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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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El Kadir – die Aufgabe erhalten, seinen – wie er sie nannte – größten Schatz nach Larrad zu bringen. Ins Kolosseum, versteht ihr? Allerdings dachte ich mir, der eine oder andere kleine Umweg könnte sich als wenig schädlich für ihn, und reichlich nützlich für mich erweisen. Wenn ihr versteht, was ich meine.« Er zwinkerte den beiden Männern verschwörerisch zu und sie verstanden. »Das Problem ist nur, wenn ihr mich jetzt gefangen nehmt und an meine Häscher übergebt, wird Kali Darad nie im Kolosseum von Larrad ankommen. Und das dürfte für zwei Brückenwächter, die ich kürzlich kennengelernt habe, äußerst unangenehme Folgen haben.«
    Mit einem deutlichen Räuspern strafften sich Aratos und Marsik  und machten einen Schritt auf ihn zu. Allerdings so auch die Harpyie, worauf beide abrupt stehen blieben. Aratos hatte bereits die Hand erhoben, um Taros Goll am Kragen zu packen und durchzuschütteln, doch Kali Darads großen funkelnden Augen und das tiefe grollen in ihrer Kehle ließen ihn seine Hand langsam wieder zurückziehen.
    »Und was hindert uns daran«, überlegte Marsik laut, »dich deinen Häschern zu übergeben und dann deine Harpyie selbst zur Arena zu bringen? So könnten wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.«
    Auf diese Worte hatte Taros Goll gewartet und ein listiges Grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus. »Und du meinst, du überlebst die Reise? Versuche ihr doch erst einmal zu befehlen, sie solle wieder in den Wagen steigen. Wenn dir das gelingt, ergebe ich mich freiwillig.«
    Marsiks Blick zuckte kurz zwischen ihm und der Harpyie hin und her, bevor er fluchend ausspie. »Verflucht will ich sein, wenn ich mir die hundert Goldstücke einfach so durch die Lappen gehen lasse! Berühmtheit hin oder her! Ich...«
    »Ich habe eine Idee«, unterbrach ihn Aratos und machte einen weiteren Schritt auf Taros Goll zu, dass er direkt vor ihm stand. Erst jetzt erkannte der Barde so richtig, wie verloren schmächtig er gegen den massiven dunkelhäutigen Krieger wirkte. Mit einem mulmigen Gefühl sah er ihm ins blaue Auge. Doch es lagen weder Groll, noch böse Absicht darin. Ganz im Gegenteil: Es leuchtete wie das eines Kindes. »Emrar Damont, ich schlage dir einen Handel vor. Einen, der uns alle drei zufrieden stellen wird. Ja, auch dich«, fügte er an seinen Kameraden gewandt hinzu, als dieser gerade energisch Luft holte. Dann fuhr er mit einer Kopfbewegung in Kali Darads Richtung fort. »Wenn ich von ihr eine Schwanzfeder und eine hübsche Narbe bekommen könnte, vergesse ich... vergessen wir , dass wir dich je gesehen haben. Warte, Marsik, ich bin noch nicht fertig. Du bekommst von mir an jedem Zahltag einen Teil meines Soldes, bis dein Anteil von den hundert Goldstücken abgegolten ist. Also, Leute. Kommen wir so zusammen, oder nicht?«
    »Aratos«, sagte Marsik mit vor Fassungslosigkeit monotoner Stimme. »Du hast nicht mehr alle Becher auf der Theke, das schwöre ich dir. Du lässt dir fünfzig Goldstücke durch die Lappen gehen – Fünfzig! - und willst bei mir auch noch fünfzig abstottern, nur weil du dir von diesem Mischling eine verpassen lassen möchtest?«
    »Du vergisst die Schwanzfeder, Marsik«, korrigierte ihn Aratos mit einem breiten Grinsen. »Die will ich auch noch.«
    »Aber...«
    »Jetzt hör mal«, sagte er und wandte sich zu ihm um. »Das ist vielleicht eine dieser Gelegenheiten, die man im Leben nur ein Mal bekommt. Ein Augenzwinkern Laramirs. Wer kann schon von sich behaupten, das Glück gehabt zu haben, dieser fantastischen Kämpferin so nahe sein zu können? Außer in der Arena bekommt man sie wohl so gut wie nie zu Gesicht - und ich noch seltener, weil ich nie so oft in Ballamar sein kann, wie ich es gerne würde. Jetzt komm. Für mich. Auf die alten Zeiten, alter Kumpel.«
    Während die beiden Männer diskutierten, wurde Kali Darads Miene bei der Erwähnung, dass man sie außerhalb der Arena nie zu Gesicht bekäme, bitter. Bevor sie von Ballamar aufgebrochen waren, hatte sie das Sonnenlicht nur dann gesehen, wenn sie kämpfen musste. Ansonsten war sie immer in diesem stickigen, düsteren Stall gehalten worden, in dem die einzigen Lichtquellen aus von der Decke herabhängenden Öllampen und bestenfalls einem vergitterten Loch in der Wand bestanden hatten. Sonne für Sonne, Mond für Mond, Sommer für Sommer.
    Oh, wie hatte sie den Anfang ihrer Reise genossen. Wie angenehm waren die vielen Glockenschläge wärmenden Sonnenlichts gewesen, ohne dass sie

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