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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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vorgehaltenen Waffen herumfahren ließ. Es war eine abenteuerliche Aneinanderreihung von hohen und tiefen Tönen und gelegentlichen Gackerlauten. Und sie kam unmittelbar hinter ihnen aus dem Wagen!
    »Was, bei Barachurs Eiern, ist das?«, wollte Tarsik wissen, während sie der Harpyie dabei zusahen, wie sie von Krämpfen geschüttelt diese eigenartigen Töne von sich gab – und dabei war sie höchstens noch einen Schritt von ihnen entfernt.
    »Ich bin mir nicht sicher«, meinte Mika zögerlich. »Aber ich glaube, sie lacht.«
    Eine von Tarsiks Augenbrauen wanderte in die Höhe. »Sie lacht?«
    »Entschuldige bitte, aber meine Zeiten als Harpyienexperte sind schon ein paar Sommer her. Was fragst du mich das, verdammt? Ich wusste bis gestern noch nicht einmal, dass diese Biester singen können.
    Während die Harpyie mit ihrem merkwürdigen Gebaren fortfuhr, fiel ihr etwas aus der Hand, was Tarsiks Aufmerksamkeit erregte. Es fiel vernehmlich auf den Boden des Fuhrwerks und kullerte klappernd auf ihn zu, bis es auf halbem Weg zwischen ihr und ihm liegen blieb. Vorsichtig streckte er die Hand aus und nahm es an sich.
    »Hmm«, machte er gedehnt, während er den kleinen Gegenstand betrachtete. »Ein Würfel.«
    »Dieb!«, schnauzte ihn die Harpyie, plötzlich wieder todernst geworden, an. »Räuber! Lump! Her damit!«
    »He, he«, rief er laut aus und hob einhaltgebietend die Hände. »Ganz ruhig. Dir klaut hier niemand etwas. Ich möchte mir den Würfel nur gerne kurz ansehen. Mehr nicht.«
    »Gib – es – wieder – her!«, schrie sie erbost auf ihn herab und warf sich fauchend, mit zu Klauen gekrümmten Fingern in ihre überstrapazierten Fesseln. Sie wusste nur zu gut, was die Versprechen von Männern wert waren und war nicht bereit, sich ihren Fund einfach so wegschnappen zu lassen – Auch wenn sie nicht die geringste Vorstellung davon hatte, was sie damit anfangen konnte.
    In Anbetracht des sich immer weiter auflösenden Seils gab Tarsik lieber nach und warf der Harpyie ihr Spielzeug wieder vor die Füße. Wie ein Falke sich auf eine Maus stürzt, fuhr die Harpyie auf den Knochenwürfel herab und verbarg ihn schützend in ihren großen grauen Händen, wobei sie den verdrossen dreinblickenden Wachmann finster anknurrte.
    »Hast du noch einen?«, hörte sie den dunkelhaarigen Mann seinem Freund zuflüstern.
    »Einen was?«
    »Einen Würfel. Hast du noch einen?«
    »Nein, warum?«
    »Ach, schade«, seufzte Mika nun ebenfalls verdrossen und warf Kali Darads Brust einen schmachtenden Blick zu. »Dabei hat sie sich so schön auf den Würfel geworfen. Wirklich ein Jammer.«
    Erst jetzt begriff der blonde Krieger und ließ ein missbilligendes Grunzen vernehmen. »Du wieder.« Klirrend traf Tarsiks gepanzerte Hand auf Mikas Schulterpanzer. Natürlich war ihm das überwältigende Wippen ihrer prächtigen Brüste nicht entgangen, doch hatte er wenigstens genug Anstand, es sich nicht so offensichtlich anmerken zu lassen. »Aber die Würfel wären schon was nettes. Sag an, Harpyie«, sprach er Kali Darad direkt an, »Wir würden nur gerne mit den Würfeln spielen. Das ist alles.«
    »Also ich würde lieber mit ihren...« Ein weiterer klirrender Knuff traf Mika gegen die Schulter.
    »Nur geliehen. Du bekommst sie auch ganz sicher wieder.«
    »Nein!«, zischte Kali Darad giftig und zog ihre Hände an ihre Brust, um dem anderen Mann die Sicht zu verstellen. »Meine Würfel. Ganz allein meine!«
    »Hmm«, brummte Tarsik nachdenklich und kratzte sich an der Wange. So schnell wollte er sich nicht geschlagen geben. Schließlich standen ihnen noch zwei endlose Glockenschläge sterbenslangweiligen Wachdienstes bevor. Nur wie konnte er die eigensinnige Harpyie dazu bringen, sich von ihren heißgeliebten Würfeln zu trennen? Freiwillig würde sie sie höchstwahrscheinlich nicht hergeben. Es sei denn... »Und wenn wir dich mitspielen lassen?«
    »Du willst doch jetzt nicht ernsthaft einer Harpyie Bergsteiger beibringen, oder?«, fragte Mika als mache er sich ernsthaft Sorgen um den Geisteszustand seines Freundes.
    Doch dieser blieb ernst. »Warum nicht? Bevor ich die ganze Zeit hier nur dumm herumstehe, kann ich auch versuchen, einer Harpyie das Würfeln beizubringen. Also. Was meinst du, Harpyie?«
    Kali Darad hatte sich indessen mit ähnlichen Gedanken herumgeschlagen. Schließlich hatte sie keine Ahnung, zu was diese interessant klappernden, merkwürdig gepunkteten Würfel gut waren, was deren Nutzen für sie enorm schmälerte. Auf der

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