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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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kleinen freien Flecken Straße zwischen ihr und ihren Opfern stand und etwas zu ihr empor rief. War das ihr Name?
    Das Erscheinen dieses Kerls verwirrte Kali Darad dergestalt, dass sie einen Moment lang in ihrem Wüten innehielt und ihn mit misstrauisch verengten Augen fixierte; ihr Schopf war voll aufgefächert und ihre Hände öffneten und schlossen sich mit jedem Atemzug.
    »Zwei Schritte zurück, Männer«, rief er der Phalanx in seinem Rücken zu, ohne sich von dem knurrenden Monster über ihm abzuwenden.
    »Zarkus...«
    »Zwei Schritte zurück!«
    Erst nach kurzem Zögern traten seine Kameraden mit grimmigen Gesichtern die befohlenen zwei Schritte zurück, behielten ihre Waffen aber erhoben.
    »Kali Darad, hör mir zu«, sagte der Mann laut und überdeutlich, als befürchtete er falsch verstanden zu werden. »Beruhige dich wieder und hör mir zu. Ich habe gerade jemanden in das Haus geschickt. Er wird nachsehen, wie es deinem Liebsten geht.«
    »Was, bei den Geistern meiner Ahnen, ist denn hier draußen los?«, ertönte plötzlich neben ihm die Stimme des Taurugar. »Was soll das ganze Geschrei und was macht dieser Auflauf vor meinem Wagen?« Er blickte von Kali Darad zu dem unbewaffneten Zarkus, dann zu den anderen Wachen, bevor er wieder zu ihr zurückkehrte. »Was ist los mit dir?« Letzteres fragte er ohne jeden Groll.
    »Lügner«, zischte Kali Darad mit gebleckten Zähnen in Richtung der Wachen. »Betrüger, Verräter! Taros ist tot!« Kaum waren diese Worte über ihre Lippen gekommen, zuckte sie auch schon ob ihrer Bedeutung zusammen - und es wurde totenstill. In ihr, um sie herum, im ganzen Dorf, ja sogar die ganze Welt versank für sie in völliger Stille. Sie hörte noch nicht einmal ihren eigenen Herzschlag.
    Zuerst stand sie einfach nur da, wie versteinert, mit weit aufgerissenen Augen. Dann begann ihre Unterlippe zu beben und eine Träne kullerte aus den großen goldenen Teichen in ihrem Gesicht.
    Als die Männer das sahen, sanken ihre Waffen langsam herab und aller Grimm, alle Anspannung, wich aus ihren Gesichtern. Keiner sagte auch nur ein Wort. Alle starrten sie nur wie gebannt auf die im Sonnenlicht glitzernden Tränen, die der blutrünstigen Bestie langsam über die Wangen perlten.
    »Also«, durchdrang das Räuspern des Berserkers die bedrückende Stille, »keiner hat etwas davon gesagt, dass er tot ist.« Ihr Kopf ruckte zu ihm herum. »Er lebt. Allerdings ist er sehr erschöpft. Der Heiler hier hat ihm einen Heiltrank gegeben und die magische Heilung muss wohl... etwas weh getan haben.«
    »Oh ja«, bestätigte einer der kürzlich hinzu gekommenen Wachen und nickte dabei bedeutungsschwer. Er hatte sich vor einigen Sommern beim Sturz vom Rücken eines Pferdes einen schweren Beinbruch zugezogen und wäre daran beinahe verblutet, wenn Heiler Ballarak ihm nicht einen seiner magischen Heiltränke verabreicht hätte. Selbst jetzt noch ließ ihn die Erinnerung an die schrecklichen Schmerzen der magischen Heilung schaudern. Es hieß, die magisch beschleunigte Heilung ließe den Verletzten die Schmerzen seiner Verletzung noch einmal durchleiden – nur ohne die segensreiche Betäubung des Schocks.
    »Er... Er lebt?«, flüsterte Kali Darad und Gall Bator nickte.
    »Er muss sich aber noch ein paar Glockenschläge ausruhen. Wir reisen weiter, sobald er wieder aufgewacht ist. Wo stecken eigentlich meine Pferde?«
    »Freude«, wisperte sie vor sich hin, während der Gardist namens Tarsik Gall Bator erklärte, wo sie seine Pferde untergebracht hatten, und wippte aufgeregt in den Knien auf und nieder. »Er lebt. Er lebt, er lebt, er lebt.« Alles andere war ihr egal. Die dummen Pferde, die verdattert glotzenden Männer um sie herum, die sich nur langsam wieder aus ihren Häusern trauenden Dorfbewohner, alles. Taros lebte und mehr musste sie nicht wissen.
    »Na das ging ja gerade nochmal gut«, atmete Mika erleichtert auf und stellte seine Hellebarde wieder neben sich auf den Boden.
    »Das kannst du laut sagen«, pflichtete ihm Ullgan Toss bei und klopfte ihm auf die Schulter. »Haltet die Ohren steif und passt auf euren Rücken auf, Jungs.« Dann machte sich der Krieger wieder auf den Weg, zurück auf seinen Posten. Auch die anderen, die als Verstärkung hinzugekommen waren, lösten sich unter erleichtertem Gemurmel wieder auf und verteilten sich auf ihre Posten.
    Alle, bis auf Zarkus. Er blieb noch einen Augenblick und sah dabei zu der vor Glück strahlenden Harpyie auf.
    »Was für ein Zirkus«, seufzte

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