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Kaiserkrieger: Der Aufbruch

Kaiserkrieger: Der Aufbruch

Titel: Kaiserkrieger: Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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getreuer Diener des vormaligen Kaisers Valentinian, ist vom Reich verraten und getötet worden, Opfer einer Hofintrige. Einst ein gefeierter Feldherr und Held, wurde er ohne eine Verfehlung gerichtet. Ich habe diesen Groll lange mit mir herumgetragen und erkenne an, dass Gratian mich nicht zuletzt deswegen berufen hat, um für diese Schuld an meiner Familie Abbitte zu leisten. Ich will nicht, dass anderen zustößt, was man meinem Vater angetan hat. Niemand soll ohne tatsächliche Sünde verfolgt werden, erst recht nicht auf bloße Annahmen hin. Aber hier geht es um den Bestand des Reiches. Wollen wir die Gefahren der Zukunft bestehen, all die Dinge, die wir eben besprochen haben, dürfen wir kein Risiko eingehen .«
    Er fixierte von Geeren mit einem beständigen Blick, als wolle er ihn hypnotisieren. Es war klar, dass dem Spanier dieses Thema sehr am Herzen lag und er durchaus mit sich rang, das Richtige tun zu wollen. Von Geeren kannte die Geschichte seines Vaters, der auch Theodosius geheißen hatte, und sie war in der Tat so tragisch und unwürdig, wie der Sohn sie ihnen allen eben ins Gedächtnis gerufen hatte.
    Er nickte nur. »Das entscheidet der Kaiser«, war seine einfache Antwort. »Tragt dem Kaiser Eure Argumente vor. Doch ich kenne Gratian mittlerweile gut genug, dass ich durchaus vermuten kann, wie seine Antwort sein wird: Bringt Beweise. Bringt Beweise, dass auch in diesem Zeitablauf Maximus bereit ist, den Purpur mit Gewalt zu erwerben. Erst dann wird er damit einverstanden sein, ihn zu entlassen oder andere Maßnahmen gegen ihn zu ergreifen .«
    »Dennoch muss ich Theodosius zustimmen«, erhob nun Malobaudes das Wort. Der fränkische Adlige und alte General hatte sich neben dem Spanier zum größten Fürsprecher einer entschlossenen Handlung gegen Maximus entwickelt. »Wir reden hier doch um den heißen Brei herum! Loyalität hin, Gerüchte her, der Keim des Verrats wächst in Maximus, ob er nun jetzt zum Ausbruch kommt oder später. Wir müssen handeln .«
    »Der Kaiser entscheidet !« , wiederholte von Geeren. »Und Ihr, General, seid doch ohnehin schon auf dem Weg nach Nemetacum, um von dort aus die Vorgänge in Britannien genau zu beobachten .«
    Der Franke schnaufte. »Ich kann nicht viel mehr tun, als Agenten nach Britannien zu schicken und zu hoffen, dass sie von Maximus nicht entdeckt oder gar umgedreht werden. Aber ja, ich habe ein Auge auf ihn und erkenne ich die kleinste Unregelmäßigkeit, dann müssen wir sofort zuschlagen, hart und erbarmungslos !«
    Der Spanier nickte. »Gut, General, sehr gut. Ich bin dafür, dass wir die entsprechenden Vorbereitungen sofort treffen! Eine Truppe soll bereitstehen, Maximus zu entmachten, sobald wir auch nur den kleinsten Hinweis haben …«
    »Das entscheidet der Kaiser«, wiederholte von Geeren etwas müde. »Der General soll seine Augen offen halten, ja, aber die Konsequenzen zieht der Imperator .«
    Theodosius hob die Hände in einer fatalistischen Geste. Es war gerade sein Gespür für Loyalität, das ihn diese Aussage akzeptieren ließ.
    Arbogast sah sich um.
    »Dann verbleiben wir so. Die Liste mit den Vorschlägen für die Erkundung wird in Kürze vollständig vorliegen, danach beginnen wir sofort mit der Aufstellung und Ausrüstung der Truppe. Ich selbst werde sie kommandieren, sobald der Kaiser mich in diesem Kommando bestätigt, jedoch die Reise in den Osten nicht persönlich antreten. Vierzig der Zeitenwanderer werden uns begleiten. Wir sparen nicht an der falschen Stelle, die Truppe wird die besten Pferde und viel Proviant mitbekommen. Wir brauchen rasch Ergebnisse, damit wir eine Strategie gegen die Hunnen entwickeln können, die Hand und Fuß hat und auf verlässlichen Informationen beruht .«
    Er machte eine Kunstpause, um noch einem der Anwesenden die Möglichkeit zu geben, etwas zu ergänzen, doch niemand ergriff das Wort.
    »Dann setzen wir dieses Gespräch fort, sobald die Liste vorliegt und Rheinberg in Trier eingetroffen ist .«
    Die Versammlung war damit offiziell zu Ende. Von Geeren sammelte seine wenigen Utensilien betont langsam ein, da es oft genug vorkam, dass ihn im Anschluss an den offiziellen Teil noch jemand zur Seite nahm, um ein Detail zu besprechen. Doch als die Offiziere den Raum verließen, war nur Theodosius zurückgeblieben, mit einem Kelch heißen Weins in der Hand. Er blickte nachdenklich in das Feuer des Kamins, das von Sklaven gerade erst geschürt worden war. Von Geeren goss sich ebenfalls nach und stellte sich

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