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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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werde nicht mit ihr reden. Sie hält mich für einen Idioten.«

    »Stimmt gar nicht. Sie mag dich.«
    »Woher weißt du das?«, fragte Daniel. »Hat sie das gesagt?« »Das nicht.«
    »Also hat sie gesagt, dass sie mich nicht mag.« »Nein.«
    »Und wie soll ich sie dann kennenlernen?«, fragte Daniel. »Ich bin ihr offensichtlich völlig egal.«
    Moonglow schüttelte den Kopf. Sie hatte beschlossen, Daniel bei der Suche nach einer Freundin zu helfen. Es wurde langsam lästig, wenn er jedes Mal schmollte, sobald Moonglow zu Jay ging. Mit einem schmollenden Mitbewohner und einer schmollenden Werwölfin unter einem Dach zu leben war nicht leicht. Moonglow erkannte, dass Daniel auf Mädchen anziehend wirken würde, wenn er nur etwas Selbstvertrauen aufbringen könnte. Und sich vielleicht mit seinen Vorträgen über Musik zurückhalten würde. Und nicht über Kricket redete.
    Daniel fand die Aussicht, die Party von Moonglows Freundin 193
    zu besuchen, bedrückend. Wenn Alicia auch kam, rechnete er schon fest mit einer extrem peinlichen Szene, vor allem, wenn Moonglow ihn zwang, mit ihr zu reden, wie sie es angedroht hatte. Daniels Stimmung verfinsterte sich noch, als Jay anrief. Er ging zum Schmollen in die Küche, aber als er sah, dass Kalix ihm zuvorgekommen war und voll Inbrunst in der Küche schmollte, ging er in sein Zimmer, suchte seine lauteste CD heraus und legte sie auf.
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    Die Feuerkönigin saß auf ihrem prunkvollen Thron in ihrem fantastischen Thronsaal mitten in ihrem riesigen Palast und war unzufrieden. Es war nicht einmal Mittagszeit, und sie hatte nichts zu tun.
    »Wahrlich bedauerlich«, sinnierte sie, »dass ich so ungemein geschickt bin. Ich habe nicht nur meine Feinde so gründlich besiegt, dass offenbar nie wieder ein Krieg ausbrechen kann, ich habe anschließend auch mein Königreich so effizient organisiert, dass alle Staatsangelegenheiten vollkommen reibungslos ablaufen und mir keinerlei Probleme verursachen.«
    Weil ihr die Lust vergangen war, sich laufend um die unzähligen kleinen Vulkane zu kümmern und Gold, Blut und dargebrachte Opfer unter ihren treuen Untertanen zu verteilen, hatte die Feuerkönigin die besten Elementargeister damit betraut, ihr diese lästigen Arbeiten abzunehmen. Sie erledigten ihre Aufgaben so gut, dass kaum etwas die Aufmerksamkeit der Königin benötigte. Malveria trommelte mit den Fingern auf den Thron. Sie rief Xakthan, ihren Ersten Minister. Nur Sekunden später erschien er vor ihr in einem blauen Blitz.
    »Gibt es irgendeine Störung in meinem Reich?«, fragte sie.
    193
    »Nein, mächtige Königin«, antwortete er.
    »Liegen den Gerichtshöfen Fälle vor, die mein Urteil verlangen?«

    »Meiner Kenntnis nach nicht, mächtige Königin.«
    »Oh.« Malveria war enttäuscht. »Irgendwelche Anzeichen für Rebellenaktivitäten an den Grenzen?«
    »Alle Rebellen sind tot, mächtige Königin. Unter Eurer großartigen Anführerschaft blieb keiner übrig.«
    »Hätte ja sein können«, seufzte Malveria.
    Ihr Erster Minister war ein ausgesprochen loyaler Verbündeter. Er hatte sie von Anfang an unterstützt. Malveria dachte gern an diese Zeit zurück. Als sich nach dem Tod des alten Königs die ganze Familie der Feuergeister um die Macht stritt, schrieb man ihr allgemein die geringsten Chancen zu. Ihre Mutter und mehrere ihrer Brüder befehligten große Armeen, während Malveria beinahe allein dastand. Sie verbrachte lange Jahre in den schrecklichen Einöden am Rande des Königreichs, um ihren Verfolgern zu entgehen. Trotzdem hatte die Feuerkönigin mit Hilfe ihrer Fähigkeiten, ihrer Intelligenz, Tapferkeit und ihres unbezähmbaren Willens ihre winzige Streitmacht von Sieg zu Sieg geführt und war mit jeder Schlacht stärker geworden.
    Als sie endlich selbst eine große Armee beisammen hatte, bezwang sie die vereinten Kräfte ihrer verbleibenden Feinde bei der Schlacht von Askalion, die mit so beispielloser Grimmigkeit geschlagen wurde, dass die Grenzen zu mehreren benachbarten Dimensionen eingerissen wurden. Nach viertägigem Kampf watete Malveria mit dem Schwert in der Hand schließlich durch einen Fluss aus Blut, um ihren schrecklichsten Feind zu töten, ihren Onkel, den man den Zentaur der Zerstörung nannte. Malveria hatte ihm den Kopf abgeschlagen und ihn in den großen Vulkan geworfen. Das war ihr krönender Triumph.
    Darauf folgten große Feierlichkeiten, und seitdem hatte Malveria das Reich regiert.
    Sie seufzte. Glückliche Zeiten. Ihre Anhänger hatte sie

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