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Kaiserkrieger: Der Aufbruch

Kaiserkrieger: Der Aufbruch

Titel: Kaiserkrieger: Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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mögliches Verderben rennen wollten. Von Geeren hatte ihm Entsprechendes berichtet und er war sich darüber im Klaren, dass er einen Drahtseilakt vollführte. Es hing alles davon ab, Gratian so weit zu beeinflussen, dass dieser bereit war, sich zurückzuhalten, und darauf zu hoffen, dass seine Autorität groß genug war, um seine Leute einigermaßen unter Kontrolle zu halten.
    Gratian nickte. »Und das neue Schiff, die Valentinian, wird also nach Ägypten aufbrechen ?«
    Rheinberg war dankbar für den Themenwechsel. Wie immer, wenn es viel zu tun gab, begann ihn das Gespräch rasch zu ermüden. Er war Marineoffizier, kein Politiker. Und von Geeren, der einfach nur schweigend dabeisaß, war auch keine Hilfe.
    »Ja, ich gehe davon aus, dass man bereits in See gestochen ist«, erwiderte er. »Die Expedition wird nicht nur helfen, die neue Macht Roms im Mittelmeer zu demonstrieren, sondern auch wichtige wirtschaftliche Brücken schlagen .«
    Gratian deutete ein schwaches Lächeln an. »Nun, mit dem neuen … wie heißt das Zeug? Branntwein? … habt Ihr ja bereits großen Erfolg. Eure Männer haben die Technologie bereits im ganzen Reich verkauft. Rom ist betrunken .«
    »Rom war auch schon vorher betrunken, nur diesmal geht es schneller«, korrigierte Rheinberg, ebenfalls lächelnd.
    »Ich möchte noch einmal betonen, dass die Idee des Branntweinmonopols noch nicht vom Tisch ist«, erinnerte ihn der Kaiser.
    »Ich habe es meinen Männern bereits schonend beigebracht. Beide sind durchaus bereit, sich auf ihre neu erworbene Taverne zu bescheiden, vor allem, da sie für großartiges Engagement in geschäftlichen Dingen gar keine Zeit haben. Beide werden in Kürze mit der Valentinian nach Aksum aufbrechen. Ich denke, dass wir uns so einigen können: Ein Prozentsatz der Einnahmen aus dem Monopol geht direkt in unsere Forschungs- und Ausbildungsstätte, um ein Einkommen zu sichern und den allgemeinen Staatshaushalt zu entlasten. Dann sollte es unproblematisch sein, wenn Rom mit den Betrunkenen den Resthaushalt sanieren hilft .«
    Gratian machte eine zustimmende Geste.
    »Wonach meine Leute jetzt suchen, wird den Betrunkenen helfen, wieder nüchtern zu werden«, ergänzte Rheinberg, nun wieder lächelnd. »Die Reise nach Aksum ist hier von großer Bedeutung .«
    »Darauf bin ich gespannt. Kaffee nennt Ihr das Gewächs ?«
    »Ja, und es ist vielfältig einsetzbar. Aber vor allem dient es dazu, ein schwarzes Getränk daraus zu brauen, mit heißem Wasser. Je nach Geschmack setzt man Milch hinzu oder süßt es. Sehr belebend. Wir vermissen es, da unsere eigenen Vorräte schon aufgebraucht sind. Wenn Branntwein ein Erfolg war, so wird Kaffee eine Sensation werden. Und wenn wir es so machen, wie wir es besprochen haben – ein strenges Staatsmonopol einrichten –, dann werden die Goldmünzen nur so in die Staatskasse fließen. Es wird eine Weile dauern, aber ich bin fest davon überzeugt. Und nicht einmal unsere ärgsten Kritiker werden zu einer Tasse Kaffee Nein sagen können .«
    »Das ist dann immerhin mal eine gute Aussicht«, meinte Gratian. Er war heute offenbar tatsächlich in einer eher deprimierten Grundstimmung. Rheinberg holte tief Luft.
    »Majestät, Rom sieht in der Tat einer guten Zukunft entgegen«, sagte er bestimmt. »Wir stehen vor großen Herausforderungen, aber bemerkt Ihr nicht den Unterschied? Noch vor Kurzem habt Ihr die großen Gefahren und das drohende Verhängnis nicht klar gesehen, nicht klar sehen können! Jetzt aber wissen wir, wohin wir gehen und was wir tun müssen. Es wird auf diesem Weg Stolpersteine geben, daran habe auch ich keinen Zweifel. Wir werden sogar hin und wieder mal hinfallen und uns die Knie blutig schlagen – aber wir sind in einer einmaligen Position, die uns viel Kraft und die Macht geben wird, allen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen. Ein sicheres Reich, das wirtschaftlich prosperiert. Ein Reich, in dem innerer Friede herrscht. Ein Reich, das den Respekt seiner Nachbarn verdient und das niemanden zu fürchten hat. Ein Reich, das durch neue Technologien Wissenschaft und Produktion zu neuer Blüte treiben wird. Und all dies, Majestät, wird untrennbar mit Eurem Namen verbunden sein. Bitte verliert das nicht aus dem Blick. Es sind immer die Herrscher, an die man sich zuerst erinnert .«
    Gratian lächelte nun breiter. »Macht Euch nicht klein. Das bloße Faktum der Zeitreise wird Euch und Euer Schiff unsterblich machen .«
    »Nichts, was in unserer Macht gelegen hätte. Wir

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