Kalix - Die Werwölfin von London
Freundinnen gewesen waren. Sie waren viel zu sehr mit ihren eigenen Sachen beschäftigt gewesen, um sich groß um Kalix zu kümmern. Wenn sie manchmal Unfug vorhatten und Kalix mitmachen wollte, schickten die beiden sie weg und sagten ihr, sie sei noch zu klein.
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Es wurde dunkel, und Kalix gefiel diese dämmrige Straße mit den vernagelten Gebäuden nicht. Weil sie keine Lust hatte, drei Werwölfinnen zu begegnen, die wahrscheinlich gar nicht mit ihr reden wollten, wandte sie sich zum Gehen.
Dann geschahen mehrere Dinge gleich hintereinander. Zuerst bemerkte Kalix den Geruch von Sarapen. Bevor sie einen Schritt machen konnte, sprang Sarapen von oben herab; offenbar war er über die Dächer gekommen. Als er neben ihr landete, wirkte er überrascht.
»Kalix? Deinem Geruch bin ich gar nicht gefolgt. Du scheinst überhaupt keinen zu besitzen.«
Sarapen machte einen Schritt auf sie zu, als die Dunkelheit anbrach.
»Aber es ist egal, wo wir uns treffen, Schwester.«
Kalix machte sich bereit, sich zu verteidigen, aber dann wurden sie durch einen großen Aufruhr unterbrochen, als mehrere Lieferwagen in die Straße rasten.
Eine ganze Horde von Männern mit Hunden sprang aus den Fahrzeugen und strömte in die Proberäume.
»Dominil«, murmelte Sarapen. Augenblicklich verwandelte er sich in einen riesigen Werwolf und rannte auf das Studio zu. Kalix verwandelte sich ebenfalls und lief hinterher. Angesichts der Bedrohung für ihre Clanmitglieder vergaß sie die Gefahr, die ihr von Sarapen drohte, und eilte ihnen zu Hilfe.
Als die beiden Werwölfe durch die Eingangstür des Studios stürmten, landeten sie im größten Tumult. Der Gang zu den Proberäumen war vollgestopft mit Männern und knurrenden Hunden, die auf eine Tür am anderen Ende zusteuerten. Sarapen brach als gewaltiger, schrecklicher Werwolf über sie herein, schleuderte einen zerschmetterten Körper zur Seite, packte den nächsten und warf ihn wie eine Puppe auf die Köpfe der Männer weiter vorne.
Die Jäger wurden von der unerwarteten Attacke von hinten überrascht und wandten sich schreiend ihren Angreifern zu. Kalix schlug einem Jäger die Zähne in den Hals und riss tiefe Wunden.
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Sie stieß die Leiche von sich weg und sprang auf den nächsten Jäger zu. Der Kampfrausch überkam sie, und sie biss, trat, schlug und fetzte sich mit ihren Pranken in blinder Wut den Flur entlang, bis sie über zerschlagene und blutige Körper die Tür des Proberaums erreichte.
Sarapen war bereits dort. Er stürmte in den Raum, in dem Dominil unter dem Ansturm der Angreifer verschwand. Bewaffnete Männer suchten nach einer freien Schusslinie auf die Werwölfin, die sich rasend zur Wehr setzte und an deren Beinen knurrende, kläffende Hunde hingen. Beauty und Delicious hatten sich aus irgendeinem Grund nicht in Werwölfinnen verwandelt und versuchten, ihre Angreifer mit ihren Gitarren abzuwehren. Es war hoffnungslos. Die Schwestern wurden zurückgeworfen, und Jäger setzten nach, um sie zu packen.
Kalix sprang durch den Proberaum, riss einem Jäger das Gewehr aus der Hand und rammte einem anderen ihren klauenbewehrten Fuß brutal ins Gesicht. Ein Hund wollte Kalix ins Bein beißen; sie trat nach unten und brach ihm das Genick.
Sarapen sprang mitten ins Gewühl vor Dominil, riss die Männer von ihr weg und schleuderte sie gegen die Wände. Zwei Schüsse fielen, und Sarapen zuckte leicht zusammen, bevor sich seine Zähne um den Hals des Mannes schlossen, der sie abgegeben hatte; mit einem mächtigen Biss riss er dem Mann beinahe den Kopf ab. Dominil nutzte die Gelegenheit und sprang auf. Ihr weißes Werwolffell war blutbefleckt, aber sie stürzte sich ins Gefecht und riss die Männer der Gilde in Fetzen. Die Angreifer, die sich einer viel größeren Werwolfmacht gegenübersahen, als sie erwartet hatten, fielen zurück. Die wilde, bestialische Raserei von Kalix, Sarapen und Dominil hatten sie nicht vorhergesehen. Als Kalix mit den Angreifern der Zwillinge fertig war und sich auf die Jäger stürzte, die Sarapen und Dominil gegenüberstanden, warfen sich die Männer herum und flohen.
Im Proberaum herrschte heillose Verwüstung. Uberall waren 240
zerschundene und blutende Körper. Männer und Hunde lagen stöhnend vor Schmerzen zwischen den zerschmetterten Überresten des Studioequipments.
Teile von Verstärkern und Lautsprechern übersäten den Boden. Dominil verschwendete keine Zeit damit, sich die Uberreste des Kampfes anzusehen.
»Raus«, sagte sie. »In mein
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