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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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hin und wieder an dem Verband herum, der ihre Wunde an der Hüfte bedeckte. Bei dem Ausbruch hatte die Wunde wieder etwas zu bluten begonnen, doch glücklicherweise nur kurz. Dennoch beschloss sie, wieder etwas vorsichtiger zu sein. Zu groß war die Chance, dass die Wunde wieder aufriss und sie zum Opfer ihres eigenen aufbrausenden Temperaments wurde.
    Ihre einzige Gesellschaft während der endlos scheinenden Warterei bildete der dunkle Kuschelbär, den sie die ganze Zeit über in der Hand hielt, streichelte und mit dem sie in Gedanken Zwiesprache hielt. Eigentlich kam sie sich dabei ausgesprochen albern vor, doch war es auf der anderen Seite auch beruhigend, einen Gesprächspartner zu haben, dem man seine Gedanken, seine Sorgen anvertrauen konnte, und der einen einfach von der erdrückenden Langeweile ablenkte. Quatschte Taros Goll deswegen so viel? Weil er Ablenkung von seinem Leben brauchte? Oder hörte er sich einfach nur gerne selbst reden? Ach, Taros. Elender, lieber, guter Schwätzer. Einsam. Trübsal. Ich vermisse ihn so. Mit einem Seufzen nahm sie den Bären an ihre Lippen und sog den Duft der dunkel gefärbten Wolle und der Schafwollfüllung ein. Eine angenehme kurzweilige Ablenkung von den Sinneseindrücken, die sie langsam zu Tode langweilten.
    Irgendwann wurde sie des ewigen Wartens überdrüssig und begann die Ladung nach etwas interessantem zu durchsuchen. Doch außer den bereits entdeckten Handwerksgegenständen fand sie nichts wirklich Spannendes. Bis sie auf einen ledernen Beutel stieß, in dem es verheißungsvoll raschelte. Nachdem sie die Lederschnur gelöst und den Beutel in ihren gefesselten Händen umständlich umgedreht hatte, purzelten fünf beinfarbene Würfel in ihre geöffnete Hand. Sie waren auf jeder Seite mit einer unterschiedlichen Zahl Punkten versehen, aus deren Anordnung sie nicht so ganz schlau wurde. Aber zumindest war es etwas, womit sie sich beschäftigen konnte.
    »Ihr Götter«, stöhnte Mika unter dem Joch seines Dienstes und ließ dabei den Kopf kreisen, um seinen verspannten Nacken zu lockern, »ist das langweilig. Am Tor kann man wenigstens noch ein wenig mit den Leuten plaudern oder Fremde schikanieren. Aber hier ist mal wirklich nur tote Hose.«
    »Wem sagst du das?«, entgegnete Tarsik mit einem schweren Seufzen. »Seit sie vorhin diesen Tobsuchtsanfall bekommen hat, traut sich fast kein Schwein mehr her, und selbst wenn endlich mal einer kommt, müssen wir ihn wieder weg schicken, bevor sie wieder spontan durchdreht und am Ende noch etwas passiert. Zum Kotzen. Den wievielten Glockenschlag haben wir jetzt eigentlich?«
    Sein Kamerad gähnte. »Ich meine, vorhin den sechzehnten gehört zu haben.«
    »Dann sind es noch gute zwei bis die Ablösung kommt«, stöhnte er. »Na bestens.«
    »Als es hieß, wir sollen den Wagen bewachen«, meinte Mika und rollte mit den Schultern. Auch bei ihm hinterließ das unentwegte Stehen in voller Rüstung seine Spuren. »habe ich mich schon insgeheim darauf gefreut, hier das eine oder andere hübsche Ding vor den Klauen dieser wilden Bestie bewahren zu können. Und was habe ich gerettet? Eine Horde großspuriger geiler Rotznasen. Super. Damit kann ich bestimmt heute Abend gut in der Alten Jungfer prahlen gehen. Ha! Und schau sie dir jetzt an: Das Vieh verhält sich ruhig, macht keinen Ärger, nichts was Spaß macht oder zumindest irgendwie aufregend ist. Hast du nicht vielleicht Karten, oder sonst irgendwas dabei?«
    Ein betrübtes Kopfschütteln. »Nein, leider nicht. Kennst du vielleicht irgendwelche neuen Witze?«
    »Bin mir nicht sicher«, zuckte Mika mit den verspannten Schultern. »Kennst du den schon: Wie groß war die größte Hexe?«
    »Eine fünf Schritt hohe Stichflamme«, grinste Tarsik. »Den kannte ich schon.«
    »Warte! Da habe ich erst der Letzt einen von ein paar Söldnern aufgeschnappt. Pass auf: Was ist schwarz und sitzt auf einem Baum?«
    Der andere überlegte einen Moment und zuckte dann ratlos mit den Schultern. »Nein, den kenne ich noch nicht. Lass hören.«
    »Ein Jäger nach einem Waldbrand«, antwortete Mika und prustete, bevor er mit schriller Stimme hinzufügte: »Und was ist rot und sitzt daneben?«
    »Jetzt lass es schon raus, du Idiot. Du platzt sonst noch.«
    »Sein Hund! Der glüht noch!«, grölte der Krieger mit dem gegabelten Bart los und beide Männer hieben sich vor Lachen auf die Oberschenkel.
    Zumindest für einen Moment, bis ein Geräusch ihrem Frohsinn ein jähes Ende bereitete und sie mit

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