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Kalendarium des Todes - Mord am Hellweg VI

Kalendarium des Todes - Mord am Hellweg VI

Titel: Kalendarium des Todes - Mord am Hellweg VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafit
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Transaktion laufen?«
»Sie fordern alles zurück. Ihre Einlagen, Ihre Fonds, Wertpapiere, Ihre Optionsscheine, Aktien, was immer Sie haben, lösen ihr gesamtes Depot auf, ohne Rücksicht auf die entstehenden Abschläge, die man Ihnen berechnen wird, aber wenn Sie es nicht tun …«
»Könnte es sein, dass Sie mich hinters Licht führen wollen?«
»Warum sollte ich das tun?«
»Sie haben noch gar nicht gesagt, was ich mit meinem Vermögen dann anfangen soll, oder anders: Was haben Sie denn von dieser Transaktion?«
»Darüber reden wir, wenn Sie Ihr Geld in Sicherheit gebracht haben.«
    Nur noch ein Telefonat. 23.59 Uhr. Der Letzte war Matthias Kuntze, der Besitzer der Computerfirma. Wenn der via E-Mail seine Kunden unterrichtete …
»Wer sind Sie, verdammt?«
»Das brauchen Sie nicht zu wissen.«
»Ich bin schon informiert worden.«
»Umso besser.«
»Sie sind also der Drahtzieher!«
»Das würde ich nicht sagen. Ich hab den Tipp direkt aus der Zentrale von Heimbrecht & Co. «
»Einer seiner Abteilungsleiter?«
»Lassen Sie das Rätselraten sein, handeln Sie lieber.«
»Schon geschehen. Ich will doch mein Geld nicht in einem Cashhole verschwinden sehen.«
»Und wie hat Herr Heimbrecht reagiert?«
»Er will sich morgen früh gleich drum kümmern.«
    Dritter Tod: Morgens um sieben ist die Welt nicht mehr in Ordnung
    »Ich muss den Opa wecken!«, sagte Ilona nach einem Blick auf die Küchenuhr. Die beiden Enkel löffelten Cornflakes mit Schokogeschmack. »Sonst fahr ich euch schnell zur Schule.«
    »Hat Opa verpennt?«, fragte Michael.
    »Ich sehe nach!«, sagte Ilona.
    Sie waren erst gegen zwei Uhr von der desaströsen Hochzeitsparty in die Villa an der Annette-Allee am Aasee heimgekehrt. HHH hatte sich wortlos in seine Räume zurückgezogen, nachdem er bis zum Schluss diszipliniert keinen Tropfen Alkohol angerührt hatte.
    Hans-Hennings Bett war unberührt.
    Hat wahrscheinlich die ganze Nacht durchgearbeitet, dachte Ilona, Hans-Hennings dritte Frau. Seit dieser verdammten Finanzkrise war sein Arbeitsalltag in ein völliges Durcheinander geraten. Wenn er doch wenigstens das Golfturnier gewonnen hätte … der zwölfte Platz war nicht gerade eine Auszeichnung gewesen.
    Ilona klopfte an die Tür des Arbeitszimmers.
    »Hans-Henning! Frühstück! Es ist schon kurz nach sieben!«
    Sie musste wieder an das Debakel bei der Hochzeitsfeier denken. Diese unglaubliche Blamage. Und wie dieser Kehrer ihren Mann angegangen hatte … Er habe doch alles schriftlich von ihm bekommen … wie er mit dem Schreiben gewedelt hatte. Auf die Idee, dass jemand diesen Brief gefälscht haben könnte … Schlangenragout, Affenhirn, Stinkekäse …
    Vorsichtig öffnete Ilona die Tür.
    Der Anrufbeantworter auf dem Schreibtisch blinkte. Aus dem Lautsprecher kam die aufgeregte, sich überschlagende Stimme des stellvertretenden Direktors: »… dringend, sehr dringend, das ist die größte …«
    Dann entdeckte sie ihren Mann.
    Hinter dem Schreibtisch.
    Zu Boden gerutscht.
    Ilona fühlte seinen Puls.
    Nichts.
    Fühlte an seiner Halsschlagader.
    Auch da: nichts.
    Ihr entfuhr ein kurzer Schrei. Sie schlug sich mit der rechten Hand auf den Mund.
    Ihr Blick fiel auf den Schreibtisch.
    Eine Namensliste voller Fragezeichen, dahinter Zahlen, große Zahlen, riesige Vermögen, durchgestrichene Zahlen …
    Ein Brief. In der Mitte zusammengefaltet.
    Vorhang
    Nachspiel: Ein Herold tritt auf
    BANKHAUS HEIMBRECHT & CO.
    Z. H. HERRN HEIMBRECHT PERSÖNLICH
    Nun sind Sie da angekommen, wohin Sie mich gebracht haben. Alles verloren, dank Ihrer Risikostrategie zur wunderbaren Geldvermehrung. Nichts mehr übrig von meiner Altersrücklage. Gehen Sie davon aus, dass dies erst der Anfang meiner Unternehmungen ist. Ich trachte Ihnen nach dem Leben. Warten Sie auf den nächsten Schlag.
    Gez. Deep Cash

Weltfrauentag
    Der Weltfrauentag heißt eigentlich ›Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden‹ und wird weltweit am 8. März begangen. Als Mutter des Frauentages gilt hierzulande die deutsche Sozialistin Clara Zetkin, die 1910 auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen die Einrichtung eines Internationalen Frauentages vorschlug – den freilich ein Jahr zuvor die Sozialistinnen in den USA schon längst veranstaltet hatten. Zentrale Forderung der Frauen war in den ersten Jahren die Gleichberechtigung und das Wahlrecht für Frauen. In Deutschland wurde das Frauenwahlrecht 1918 gesetzlich fixiert, die Frauen

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