicher .«
    »Dann lasst uns beginnen«, meinte Maximus. »Tribun von Klasewitz wird als Erster berichten. Es geht vor allem um unsere Bemühungen, gewisse Nachteile in Bezug auf unsere Ausrüstung auszugleichen .«
    Ambrosius runzelte die Stirn. Da unterschied sich der Bischof von Maximus. Während der

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