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Kalis Schlangengrube

Kalis Schlangengrube

Titel: Kalis Schlangengrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verloren.
    Er schrie längst nicht mehr. Sein Mund allerdings stand offen. Das Gesicht glänzte, denn der Schweiß hatte sich dort abgesetzt. Die Augen waren weit aufgerissen, jeder Muskel schien erstarrt zu sein, aber ich wußte und sah es, daß dieser Mann nichtmehr lange durchhalten würde, denn die Nervenanspannung war zu groß. Er hatte zwar sein Leben lang mit diesen Viechern zu tun gehabt, aber war nie so direkt mit ihnen konfrontiert worden. Seine Waffe nützte ihm nichts. Er hielt den langen Stiel nach wie vor fest umklammert, der metallene Ring stand auf dem Boden.
    »Ich kann den Stab nehmen!« wisperte Suko.
    »Das Risiko ist noch größer. Wenn die Schlange sieht, daß du dich bewegst, kann sie dies unter Umständen als einen Angriff ansehen.« Ich hatte schnell und leise gesprochen.
    Suko gab mir recht. »Ja, verdammt. Also mit der Beretta. Wer schießt? Beide?«
    »Laß mich es versuchen.«
    »All right, Partner, ich beneide dich wirklich nicht. Viel Glück dabei, John!«
    »Kann ich brauchen.«
    Der Waffenlauf befand sich natürlich nicht in Schußrichtung. Ich mußte ihn erst noch in die Höhe bringen und genau die Ziellinie einhalten. Dabei durfte ich mich auch nicht zu schnell bewegen… Ich schielte auf Jeff Tadlock.
    Noch stand er starr. Er war einfach nicht mehr in der Lage, lange durchzuhalten, das erkannte ich auf den ersten Blick, und deshalb mußte ich mich beeilen.
    Suko bewegte sich ebenfalls nicht. Seine Blicke waren starr auf Tadlock fixiert.
    Die Zeit schien von einem mächtigen Geist angehalten worden zu sein. Ich kam mir vor wie in einem Vakuum, und es kostete mich eine ungeheuere Uberwindung, etwas zu unternehmen.
    Aber ich mußte schießen.
    Okay, die Ziellinie hatte ich. Wenn nur nicht das verdammte Zittern meiner Hand gewesen wäre.
    Und auch Tadlock befand sich am Ende seiner Nervenkraft. Aus dem geöffneten Mund rann der Speichel und versickerte in seinen Bart. Die Blicke drückten Panik aus.
    Ich atmete noch einmal tief ein.
    Die Schlange hockte auf seiner Schulter und rührte sich nicht. Sie schien zu lauern, zu warten, aber der Blick ihrer kleinen Augen war nach wie vor auf Tadlock fixiert.
    Ich schoß.
    Verdammt, ich tat es, setzte alles auf eine Karte, denn nur diese eine Chance gab es.
    Der Schuß krachte, die Kugel war unheimlich schnell, die Schlange bewegte sich…
    Alles umsonst?
    Da zuckte der Körper, wurde herumgerissen, klatschte noch gegen die Wand der Kiste und fiel von dort aus zu Boden.
    Ein zuckendes, um sich schlagendes Bündel, das allmählich seinen Geist aufgab. Tadlock war gerettet.
    Ein jämmerliches Schluchzen drang aus seinem Mund, als er es begriffen hatte und Luft holte. In seinen Augen schimmerte es feucht, im nächsten Augenblick rannen Tränen an den Wangen entlang, und trotz seiner Stütze konnte sich Jeff nicht mehr auf den Beinen halten. Er brach langsam zusammen. Suko sprang hinzu und schleuderte mit einem Tritt den am Kopf zerfetzten Schlangenkörper zur Seite.
    Ich atmete tief durch. Auch meine Beine zitterten. Es war ein Meisterschuß gewesen, aber auch verdammt viel Glück Jeden Tag wollte ich so etwas nicht erleben.
    Mit dem Handrücken mußte ich mir den Schweiß von der Stirn wischen. Der Streß der letzten Minuten hatte mir arg zugesetzt. Tadlock hockte am Boden. Er sagte etwas, was er wohl selbst nicht verstand, denn er warf seine Worte durcheinander. Zudem schüttelte er immer wieder den Kopf, holte keuchend Luft und übersah auch Sukos ausgestreckte Hand.
    Eine schwarze Mamba hatten wir erledigt, aber verdammt noch mal, wie viele dieser Biester hielten sich noch in diesem Keller versteckt. Ein schriller Schrei ließ uns herumfahren. Diesmal war er nicht von einem Menschen ausgestoßen worden. Ein Tier zeigte sich dafür verantwortlich.
    Eine Ratte.
    Gar nicht weit von uns entfernt war es einer Schlange gelungen, in einen Rattenkäfig zu schlüpfen. Sie war ziemlich dünn, schillerte grünlich und hatte ihre Zähne in das Fell einer Ratte gehackt, die nicht mehr entwischen konnte.
    Die anderen Ratten harten sich verkrochen. Auch sie schrien in seltsamen Tönen.
    Ich konnte es einfach nicht mehr mit ansehen, zog meinen Dolch und zerteilte die Schlange.
    Vor meinen Fußspitzen klatschte die hintere Hälfte des Tiers zu Boden Dort zuckte sie noch, danach lag sie still.
    Das war's also.
    Suko kam zu mir und meinte: »Eigentlich ist es Wahnsinn, wenn wir Tadlock hier unten lassen. Wir schicken ihn wieder hoch.«
    Mit diesem Vorschlag war

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