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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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betrachtete dabei unverwandt das fürsorgliche Monster, »ich habe schon viel über Mischlingsliebhaberei gehört. Doch noch nie darüber, dass diese Gefühle auch erwidert werden können.«
    »Glaubt mir, Männer«, meinte Gall Bator mit ernster Stimme und betrachtete dabei unverwandt das ungleiche Pärchen, »Ich habe auf meiner Reise mit den beiden so einiges erlebt, von dem ich noch nie etwas gehört habe.«
    »Ich weiß nicht, ob ich das so genau wissen will«, sagte ein anderer der drei, dessen Gesicht von einem roten Vollbart eingerahmt wurde, und dem diese Zärtlichkeiten deutlich gegen sein religiöses Weltbild gingen.
    »Hast du schon einmal eine Harpyie singen gehört?«, fragte der Riese und sah auf die Wache mit dem roten Vollbart herab.
    Der vielleicht fünfzig Sommer alte, gedrungene Mann sah überrascht zu ihm auf. »Singen?«
    Ein andächtiges nicken. »Schöner, als du es dir erträumen kannst, Mann.«
    »Ha!«, gab der Mann zurück und warf dabei der Harpyie einen zweiflerischen Blick zu. Die Harpyie beantwortete seinen Blick mit einem bedrohlichen Fauchen, bei dem ihre Fangzähne gefährlich blitzten und ihr Schopf sich leicht auffächerte und gleich wieder schloss. Sich durch diese krude Drohgebärde nur bestätigt fühlend wandte sich die Wache wieder dem Taurugar zu. »Dieses Monster soll singen können? Das glaube ich erst, wenn ich es mit meinen eigenen Ohren gehört habe. Lass sie uns doch mal eine Kostprobe ihrer Kunst geben.«
    »Ich glaube nicht«, entgegnete Gall Bator ungerührt, »dass sie dazu in der Stimmung ist, so schwer wie ihr Gefährte verletzt ist. Vielleicht wäre sie, wenn er in der Obhut eines Heilers wäre, eher dazu bereit, ihre Stimme hören zu lassen.« Bei diesen Worten wandte er sich den Wachen im Hintergrund zu und sah die Männer abwartend an.
    Alle wanden sich in sichtlich nagender Unentschlossenheit. Die Neugier, die Worte des Taurugar auf die Probe zu stellen, rang mit dem Unbehagen, eine Bestie mitten unter die arglosen Dorfbewohner zu lassen – ob gefesselt, oder nicht.
    Derweil knurrte und brodelte Kali Darad unentwegt vor sich hin, während sie Taros Goll den nach Krankheit und Tod stinkenden Schweiß aus dem Gesicht wischte und ihm immer wieder sanfte Ohrfeigen gab, wenn er wieder dabei war wegzudämmern.
    Irgendwann riss schließlich einem der Wachen der Geduldsfaden und er verkündete genervt, er würde den Hauptmann rufen, damit dieser eine Entscheidung traf.
    Wenig später traf der Hauptmann, ein dunkelhäutiger Mann mittleren Alters mit einem glattrasierten Gesicht und einem wehenden schwarzen Umhang über den gepanzerten Schultern, am Stadttor ein. Er ritt auf dem Rücken eines stolzen Schimmels, den er mit der steinernen Miene eines Feldherrn durch die Reihen seiner Männer lenkte, bis er vor dem Grund für den Tumult anhielt. Das Pferd wieherte und scharrte unruhig mit den Hufen, während sich der Krieger und der Berserker einen Moment lang auf Augenhöhe gegenüberstanden. Bei dem Anblick musste Gall Bator innerlich vor Schadenfreude grinsen, denn auch wenn er es noch so sehr zu verbergen suchte, konnte man es dem Hauptmann dennoch deutlich ansehen, wie verärgert er darüber war, wie ihm sein Gaul mit seinem vermaledeiten Tänzeln den theatralischen Auftritt versaute. Und den Gesichtern der Umstehenden nach, war Gall Bator nicht der einzige, dem das auffiel.
    Irgendwann wurde es dem Mann zu blöd und er stieg mit einer fließenden Bewegung, die eindeutig der Rettung seiner Ehre galt, vom Rücken seines bockenden Pferdes ab und übergab das Tier dem gedrungenen Wachmann mit dem roten Bart; der Wachmann brachte das verängstigte Tier sofort mit einem mühsam beherrschten Grinsen in Sicherheit.
    Während Mann und Ross im Hintergrund verschwanden betrachtete der Hauptmann das Pferd des Taurugar mit verwundert hochgezogener Augenbraue, denn im Gegensatz zu seinem stand dieses völlig ruhig hinter dem Wagen und ließ den Schweif hin und her schwingen. Gall Bator ließ ihn noch drei Herzschläge lang staunen, bis er mit einem vernehmlichen Räuspern auf sich aufmerksam machte.
    »Hauptmann?«
    Der dunkelhäutige Mann sah zu ihm auf und begrüßte ihn mit dem Kriegergruß.
    »Barachur zum Gruße, Taurugar«, schwadronierte er mit dem deutlich hörbaren Akzent der Kolkwüste und hieb seine rechte Faust auf seine linke Brust. »Mein Name ist Yoruba Asante Bakari. Ich bin Hauptmann der Wache dieses beschaulichen Dorfes.«
    Gall Bator erwiderte den Gruß und

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