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Kalis Schlangengrube

Kalis Schlangengrube

Titel: Kalis Schlangengrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ein Schlüssel kratzte im Schloß, und im nächsten Augenblick schwang die Tür nach innen. Zwei Frauen betraten das Verlies.
    Für die jedoch hatte der Inder keinen Blick übrig, denn die Frauen besaßen eine schaurige Begleitung.
    Es waren zahlreiche Schlangen, die sich um ihre Füße wanden. Und jede Schlange besaß einen Menschenkopf!
    ***
    Die Polizisten, die vor der Wohnungstür standen, waren ratlos, als sie uns durchließen.
    Ich blieb noch einmal stehen und fragte sie: »Was genau passiert ist, wissen Sie also nicht?«
    »Nein, Sir.«
    In der Wohnung fanden wir einen ebenfalls ratlosen Leiter der Mordkommission und einen Nachbarn, der schreckensbleich auf einem Stuhl saß, eine Whiskyflasche umklammert hielt und ins Leere starrte, wobei seine Lippen zitterten.
    »Der hat ihn gefunden«, erklärte uns der Chef der Mordkommission. Er hieß Blackman.
    »Und?«
    Blackman hob die Schultern. »Eigentlich ist es ein Zufall gewesen. Mr. Frior, so heißt unser Zeuge, wunderte sich, daß die Tür nicht geschlossen war, als er nach unten ging. Dann schaute er in die Wohnung fand sie zuerst leer, bis er in die Küche kam.«
    »Und das wollen wir uns einmal ansehen«, schlug ich dem Kollegen vor.
    »Ja, Sie werden sich wundern.«
    »Das haben wir uns abgewöhnt«, gab ich zurück.
    »Wenn man einen Job wie Sie hat, kann einen wohl nichts erschüttern. Wir haben extra so lange gewartet«.
    »Danke. Und sorgen Sie bitte dafür, daß der Zeuge nicht die ganze Flasche leert.«
    »Keine Angst, die nehme ich ihm schon weg.«
    »Das wäre gut«
    Wir gingen in die Küche. Die Männer der Mordkommission hatten ihre ersten Arbeiten bereits getan und die Spuren gesichert. So brauchten wir keine Angst zu haben, etwas zu zerstören.
    Und wir sahen das Opfer!
    Suko preßte die Lippen zusammen, ich atmete scharf durch die Nase. Man hatte dem Mann die Kleidung ausgezogen, deshalb war jedes Detail auf seinem Körper zu sehen Von den Haarspitzen bis zu den Füßen zog sich die dünne, schuppige und trockene Haut. Obwohl es mir schwerfiel, bückte ich mich und tastete über die Haut. Ja, sie war trocken und sehr dünn. Wie die Haut einer Schlange. Und ich hatte das Gefühl, sie so abziehen zu können, wenn ich sie mit einem Messer einritzte.
    Den Versuch wollte ich wagen. Mein Taschenmesser konnte ich steckenlassen, ich nahm das Messer, das ich noch auf dem Tisch fand. Es gehörte eigentlich in die Küche.
    Damit ritzte ich die Haut dicht über dem rechten Handgelenk ein. Ein kleiner Spalt war entstanden. Ich konnte ihn in zwei Hälften aufklappen. Die rechte Hälfte bog ich um.
    »Vorsichtig«, sagte Suko, der mir, wie die anderen Männer auch, über die Schulter schaute. Ich zog an der Haut.
    Obwohl sie so dünn war, zeigte sie sich sehr widerstandsfähig. Wie Papier konnte ich sie abziehen, und mein Blick fiel jetzt auf das Fleisch des Mannes.
    Es sah grau aus. Grau, widerlich und unansehnlich. Als hätte normales Fleisch zu lange in der Sonne gelegen.
    Ich schüttelte mich.
    »Ziehen wir die Haut vollständig ab?« erkundigte sich Blackman.
    »Es hätte keinen Sinn, es jetzt zu tun«, erklärte ich ihm. »Das können Sie im Labor.«
    »Und wenn er noch lebt?«
    Ich kam aus meiner gebückten Haltung hoch. »Wie kommen Sie denn darauf, Kollege?«
    Blackman verzog das Gesicht. »Sie sind bekannt, Sinclair. Geisterjäger nennt man Sie. Ich hörte, daß die Leichen, die Sie finden, nicht immer tot sind.«
    »Hier stimmt es aber.«
    »Wollen wir hoffen.« Blackman gab seinen Männern einen Wink mit dem Kopf.
    Die Leute verstanden und schafften den Toten hinaus. In der Diele fand ich noch den Zeugen, Mr. Frior. Er hatte die Flasche angesetzt und wollte trinken, als er mein scharfes Räuspern hörte. Hastig zog er sie zurück, wobei ein Teil der Flüssigkeit aus der Öffnung gluckerte und seine Hose näßte.
    Ich lachte. »Weshalb sind Sie so nervös? Haben Sie etwas zu verbergen, Mister?«
    »Nein, nein, ich…«
    »Wo können wir reden?«
    Er hob die Schultern.
    Suko deutete auf die Küche. Da die Leiche abtransportiert worden war, harten wir dort Platz.
    Mr. Frior zitterte, als er in die Küche kam. Er schaute auf einen der Stühle, und ich bedeutete ihm, sich dorthin zu setzen. Die Flasche hatte er mitgenommen und stellte sie vor sich auf den Tisch, als er endlich saß.
    Suko blieb an der Tür stehen, ich pflanzte mich auf die Tischkante, schaute den Mann an und sagte: »So, nun mal raus mit der Sprache. Was haben Sie erlebt?«
    »Es war

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