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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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Berühmtheit aus Ballamar?«
    Sein Stellvertreter, der zu seiner Rechten in den Kissen schwelgte und gerade an einem goldenen Becher mit Ferrumer Jungfrauenblut – einem schweren, lieblichen Rotwein aus der entlegenen Stadt Ferrum – nippte, wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab und meinte: »Die müsste die nächsten Sonnen hier eintreffen. Ich gehe davon aus, dass der gute El Kadir kurz nach mir aufgebrochen ist. Jedoch mit einem Fuhrwerk, was seinem langsameren Vorankommen Schuldigkeit trägt. Folglich erwarte ich – wie erwähnt – in Bälde sein Eintreffen.«
    Mittlerweile hatte Kathros das Interesse an seinen Ringen verloren und wandte nun seinem Gesprächspartner sein weiß schimmerndes Maskengesicht zu. »Haltet Ihr es wirklich für eine gute Idee, diesen guten, aber auch betagten Mann diese Reise allein bewältigen zu lassen?«
    Packrit Kull nickte, ohne seinen Souverän anzusehen. »Ihr müsst verzeihen, aber ich hatte noch mehr als genug zu tun, was keinen Aufschub duldete.« Er nippte erneut von dem Wein und leckte sich über die Lippen. »Außerdem ist El Kadir ein alter und erfahrener Händler. Ich bin mir sicher, dass er es schaffen wird. Und, mit Verlaub, wer würde schon einen Händler überfallen, der eine Harpyie auf seinen Wagen geladen hat?«
    »Wollen wir es hoffen«, entgegnete der oberste Kolosseumsverwalter ernst. »Wir versprechen Uns einiges von diesem Geschäft.«
    Packrit Kull grunzte zustimmend und nahm einen weiteren Schluck. Als er den Becher wieder absenkte, fiel sein Blick auf Yorald Maurr, der nach wie vor mit deutlicher Gewittermiene und vor der Brust verschränkten Armen zwischen drei dicken großen Kissen in Gelb, Rot und Pink saß und vor sich hin starrte.
    Er machte eine Kopfbewegung in Richtung des Händlers und fragte: »Was ist eigentlich mit unserem werten Yorald Maurr los? Die ganze Zeit schon bläst der Mann düsterstes Trübsal, welches nicht einmal Eure beschaulichen Gemächer zu vertreiben vermögen.«
    Kathros stieß einen nachdenklichen Laut aus. »Wir haben das Gefühl, dass das eine Frage ist, die des Nachgehens wert wäre.«
    Der unausgesprochenen Aufforderung folgend, erhob sich Packrit Kull seufzend von seinem gemütlichen orangefarbenen Kissen und ging zu dem grimmigen, farblosen Fleck inmitten der bunten Kissenlandschaft herüber.
    »Werter Yorald Maurr«, trällerte er, während er wie ein Storch mit großen Schritten über die großen Kissen hinweg auf den ergrauten Mann zu stakste; den Becher hatte er immer noch in der Hand. Der Händler sah griesgrämig zu ihm auf. Man konnte ihm deutlich anmerken, dass er keinen Wert auf Gesellschaft legte. Trotzdem fuhr Packrit Kull unbeirrt fort. »Was ist Euch denn über die Leber gelaufen, alter Freund? Ihr habt doch gewiss nichts dagegen, wenn ich mich ein wenig zu Euch setzte, nicht wahr?«
    »Also eigentlich...«, hob der Angesprochene raunend an, doch da sprach er auch schon weiter.
    »Heute ist eine viel zu schöne Sonne, als dass man sie zum Trübsal blasen verschwenden sollte. Vielleicht sollte das lieber eine jener Damen hier...«
    »Da ich wohl - oder übel – davon ausgehen muss«, seufzte Yorald Maurr und blickte dabei zur mit seidenen Bahnen in Pink und Orange behangenen Decke empor, »dass Ihr mich so lange mit Euren geschwollenen Phrasen nervt, bis ich klein beigebe, schone ich lieber meine Nerven und sage es Euch gleich: Ich habe einen Raben mit einer äußerst unbefriedigenden Nachricht erhalten.« Sein Blick begegnete dem des tätowierten Mannes und als dieser ihn drei Herzschläge lang unverwandt mit neugierig auffordernden Augen anglotzte, stieß er ein resignierendes Seufzen aus und fuhr schließlich fort. »Sagt Euch vielleicht der Name Emrar Damont etwas? Nein? Währet Ihr ein Weib, würdet Ihr ihn gewiss kennen. Er ist ein verfluchter Weiberheld, ein Windhund, der sich als Barde ausgibt. Wo Seeleute in jedem Hafen ein Weib haben, ist es bei ihm genau umgekehrt. Lacht nicht so blöde! Diesem Bastard habe ich zwei unverhoffte Enkel zu verdanken. Ja, mit beiden, verdammt! Auf jeden Fall habe ich ein fürstliches Kopfgeld auf diesen Bastard ausgesetzt. Zwei Kopfgeldjäger waren ihm dicht auf den Fersen und hätten ihn auf dem Geierfels auch beinahe im Sack gehabt. Doch dann hat ihn etwas gerettet. Nein, nicht jemand , sondern etwas . Dieser Sohn einer läufigen Hündin hat es wohl irgendwie geschafft, sich mit einer verdammten Harpyie anzufreunden.«
    Packrit Kull wollte gerade wieder

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