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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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dass sie vielleicht etwas seltsam ist.«
    Die Ziegenhirtin betrachtete die Frau einen Moment lang argwöhnisch, bevor sie mit den Schultern zuckte und wenig versöhnlich meinte: »Meinetwegen. Wenn das Leben ihr wirklich so übel mitgespielt hat, hat sie mein Mitgefühl. Aber jetzt muss ich das Abendessen machen. Sonst sitzen wir noch bis spät in der Nacht hier und haben noch nichts gegessen.«
    »Wunderbar!« Er klatschte vergnügt in die Hände. »Wenn es Euch beliebt, würde ich euch gerne zur Hand gehen, werte Dame. Mein Vater war seines Zeichens Koch, müsst Ihr wissen, und ich habe so einiges von ihm gelernt. Vielleicht können wir ja zusammen etwas zaubern, was meint Ihr?«
    » Wenn Ihr das wünscht, gerne«, meinte die rothaarige Frau, ohne den Blick von dem unheimlichen Weib abzuwenden, dessen Geruch sie glauben machte, sie würde mitten in ihrem eigenen Kräutergärtchen stehen. »Ich könnte durchaus etwas Hilfe gebrauchen. Kinder, geht bitte solange auf euer Zimmer und spielt schön. Ich werde euch rufen, wenn das Essen fertig ist. Balgor, geh Platz!«
    Das ließen sich die Kinder nicht zwei Mal sagen und verschwanden eilig in einem Nebenzimmer, derweil der Buriner Bluthund langsam zu seiner schmutzigen grauen Decke nahe dem offenen Kamin mit dem großen geschwärzten Kupferkessel trottete und sich darauf niederließ; sein Blick war unverwandt auf die bedrohliche Gestalt gerichtet, die ihm mehr Angst einjagte, als ein wütender Bär.
    Anschließend erhoben sich auch der Barde und die Ziegenhirtin von ihren Stühlen und gingen zur Kochtheke, wo sie gemeinsam begannen, in einem kleinen Holzzuber das Gemüse zu putzen. Die Gestalt im grünen Umhang blieb schweigend zurück und blickte sich neugierig in der Stube um.
    Während der Mann Rüben, Kartoffeln und Rosenkohl putzte, riskierte er in einem unbeobachteten Moment einen verstohlenen Blick zur Seite, um sich ein besseres Bild von ihrer Gastgeberin machen zu können. Dabei fiel sein Blick in den Ausschnitt ihrer Leinenbluse. Ihre Brüste waren von annehmbarer Größe – etwa eine Hand voll -, während der Rest ihres sonnengebräunten Körpers von ansprechend athletischer Statur war. Ihre Lippen waren zwar schmal, hatten es jedoch nicht verdient, sie ungeküsst zu lassen. Ihre Hände waren von der Arbeit kraftvoll und verführten zu allerlei frivolen Vorstellungen, wo die Erfahrung dieser Hände wohl noch überall Verwendung finden mochte.
    Als sich ihr Kopf bewegte, konzentrierte er sich rasch wieder auf seine Arbeit; sie wandte sich zu seiner Begleitung um. Die Bucklige stand immer noch am Tisch, wo sie sie zurückgelassen hatten, und ließ den Blick durch den Raum schweifen. Etwas an der Frau störte sie ganz gewaltig. Die Reaktion ihres Hundes, als sie auf ihn zu getreten war, ihr Gestank und ihr hässlicher, unförmiger Buckel – all das zeichnete für sie plötzlich ein ziemlich eindeutiges Bild. Ein Bild, das ihre Abneigung gegen dieses Weib nur noch verstärkte. Was hatte sie nur geritten, dieser Kreatur ihre Gastfreundschaft anzubieten?
    Ganz unauffällig beugte sich die Ziegenhirtin zu dem Barden herüber; der war gerade damit beschäftigt, eine Kartoffel mit der Wurzelbürste zu schrubben. »Taros, ich will Euch nicht beunruhigen, aber ich glaube, hinter Eurer Begleitung verbirgt sich mehr, als Ihr glaubt.«
    Er hörte auf zu schrubben und sah sie an. »Ja natürlich. Ich habe Euch doch gesagt, dass ich eine Harpyie...«
    » Hört auf mit dem Unsinn, ich meine es ernst. Ich vermute, Eure Begleitung ist in Wirklichkeit eine Kräuterhexe.«
    Mit perfekt gemimter Überraschung riss er die Augen auf und fragte mit gedämpfter Stimme: »Bitte was? Eine Kräuterhexe? Wie kommt Ihr denn darauf?«
    »Zum einen stinkt sie wie mein Kräutergarten in voller Blüte, dann drängt sie meinen Hund mit einem einfachen Schritt auf ihn zu zurück und dann... dieser Buckel... Geburtsfehler hin oder her, überall, wo man hinhört, erzählen sich die Leute von solchen Entstellungen bei diesem Volk. ´Wer mit dem Dunklen Gott paktiert, wird von ihm gezeichnet´, sagen sie. Und diese da wurde wohl schon mehr als genug von ihm gebrandmarkt. Schrullig hin oder her, ich finde, Ihr solltet Euch in Acht nehmen und Euch schnellstmöglich wieder von diesem Weib trennen, Taros Goll. Jeder weiß doch, zu was diese Hexen fähig sind.«
    Bei diesen Worten musste er sardonisch in den Zuber lächeln. Auch er hatte bis vor kurzem so einiges geglaubt, was sich die Leute so

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