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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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einen Schluck aus seinem Becher nehmen, als ihn die Erwähnung des Mischwesens in der Bewegung verharren ließ.
    »Verzeiht, werter Yorald Maurr«, sprach er gedehnt in seinen Becher, »aber sagtet Ihr gerade, dass eine Harpyie diesem Mann geholfen hätte?«
    Der Händler nickte grimmig. »Ganz genau. Offenbar eine entlaufene Arenenbestie. Auf jeden Fall muss ihr ehemaliger Besitzer einen großen Narren an ihr gefressen haben, denn sie trug eine Kali Darad bei sich.«
    Kali Darad. Beinahe wäre Packrit Kull der Becher aus der Hand gefallen.
    »Vielleicht könnt Ihr ja jetzt meinen Groll verstehen, werter Packrit Kull«, zeterte der Mann weiter, doch Packrit Kull hörte ihm schon gar nicht mehr zu.
    Kali Darad ist frei? Wie, in Pryans Namen, konnte das passieren? Und was ist mit El Kadir geschehen? Und wie kann es sein, dass ein Barde... Ihr Götter, hat man jemals etwas derart unsinniges gehört? Ein sich als Barde ausgebender Weiberheld zieht mit einer entlaufenen Arenenharpyie durch die Lande und wird auch noch von ihr beschützt... Zuvor hätte ich jeden, der sich einen solchen Mist ausdenkt, sofort an die Geistheiler des Puragrantempels ausgeliefert, und jetzt muss ich eine solche Geschichte aus dem Munde eines unserer besten und geschätztesten Freunde hören. »Verzeiht meinen Unglauben, werter Yorald Maurr, aber kann es nicht vielleicht sein, dass Eure Kopfgeldjäger ein wenig zu tief in den Bierkrug geblickt...«
    »Sagen Euch die Namen Berk und Serino etwas?«, funkelte ihn der Händler böse an.
    Er stutzte. »Berk, der Zyklop?«
    »Genau der. Wollt Ihr wirklich die Integrität dieses Mannes infrage stellen?«
    Statt zu antworten, schürzte der stellvertretende Kolosseumsverwalter lediglich die Lippen und schüttelte den Kopf. Berk war, als Krieger im Range eines Veterans, einer der zuverlässigsten und professionellsten Männer, die er kannte. Auf sein Wort war schon immer Verlass gewesen. Und genau das machte die ganze Sache nur noch verwirrender.
    Er brummte nachdenklich vor sich hin und sagte dann abwesend: »Ich möchte Euch für Eure Offenheit danken, bester Yorald Maurr. Mein aufrichtiges Beileid für Eure ärgerlichen Umstände.« Er wechselte den Becher in die linke Hand, klopfte dem Händler aufmunternd auf die Schulter und erhob sich mit einem leichten Ächzen. »Wenn es etwas gibt, das ich für Euch tun kann, lasst es mich wissen.«
    Der Händler schnaubte zynisch. »Wenn Ihr die grässlichen kleinen Maden dieses Bastards, die sich in den Leibern meiner geliebten Töchter breitmachen, verschwinden lassen könntet, wären wir quitt.«
    Da blitzten die roten Edelsteinaugen der Bestien auf Packrit Kulls tätowierten Arm im Schein des Kaminfeuers auf, als hätten die Worte des gleichermaßen verärgerten wie enttäuschten Vaters sie zum Leben erweckt. Der Mann zögerte einen Moment, bevor er antwortete. Irgendwie hatte er schon geahnt, dass etwas Derartiges auf ihn zukommen würde - nur nicht, dass es so schnell kommen würde.
    »Tulgin-Kraut«, sagte er schließlich tonlos. »Als Elixier. Ein paar Tropfen in den Schlummertrunk. Absolut geschmacklos – in Geschmack, als auch in Wirkung.« Den geraunten Dank in seinem Rücken hörte er schon nicht mehr. Viel mehr beschäftigte ihn die Frage, wie er seinem Herrn diese unfassbare Geschichte nur glaubhaft verkaufen sollte.
    Vor sich hin grübelnd watete der stellvertretende Kolosseumsverwalter durch das bunte Kissenmeer, bis er sich wieder neben Kathros Samaris Zest auf sein großes orangenes Kissen sinken ließ.
    »Und?«, erklang die klare, leise Stimme des stattlichen Mannes hinter dessen weißer Porzellanmaske. »Was bedrückt den guten Yorald Maurr?«
    »Es gibt... Probleme, Herr«, antwortete Packrit Kull, den Blick starr, und dennoch ohne etwas zu sehen, auf Gardehauptmann Choranor Krast gerichtet, der gerade leidenschaftliche Küsse mit einer Bediensteten mit jetschwarzer Haut austauschte, während seine Hand unter ihrem skandalös knappen seidenen Kleid auf Wanderschaft ging.
    »Probleme welcher Art?«
    Nach einem vernehmlichen Räuspern berichtete er von Kali Darads Freiheit und dem Barden, mit dem sie sich wohl aus irgendeinem Grund zusammengetan hatte. Kathros Samaris Zest hörte schweigend den Ausführungen seiner rechten Hand zu, bis dieser geendet hatte; er lachte nicht.
    »Verehrter Packrit Kull«, sagte Kathros gedehnt, nachdem er seinen Gegenüber eine Weile unverwandt angestarrt hatte. »Wir gehen davon aus, dass Ihr unverzüglich

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