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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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weiter. Und ich bin der Meinung, wir tun gut daran, ihn darin zu unterstützen. Schließlich hat er eine Harpyie in seinem Wagen.«
    Die Augen des Heilers zuckten hoch und blitzten den dunkelhäutigen Krieger böse an. »Eine Harpyie?«
    Ein diszipliniertes Nicken. »So ist es.«
    »Und Ihr lasst ihn damit einfach hier in unser Dorf, ja?«
    »Wir haben eine... Abmachung. Außerdem ist sie gefesselt und es stehen zwei bewaffnete Wachen beim Wagen. Die Bürger sind sicher, Heiler Ballarak.«
    Der Mann mit dem geflochtenen Kinnbart und den Raubvogelaugen nickte wenig überzeugt. »Wenn Ihr das sagt. Wie dem auch sei. Wenn der dumme Fleischberg unbedingt in aller Bälde wieder abreisen möchte, kommen wir um den Einsatz von Magie nicht herum.« Er machte eine kurze Pause in der er nochmal die schwärende Wunde betrachtete. »Obwohl ich glaube, das tun wir so oder so nicht.«
    »Soll ich den Taurugar zu Euch holen?«
    »Selbstverständlich«, schnappte er ungeduldig. »Schließlich muss er das Ganze ja auch bezahlen.«
    Hauptmann Yoruba Asante Bakari salutierte mit der rechten Faust auf der linken Brust, machte auf dem Absatz kehrt und stiefelte zur Tür. Derweil half der Heiler dem benommen stöhnenden Barden auf seine berüchtigt einfühlsame Weise, sich auf dem Tisch auf den Bauch zu legen.
    Der Hauptmann hatte gerade die Hand auf den Türknauf gelegt, als er auf der anderen Seite Gesang vernahm. Aber nicht irgendeinen Gesang. Ein Gesang, so ungewöhnlich und schön, wie er noch nie zuvor einen gehört hatte.
    »Was, bei Barachurs Hammer...«, flüsterte er und starrte dabei mit großen Augen die grobe Eichenholztür an.
    »Was ist denn noch, Hauptmann?«, blaffte der Heiler ihn aus dem Hintergrund an, während er eine beißend riechende Salbe auf der scheußlich anzusehenden Wunde verstrich. »Was steht Ihr da an der Tür und starrt Löcher in das Holz?«
    »Hört selbst«, entgegnete der Krieger mit gedämpfter Stimme. Er kannte den öfters ins Unverschämte abrutschenden Ton dieses Mannes schon zu Genüge und wusste nur zu gut, wie sinnlos es war, ihm Manieren beibringen zu wollen – auch wenn der Drang manchmal übermächtig war. Die beste Strategie, mit diesem Mann umzugehen, ohne sich eines ruchlosen Mordes an einem Mitglied der Bruderschaft der Heiler schuldig zu machen, war schon immer die, den Sinn seiner Worte zu hören und nicht den Ton, mit dem er sie aussprach.
    Mit einem mürrischen Grunzen ließ Ballarak von seinem Patienten ab und ging um den Tisch herum zu dem fast andächtig lauschenden Mann hin. »Warum verschwendet Ihr meine Zeit mit...« Da hörte er es auch. Und genauso wie der Krieger verfiel auch er abrupt in überwältigtes Schweigen. »Was... was ist das?«, keuchte er, bemüht nicht lauter zu sein als die unvergleichliche Stimme auf der anderen Seite der Tür.
    Statt zu antworten schob Yoruba Asante Bakari die Tür auf und trat hinaus auf die Straße. Der Heiler folgte ihm auf dem Fuße und sah sich sogleich einem großen Planwagen mit einem schwarzen Hengst davor gegenüber.
    »Also dümmer hätte der Kutscher seinen Wagen nicht abstellen können«, knurrte er ungehalten, doch der Hauptmann hörte ihm gar nicht zu.
    »Es kommt aus dem Wagen«, stellte er fest und schob sich an dem Heiler vorbei zum Heck des Wagens, wo sich bereits eine beachtliche Menschenmenge versammelt hatte.
    Er hatte die Hand schon am Heft seines Schwertes, als er überrascht feststellte, dass sich hier kein wütender Mob massiert hatte, welcher einer aggressiv fauchenden Harpyie nach dem Leben trachtete, sondern dass alle schweigend und zum Teil mit offenstehenden Mündern zu dem aufsahen, was da am Heck des Wagens stand und mit einer Stimme sang, wie sie nie einer menschlichen Kehle entströmt war und ihm eine Gänsehaut nach der anderen bescherte.
    Langsam bogen die beiden Männer um die Ecke des Wagens und folgten den Blicken der Umstehenden, hinauf zu der Sängerin hinter der Pritsche des Fuhrwerks – und beiden klappte der Kiefer herunter. Es war tatsächlich die Harpyie, die da sang. Entartet und schrecklich anzuschauen stand sie dort droben und sang ein Lied, dass Hauptmann Yoruba Asante Bakari schon einmal gehört hatte. Doch noch nie hatte er es so schön gesungen gehört. Und das von einer Kreatur, mit der er sonst nur schlechtes verband.
    Während er so zu der singenden Bestie aufsah und der betörenden Melodie ihrer Stimme lauschte, bemerkte er neben dem Wagen auch den Taurugar, der ihn mit einer

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