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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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Gall Bator und fuhr sich kopfschüttelnd über das Gesicht. »Pass auf, Mädchen«, sagte er nach einem Moment an Kali Darad gewandt, »Ich werde jetzt noch etwas für unsere Weiterreise kaufen gehen. Kann ich mich darauf verlassen, dass du jetzt wieder friedlich bist? Oder soll ich dich noch etwas verschnüren, dass du dich überhaupt nicht mehr bewegen kannst? Vergiss nicht, dass das Leben deines Schätzchens in deinen Händen liegt.«
    »Er lebt«, lautete ihre fröhliche, fast schon beseelte Antwort. Und bei der blieb es auch.
    »Ich nehme das als ein 'Ja'. Vielleicht finde ich ja auch etwas Ziegenkäse für dich. Mal sehen.«
    »Ziegenkäse?«, fragte Zarkus überrascht, während sich der Taurugar zum Gehen umwandte.
    »Sie liebt das Zeug«, antwortete er über die Schulter hinweg. »Überraschend, was? Ich habe auch gedacht, dass diese Biester nur kleine Kinder und Männerschwänze fressen. Also. Gibt es hier so etwas zu kaufen?«
    Immer noch verwirrt von dieser neuen Erkenntnis über diesen gerade noch völlig außer Rand und Band geratenen, und plötzlich wieder komplett ruhigen und ausgeglichenen Menschenfresser, beschrieben Zarkus, Tarsik und Mika dem blauhäutigen Riesen, wo er Metzger, Bäcker und Käserei finden konnte, und wo der hiesige Gemischtwarenhändler zu finden sei.
    Nachdem er sich für die Fülle an Informationen bedankt hatte, machte sich Gall Bator schließlich auf den Weg. Wie sich die drei Männer hinter seinem Rücken zunickten, sah er nicht.
    Etwa zwei Glockenschläge später – es musste kurz vor Sonnenzenit gewesen sein – kehrte Gall Bator wieder zu seinem Wagen zurück. Er hatte einen Jutesack dabei, der vollgestopft war mit Rationen und allerlei anderen Dingen, die er als nützlich erachtet hatte.
    »Aber nicht naschen, hörst du?«, scherzte er, als er den Sack hinten in den Wagen stopfte. Dabei fiel ihm etwas auf und er runzelte die Stirn. »Warum hast du Blut am Mund?«
    Ihre Antwort bestand aus einem deftigen, dröhnenden Rülpsen.
    »Respekt«, lachte Tarsik und machte eine Kopfbewegung in ihre Richtung. »Sie hat endlich was gefressen.«
    »Und was?«, wollte Gall Bator wissen, nachdem er einen kurzen Blick in den Wagen geworfen hatte.
    »Ich habe ihr etwas Fleisch besorgt«, meinte der blonde Wachmann. »Dachte mir, sie hat vielleicht Hunger. Den ganzen Morgen über hat sie nur traurig vor sich hin gegurrt und das Fleisch überhaupt nicht angerührt. Ich dachte schon es liegt daran, dass es kein Menschenfleisch ist. Aber nachdem sie erfahren hat, dass es ihrem« - er zog eine Grimasse - »Liebsten gut geht, hat sie sich darüber her gemacht, wie der Dunkle Gott über die Seele einer Jungfrau.«
    Der Taurugar grunzte. »Na dann, vielen Dank.«
    »Keine Ursache«, winkte die Wache ab.
    »Also dann«, er klopfte mit der Hand auf die Pritsche, »Dann werde ich mal wieder nachsehen, wie es Taros geht. Ich sage dir dann Bescheid, Kali.« Mit ein paar großen Schritten war er im Haus verschwunden.
    Wenig später erschien er wieder und erstattete Bericht. »Also. Er ist immer noch sehr schwach, aber zumindest ist er wach. Wir werden wohl heute Abend schon wieder abreisen können.«
    Kali Darad nickte eifrig und strahlte über das ganze Gesicht. Das waren die besten Nachrichten, die sie seit langem bekommen hatte. Taros Goll lebte und war auch schon wieder wach. Bald würden sie sich wieder auf den Weg machen. Zusammen. Daran, dass dies wohl die letzte Etappe ihrer Reise sein würde, bis sie ihr definitiv endgültiges Ziel erreichten, wo ihre Wege getrennt werden würden, verschwendete sie keinen Gedanken. Sie lebte mittlerweile nur noch von Moment zu Moment. Die Vergangenheit war tot, die Zukunft etwas so kurzes, dass jegliche Planung und jeder Hader zur Zeitverschwendung wurden. Sie lebte jetzt. In diesem Moment. Und in diesem Moment war sie glücklich. Alles war gut. In diesem Moment.
    Die Zeit verging. Nach und nach trauten sich immer mehr Bewohner des Dorfes wieder auf die Straße hinaus, doch von nun an machten sie einen deutlichen Bogen um den Wagen herum und nur noch die mutigsten wagten einen Blick hineinzuwerfen. Und auch diese wurden dankenswerterweise gleich wieder von den Wachen weiter geschickt. So verbrachte die Harpyie Glockenschlag um Glockenschlag in ihrem Planwagen, sah dem wieder erwachenden Treiben auf der Straße zu und beobachtete, wie die Schatten allmählich länger wurden und das Sonnenlicht in ein warmes Orange überging. Aus lauter Langeweile zupfte sie

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