Kalis Schlangengrube
ihm den Rücken zuwandte. Sein linker Arm kroch an ihrem Körper hoch, erreichte die Kehle und hatte die richtige Stellung gefunden.
Mandra drückte zu.
Er legte seinen Arm um den Hals der Hexe und preßte hart zu, wobei er die rechte Hand ebenfalls durch das Gitter schob undden Hinterkopf zu fassen bekam.
Er drückte dann den Schädel nach vorn und hielt ihn so, wie er ihn haben wollte.
Jetzt lag die ganze Verantwortung bei Jane Collins, denn Mandra hatte seine Pflicht getan und plötzlich standen seine Chancen auch wieder wesentlich besser.
»Okay«, sagte er zu Jane Collins gewandt. »Nun bin ich am Drücker. Eine falsche Bewegung oder Tat von dir, und ich breche deiner Chefin das Genick…«
***
Das Haus war leer.
Es ist immer ein komisches Gefühl, wenn man ein nicht bewohntes Haus betritt. Man spürt noch, daß hier vor kurzem Menschen gewesen waren, alles roch noch nach ihnen, und vielleicht deshalb empfand ich die Stille besonders bedrückend.
Suko erging es ähnlich. Auch er fühlte sich nicht besonders wohl. Das erkannte ich an seinen Blicken, mit denen er sich sorgfältig umschaute, ob er irgendeinen Feind entdeckte.
Alles blieb ruhig.
Ich atmete tief durch. Auf jedes Geräusch wollte und mußte ich mich konzentrieren. Die Schlangen glitten lautlos über den Boden. Wenn sie sich nicht gerade durch Zischen bemerkbar machten, dann hörten wir überhaupt nichts von ihnen, und sie konnten blitzschnell angreifen. Das alles gefiel mir nicht.
In der Halle, ungefähr dort, wo uns das Mädchen entgegengekommen war, blieben wir stehen. »Aufteilen?« fragte Suko. Ich war dafür.
»Soll ich mit in den Keller gehen?« fragte Jeff Tadlock.
»Was würde Sie daran hindern?«
»Es stimmt zwar, daß sich Schlangen gern an warme Plätze zurückziehen, und im Keller ist es warm, aber auch in den Büros befinden sich Heizungen, Sir.«
Da hatte er recht. Diesen Aspekt sollte ich auf keinen Fall außer acht lassen.
»Gut, dann schauen Sie sich mal oben um«, erklärte ich, womit Suko ebenfalls einverstanden war. Allerdings kam mir plötzlich eine Idee. Da wir draußen keine Schlangen entdeckt hatten, mußte es ihnen auf einem anderen Weg unter Umständen gelungen sein, in dieses Haus zu gelangen. Ich fragte Jeff Tadlock nach einer Verbindungstür zwischen den beiden Gebäuden.
Er schaute mich für einen Moment groß an »Verdammt, die gibt es tatsächlich.«
»Im Keller?«
»Ja.«
»Dann kommen Sie mit, Jeff. Es ist das beste.«
Er war einverstanden. Den Weg wußte er. Wir erreichten eine Treppe mit breiten Stufen, die vor einer Tür endete.
»Wie groß ist der Keller?« erkundigte ich mich.
Tadlock winkte ab. »Da können Sie mit einer halben Armee ihre Feste feiern.«
»Und was bewahren Sie dort auf?«
»Alles mögliche. Terrarien, Werkzeug Fressen, Mäuse, Ratten, Kaninchen. Schlangen haben ja Hunger.«
»Das können wir uns vorstellen.« Ich nickte Tadlock zu. »Dann schließen Sie mal auf.«
»Mach' ich, Sir.«
Suko und ich traten sicherheitshalber einen halben Schritt zurück, als der Mann öffnete. Wir hattenbeide unsere Waffen gezogen. Wenn eine Schlange direkt hinter der Tür lauerte und sie unsere Schritte vernommen hatte, wollten wir sofort schußbereit sein. Die Tür schwang zurück Sie war ziemlich dick. Das sah mir nach einer Stahlanlage aus.
Dunkelheit. Aber keine Schlangen, die sich daraus lösten. Jeff Tadlock tastete nach rechts. Dort befand sich auch der Lichtschalter an der Wand.
Schon jetzt erkannten wir, welche Ausmaße der Keller besaß. Er war zu einem regelrechten Futterarchiv umfunktioniert worden. Man hatte Wände herausgebrochen, um Platz für große Räume zu schaffen. Und das war ausgezeichnet gelungen.
Ich hatte das Gefühl, inmitten einer großen Zoohandlung zu stehen, die sich auf den Verkauf von Kleintieren spezialisiert hatten. Fehlten nur noch die Vögel, ansonsten war alles vertreten.
Ich sah Ratten, wie sie in ihren Käfigen aufgeregt hin und her huschten, auch Mäuse schrien und quietschten. Kaninchen starrten uns an, und Hamster waren ebenfalls vertreten.
»Das ist Beute für die Schlangen«, sagte Jeff.
»Fällt Ihnen an den Tieren etwas auf? Sind sie anders als sonst?«
»Eigentlich nicht. Die rennen immer aufgeregt umher, denn sie scheinen zu wissen, welches Schicksal ihnen droht.«
Ich blieb vor einem Rattenkäfig stehen. Die Tiere glotzen mich an. Sie waren ziemlich fett und vollgefressen. Diese Viecher würden eine leichte Beute für die
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