Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
Vom Netzwerk:
verhängt hatte.
    »Am Ende entscheidet wohl Macht. Bei den MacRinnalchs ist das nicht anders als bei den Hiyastas.«
    »Dieser jüngere Sohn Markus hört sich nicht gut an«, sagte 307
    Xakthan. »Er scheint ein unpassender Anführer zu sein. Er trägt elegante Kleidung, sagt Ihr?«
    »Ich trage auch elegante Kleidung, Erster Minister.«
    »Was nur angemessen ist, jetzt, da Ihr Königin seid. Als wir tagsüber in Höhlen geschlafen und nachts gekämpft haben, trugen wir die Lumpen, die uns nach der Schlacht geblieben sind.«
    Xakthans Blick zeigte, dass er sich nicht ungern an diese Zeit erinnerte.
    »Das ist wahr«, sagte Malveria. »Aber seine Mutter glaubt, Markus wäre besser geeignet, den Clan in die Moderne zu fuhren, und damit hat sie vielleicht recht.«
    Xakthan fragte, ob die MacRinnalchs Malveria etwas bedeuteten. Sie gab zu, dass sie sich nicht viel aus ihnen machte, solange Thrix in Sicherheit war.
    »Allerdings ist sie nicht die Einzige, die mich interessiert. Thrix' Schwester Kalix, das jüngste Mitglied der Herrscherfamilie. Ich habe ihr das Leben gerettet.«
    »Warum?«
    »Als Gefallen für Thrix.« Malveria stockte.

    »Nein, das stimmt nicht ganz. Es war eher ein Gefallen für ein junges Mädchen; Moonglow heißt es. Und ich habe ihm einen unterhaltsamen Preis abgerungen.«
    Malveria erzählte Xakthan von diesem Preis, und er nickte verständnisvoll. Ein gepeinigter Mensch war immer unterhaltsam, da musste er zustimmen.
    »Aber wird diese Moonglow Daniel jemals wirklich lieben? Er klingt nicht sehr anziehend.«
    »Ich glaube, er ist auf seine eigene Art durchaus anziehend. Moonglow könnte sich gut in ihn verlieben, und dann wird sie natürlich leiden, weil ich ihr verboten habe, ihn jemals zu besitzen. Allerdings«, fuhr Malveria mit düsterem Blick fort, »hat die scheußliche Agrivex meine Pläne nicht vorangebracht.«
    308
    Der Erste Minister war überrascht. Er kannte Vex gut. Erst letzte Woche war sie in eine Sitzung der Staatsminister gestürmt, hatte nach einem Gesetz verlangt, das ihr eine deutlich höhere Summe für Kleidung zugestand, und nach einem zweiten, nach dem ihr Geschichtslehrer in den großen Vulkan geworfen werden sollte. Beide wurden abgelehnt. Agrivex war anschließend unter Drohungen und Flüchen hinausgestürmt, hatte ihren Abgang aber ruiniert, als sie über einen kleinen Tisch stolperte, sich schmerzhaft den Ellbogen stieß und in Tränen ausbrach.
    »Ihr habt Agrivex um Hilfe bei Euren Plänen gebeten?«
    »Ja. Und ich weiß, was du denkst. Jeder Plan, an dem die närrische junge Agrivex mitwirkt, ist zum Scheitern verurteilt. Aber in der Welt der Menschen scheint sie eine recht geeignete Kandidatin zu sein, um Daniel den Kopf zu verdrehen. Ich werde ihr sagen, sie soll es weiter versuchen. Sobald sich Daniel mit einer anderen eingelassen hat, wird Moonglow eifersüchtig, davon bin ich überzeugt.«
    Die Königin starrte einen langen Moment in die Ferne.
    »Als ich Vex und Kalix zusammen gesehen habe, kam ich mir alt vor. Findest du, ich sehe alt aus?«
    Dieser Frage hatte Xakthan sich schon oft stellen müssen.
    »Mächtige Königin, Ihr besitzt die jugendliche Frische der Tochter eines reichen Edelmanns, eines jungen Mädchens, das nie von einer einzigen Sorge geplagt wurde.«
    Malveria war erfreut. Wirklich? «
    »Ich schwöre es.«
    »Gut. Aber gib den Befehl, beim Schöpfen meines Verjüngungswassers große Vorsicht walten zu lassen. Solange sich der MacRinnalch-Clan in solchem Aufruhr befindet, muss man beim Betreten von Colburn Wood besonders umsichtig sein.«
    308

140
    Dominil blieb nur eine Nacht bei Moonglow. Als sie vom Überfall auf das Haus der Zwillinge hörte, bestand sie darauf, so schnell wie möglich dorthin zurückzukehren. Verasa hatte sowohl Thrix als auch Dominil über die Ereignisse berichtet.
    »Diese widerwärtigen Kreaturen«, tobte die Herrin der Werwölfe. »Die Douglas-MacPhees hätte man schon lange aus dem Weg räumen sollen. Ihr Vater war bösartig, und sie sind kein Stück besser.«
    Offenbar war den Zwillingen nichts geschehen, aber sie waren geschockt und eingeschüchtert. Dominil war überzeugt davon, dass sie sofort zurückgehen musste. Ihre Verletzungen waren schwer, und Thrix fand, sie sollte sich länger erholen, aber davon wollte Dominil nichts hören.
    »Es wird mir bald besser gehen.«
    Thrix hatte zu viel zu tun, um sich selbst um die Zwillinge zu kümmern, also ließ sie das Thema ruhen. Moonglow machte sich größere

Weitere Kostenlose Bücher