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Kaleidoscope: Kriminalroman (German Edition)

Kaleidoscope: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Kaleidoscope: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darryl Wimberley
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von den Scheinwerfern blenden lassen, als die helle Freude in Beckers Augen zu sehen.
    »Alex Goodman ist nicht sein richtiger Name. Der Kerl, der den Diebstahl geplant hat, der hieß in Wirklichkeit Terrence Dobbs. War früher Anwalt. Hat wohl auch noch ein paar andere Dinger gedreht. In Tampa.«
    »Sehr gut.« Aber Arno wirkte eher wütend als erfreut. »Und wo ist dieser Dobbs jetzt?«
    »Ist von einem Elefanten totgetrampelt worden.«
    Das Messer fuhr ganz fest und langsam über Jacks Knie.
    Ein gurgelnder Schrei entwich Jacks Kehle.
    »Ich habe keine Zeit für Scherze, Jack.«
    »ES IST ABER WAHR! FRAG DOCH BLADE! CHARLIE BLADE!«
    »Noch ein neuer Name? Sehr gut, Jack. Ich muss schon sagen, dafür, dass du angeblich nichts weißt, bist du ja ein richtiger Informationsquell.«
    Jack ließ ein Wimmern hören, unterdrückt und beschämt. Es war wie ein Vogel, der sich aus Jacks Griff befreite. Er spürte, wie er sich in die Hose pisste.
    »Nur zu«, sagte Arno höhnisch. »Davon wird’s zwar auch nicht besser, aber für mich wird’s dadurch zum besonderen Genuss.«
    Dann heulte Jack ungehemmt. Ein verzweifeltes Schluchzen von Angst und Scham.
    Arno genoss es einen Moment lang.
    »Also gut«, sagte er schließlich. »Da sprach der Hund zur Katze: Wo ist das Geld? Wo sind die Wertpapiere? Die müssen doch irgendwo in dem Lager sein.«
    »… Ich weiß es nicht!«
    Arno begutachtete Jacks Zehen.
    »Das ist der große Zeh, der braucht viel Platz juchhe …«
    »Hör zu, ich bin Luna zum Mirasol gefolgt. Sie hat sich da mitjemandem getroffen. Mit wem, weiß ich nicht, aber ich wette, es hat was mit Bladehorns Kohle zu tun. Sie hat ihm einen Umschlag gegeben. Mehr habe ich nicht gesehen. Und mehr weiß ich nicht!«
    »… das ist er, der zweite …«
    »NEIN!« Jack zappelte wie eine Marionette und versuchte, seine Beine zurückzuziehen, die wehrlos zuckten und sich vergeblich bemühten, den massiven Holzklotz abzuschütteln.
    »Jedes Gelenk einzeln.« Arno wirkte jetzt viel glücklicher. »Nur um ganz sicher zu sein, dass du mir nichts verschweigst.«
    Jack fing schon an zu schreien, bevor Arno das Messer ansetzte. Ein furchtbares Klagen erhob sich und wurde immer lauter, bevor es zu einem Flehen um Gnade oder den Tod verklang.
    Bei so einem Rabatz hätte man leicht das ferne Pfeifen der Dampforgel überhören können.
    Innerhalb weniger Minuten hatte Luna ihre Leute versammelt und noch ein paar Minuten später raste sie schon über den Tamiami Trail und haute die Gänge rein, während ihr Lastwagen um die scharfen Kurven schlitterte. Es gab kaum Mondlicht, um die schwächlichen Scheinwerfer des Lasters zu unterstützen. Außerdem zermatschten Schwadronen von Mücken und anderen Nachtinsekten auf der Windschutzscheibe.
    Luna hütete sich aber, die Scheibenwischer anzustellen.
    Tommy saß auf dem Beifahrersitz.
    »Schau dich gut um«, befahl sie.
    »Ich schaue ja!«
    »Er wird wohl kaum auf der Hauptstraße sein.«
    »Diese Straße hat sicher ein Dutzend Zufahrtsstraßen!«, schrie Tommy. »Wenn nicht hundert!«
    »Aber keine festen Straßen«, warf Luna ein. »Es war ein Packard, oder? Wie weit kommt man in dem Sand hier schon mit einem Packard-Coupé?«
    Der Hund heulte auf der Ladefläche. Giant saß mit den anderen auch hinten an die seitlichen Ladeklappen gelehnt. AlsBoomer noch mal bellte, brachte Luna den Laster schleudernd zum Stehen.
    Tommy zog vor Schreck die Luft ein. »Willst du uns umbringen?«
    »Hör mal!«
    Luna stellte den Motor ab. Der Kühlergrill knarrte. Insekten summten. In einem Tümpel röchelte ein Alligator. Und aus der Ferne drang ein Schrei durch den Kiefernwald, wie von einem Puma bei der Paarung.
    Boomer zerrte an seiner Leine.
    »DA IST EINE STRASSE!« Giant wies von seinem erhöhten Aussichtspunkt aus auf eine Schotterstraße.
    »LOS!«
    Luna ließ den Motor an und schoss mit quietschenden Reifen vom Asphalt auf den Kalksteinsplitt.
    Jack bekam endlich Wasser, richtiges Wasser, das Arno ihm über seinen blutigen Kopf goss. Winselnd wie ein Welpe kam er zu sich. Er zitterte.
    »Schau dir deinen Fuß an, mein Hübscher«, befahl Arno.
    Blutige Knochenstummel klopften wie Blindenstöcke gegen den Klotz.
    »Und wir haben ja noch einen Fuß vor uns.«
    Jack schluchzte hemmungslos.
    Arno knurrte.
    »Du weißt wirklich nicht, wo es ist, was, Jack? Du hattest doch so viel Zeit und weißt es immer noch nicht.«
    »Ich … Ich hab’s versucht!« Jack jammerte wie ein Junge, der seinen wütenden

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