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Kaleidoscope: Kriminalroman (German Edition)

Kaleidoscope: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Kaleidoscope: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darryl Wimberley
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erfahren.«
    Der Lastwagen kam um eine Ecke und auf die Lichtung zugerast und seine Scheinwerfer beleuchteten das grausige Bild von Jack und seinem Schlachter.
    Eine Schrotflinte krachte. Eine kurze Pause, und Schrot rieselte durch die Kiefern wie erste, zaghafte Vorboten von Regen.
    Arno lächelte, das Messer in der Hand.
    »Du weißt doch, was das heißt, Jack? Das heißt, wir tanzen noch eine Runde. Noch einmal rund ums Parkett, nur beim nächsten Mal stört uns kein Orchester, das garantiere ich dir. Beim nächsten Mal sind wir beide ganz allein.«
    Brutal stieß er mit dem Messer zu. Ein Schnitt wie ein Schandmal klaffte in Jacks Gesicht.
    »Mal sehen, ob sie dich jetzt noch will, Jack«, fauchte Arno.
    Ein weiterer Schuss der Schrotflinte zerschmetterte die Heckscheibe des Packard, aber Becker ging ohne Eile zurück zu seinem Wagen. Auch zeigte er keine Hast, als er Choke und Zündung betätigte. Er musste es zweimal versuchen, bevor die Zylinder donnernd erwachten und die Reifen Dreck und Sand in Jacksentstelltes Gesicht schleuderten. Becker raste auf die schmale Landstraße, frontal auf Lunas riesigen Ford zu.
    Sie sah ihn auf sich zukommen.
    »FESTHALTEN!«
    Bei jeder Erhebung und jeder Furche sprang das Lenkrad in Lunas Händen auf und nieder. Die Leute auf der Ladefläche klammerten sich fest, so gut es ging. Es war stockdunkel und jetzt hatte sie auch noch Beckers Scheinwerfer im Gesicht. Das Licht der Kohlebogenlampen brach sich an den zermalmten Insekten. Aber sie konnte ihn nicht entkommen lassen. Dieser Scheißkerl durfte auf keinen Fall davonkommen!
    Der Laster schlingerte zur Seite. Luna steuerte ihn wieder zurück.
    »Er setzt nicht zurück!«
    Tommy Speck fluchte, als er versuchte, neu zu laden. Die Straße verschwand im gleißenden Licht der Scheinwerfer.
    »DER LÄSST’S DRAUF ANKOMMEN, LUNA!«
    »VERDAMMT.«
    Luna riss das Lenkrad herum und der Laster wich aus.
    Grinsend wie ein Wasserspeier glitt Becker vorbei.
    Sekunden später rannte Luna durch das Zwergpalmendickicht, ohne zu bemerken, wie das Gestrüpp ihr Haut und Rock aufriss.
    »JACK …! JACK …? Oh Gott.«
    Vor ihr ein in sich zusammengesacktes Etwas mit einer Schlinge um den Hals, die Arme an ein grausames Tablett gefesselt und die Beine eingepfercht. Frisches Blut troff von seinem Gesicht, das mit Blasen, Brandwunden und Schnitten übersät war. Fleisch und Rotz hingen von der gebrochenen Nase. Auf den ersten Blick sah es aus, als wäre ein Fuß abgetrennt.
    »Oh Gott, Jack!«
    Er musste angestrengt wie ein Baby seinen Mund bewegen, um Töne zu erzeugen, die Luna zuerst nicht verstand …
    »Isser … isser weg?«
    Jack erwachte bei Tageslicht in einem baldachinlosen Himmelbett. Kein typisches Schaustellerbett. Viel zu bequem. Er sah an sich hinunter und stellte fest, dass ein Fuß auf eine Kiste gelagert und fachgerecht verbunden war.
    Sein Gesicht fühlte sich starr an.
    »Jack?«
    Luna nahm seine verletzte Hand und drückte sie fest.
    »Wo …? Autsch!«
    Die Nähte in seinem Gesicht behinderten ihn beim Sprechen.
    »Wo bin ich?«
    »In meiner Wohnung. Über dem Café.«
    Er versuchte, sich zu erinnern, wo das war.
    »Wasser«, sagte er langsam, und sie schenkte ihm ein Glas aus einem Krug am Fenster ein.
    Das Wasser war eiskalt.
    »Nimm den Strohhalm«, riet sie. Als er trank, lösten sich innen an seinem Mund Hautstreifen ab.
    »Alles in Ordnung, Jack.« Doc Snyder kam in sein Blickfeld wie ein Komparse, der in einem Film ins Bild tritt. »Sie haben ein paar Verbrennungen, aber die verheilen. Ganz bestimmt.«
    Jack wollte etwas fragen, aber er wusste nicht mehr, was.
    Doc untersuchte sein Gesicht.
    »Für die Umstände gar nicht so schlecht«, sagte der Arzt fröhlich. »Es bleiben natürlich ein paar Narben zurück. Es war etwas schwierig zu vernähen, aber wir haben es geschafft.«
    Doc richtete sich auf, um seinen Bericht zu beenden.
    »Keine Flüssigkeit in den Lungen; ein wahres Wunder. Und was das andere angeht … Eine Base werden Sie wohl nicht mehr stehlen können, aber Sie hatten doch sowieso keine Laufbahn als Baseballspieler anvisiert, oder?«
    Jack schluckte vorsichtig sein Wasser. »Wie habt ihr mich gefunden?«
    »Das hast du Tommy zu verdanken«, antwortete Luna. »Er hat gesehen, wie der Dreckskerl dich verschleppt hat.«
    Sie nahm sein Glas und zog sich einen Stuhl ans Bett.
    »Wer hat dir das angetan, Jack?«
    »Er heißt Becker.« Jack schluckte unter Schmerzen. »Hat mir von hinten eins

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