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Kaiserkrieger: Der Aufbruch

Kaiserkrieger: Der Aufbruch

Titel: Kaiserkrieger: Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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Aufständischen ganz entschieden davon ab, in den Feldschlachten nicht nur numerische Überlegenheit zu haben, sondern auch die Macht der Artillerie so effektiv wie möglich einzusetzen.
    »Dreißig wären besser«, setzte Maximus nach.
    »Dreißig sind möglich, aber nicht wahrscheinlich«, war des Freiherrn Antwort. Es nützte nichts, jemandem wie dem Comes Versprechungen zu machen, die man nachher nicht einhalten konnte. Der Mann schien zufrieden. Er hatte wahrscheinlich keine andere Antwort erwartet.
    »Was ist mit den anderen Waffen? Wie habt Ihr sie genannt – Arkebusen? Handgranaten?«
    Klasewitz nickte. »Ja. Einfache Gewehre, die von kräftigen Männern benutzt werden können. Ich hoffe immer noch, eine Zenturie mit diesen Waffen ausstatten zu können. Die Fortschritte hier sind ermutigend. Die Herstellung ist einfacher, da die Belastung der Rohre nicht so stark ist. Außerdem haben Eure Bemühungen dazu geführt, dass wir mittlerweile über eine ausreichende Menge an Schießpulver verfügen. Handgranaten sind einfacher. Wir haben eine einfache Variante entworfen. Wir werden einige Hundert herstellen können, solange uns genügend Schwarzpulver zur Verfügung steht .«
    »Das sind gute Nachrichten. Es ist ein gefährliches Unterfangen. Lange werden wir diese Dinge nicht mehr geheim halten können. Es wird irgendwann etwas durchsickern. Rom schaut bereits misstrauisch auf mich. Ich weiß, dass es Männer beim Hofe gibt, die darauf aus sind, mich zu töten, weil sie die Geschichte – Ihre Geschichte – kennen und meine Rolle darin. Sie wissen nicht, dass ich Euch aufgenommen habe und ziemlich genau darüber in Kenntnis bin, was mir in Ihrer Zeit gelungen und misslungen ist. Gewisse Fehler werde ich nicht wiederholen. Aber ich habe bereits Dinge in die Wege geleitet, die von dem abweichen, was in Ihrer Version der Geschichte passiert ist .«
    »Ihr habt von einem zweiten Plan gesprochen«, deutete von Klasewitz seine Neugierde an.
    »Ich habe von einer Ergänzung unserer militärischen Vorgehensweise geredet«, korrigierte ihn der Comes. Es schien ihm Spaß zu machen, seinen Gesprächspartner noch etwas zappeln zu lassen. »Wir können nicht allein auf unsere militärischen Erfolge bauen, wir müssen an anderer Stelle ebenfalls zuschlagen .«
    »Ihr wollt mir darüber nichts weiter sagen«, stellte von Klasewitz fest und konnte seine Enttäuschung nicht völlig verbergen. Gleichzeitig löste diese Tatsache Wut bei ihm aus. Er gehörte offenbar doch nicht zum innersten Zirkel der Verschwörung. Das würde sich ändern. Alles würde sich ändern. Jetzt sah er klar, einen deutlich abgesteckten Weg. Noch mochte Maximus ihn auf Abstand halten, aber es war offensichtlich, dass das Schicksal noch einige Überraschungen auf Lager hatte.
    Maximus schlug von Klasewitz mit falscher Kameraderie auf die Schulter. »Es ist besser, wenn Ihr nicht alles wisst. Manche Dinge blühen besser im Verborgenen. Und gerade in dieser Sache ist absolute Geheimhaltung von großer Bedeutung .«
    Freiherr von Klasewitz wusste ganz genau, wie der Comes das gemeint hatte. Oh ja. Einmal ein Verräter, immer ein Verräter, das waren die unausgesprochenen Worte dahinter. Ihm war nicht zu trauen. Grimmige Entschlossenheit erfüllte den Deutschen. Ja, er würde dem Comes beweisen, dass er in seiner Einschätzung durchaus recht hatte. Der Purpur, den dieser zu tragen beabsichtigte, würde, wenn überhaupt, nur kurz auf dessen Schultern ruhen.
    Von Klasewitz lächelte und senkte devot den Kopf.
    Noch war es nicht an der Zeit.
    Maximus warf einen Blick auf die Konstruktionszeichnungen auf dem Arbeitstisch.
    »Erklärt mir noch einmal das Prinzip jener Gewehre, über die die Männer der Saarbrücken verfügen«, verlangte er. »Ich muss wissen, was mich im schlimmsten Falle erwartet .«
    Klasewitz unterdrückte ein Seufzen.
    Noch war es nicht an der Zeit.
    Aber bald. Aber bald.

Kapitel 11
     

    Es war eine Freude, das leidende Gesicht ihres Gatten zu sehen. Es war ihre Rache dafür, dass er in ihrer Hochzeitsnacht nicht betrunken genug gewesen war und sie noch hatte nachhelfen müssen. Eine bittere und zugleich so süße Rache. Als der Wagen durch ein Schlagloch rumpelte und sie auf dem Sitz hin und her gerüttelt wurde, blieb Julia auf ihren weichen Kissen wohlbehütet und abgefedert. Sie hatte keinen Blick für die reizvolle Landschaft, sie starrte allein auf die zusammengesunkene Gestalt von Martinus Caius, der wenige Meter vor ihr auf dem

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