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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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sie aus sicherer Entfernung.
    Der Bach, der durch den Wald floss, war nicht breiter als fünf Meter, aber die Böschungen waren an manchen Stellen steil. Über den Hauptweg gelangten die Werwölfe zu der Brücke, die in den östlichen Teil des Waldes führte. Eskandor ließ davor anhalten, um auf die Rückkehr seiner Späher zu warten. Sie berichteten ihm, dass die MacAllisters sich nicht zurückgezogen hatten.
    Eskandor sprach zu seinen Werwölfen.
    »Jetzt werden wir die MacAllisters vertreiben. Macht euch bereit, vorzurücken.«
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    Thrix langte vom Bett aus nach ihrem piepsenden Handy. Jemand hatte ihr eine Nachricht geschickt.
    Liebste Thrix ich habe gelernt wie man eine Textnachricht schreibt ist das nicht wunderbar??? Bin bald bei dir. Malveria.

    Thrix wollte der Feuerkönigin schnell antworten und ihr sagen, dass jetzt kein guter Zeitpunkt für einen Besuch war. Sie hatte es gerade bis zum zweiten Wort geschafft, als Malveria in ihrem Schlafzimmer auftauchte.
    »Verdammt, Malveria, kannst du mich nicht warnen, bevor du kommst?«
    »Ich habe dir eine Nachricht geschickt. Bist du nicht beeindruckt davon, wie meisterhaft ich diese komplizierte Technologie beherrsche? Ich habe es von Agrivex gelernt, die es, glaube ich, von Moonglow gelernt hat. Es ist sehr dunkel hier drin.«
    Mit einer Geste erhellte Malveria das ganze Zimmer.
    »Hallo, Gawain«, sagte Malveria mit breitem Lächeln. »Wie schön, dich wiederzusehen.«
    Gawain, der neben Thrix im Bett lag, verzog gequält das Gesicht.
    »Von Privatsphäre hältst du wohl gar nichts, oder?«, fragte Thrix.
    Malveria sah sie fragend an.
    »Dieses Wort ist mir nicht vertraut. Erklärst du es mir?« »Ich sollte gehen«, murmelte Gawain.
    »Bitte, geh doch nicht meinetwegen«, sagte Malveria huldvoll. »Die Zauberin besitzt sicher noch genug Energie für weitere Liebesspiele. Dazu hatte sie in letzter Zeit so wenig Gelegenheit.«
    »Jetzt verschwinde schon aus meinem Schlafzimmer!«, verlangte Thrix. Sie war wütend über Malverias mangelndes Taktgefühl und verlegen, weil sie im Bett mit Gawain erwischt wurde.
    »Ich sollte wirklich gehen«, sagte Gawain und sah Malveria auffordernd an.
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    »Und?«, fragte Malveria.
    »Er möchte, dass du rausgehst, während er sich anzieht«, sagte Thrix streng.
    »Ach .. ich hatte vergessen, dass Werwölfe heutzutage die Tabus der Menschen übernommen haben, was das Nacktsein angeht. Nun gut, dann ziehe ich mich in die Küche zurück und koche Kaffee mit deiner Maschine, falls sie mitspielt.
    Seit Agrivex das Land der Menschen heimsucht, habe ich einiges über die Maschinen der Menschen dazugelernt. Ich bin wirklich zuversichtlich, dass ich das Kaffeegerät bedienen kann.«
    Malveria stolzierte aus dem Schlafzimmer.
    »Platzt sie immer so herein?«, fragte Gawain.
    »Wahrscheinlich«, antwortete Thrix. »Solange ich sie kenne, hatte ich keinen Liebhaber ...«
    Sie unterbrach sich. Das hatte sie eigentlich nicht sagen wollen. Thrix ärgerte und schämte sich, als Gawain aufstand und sich rasch anzog. Mit einem knappen Abschied schlüpfte er aus dem Schlafzimmer und verschwand aus Thrix' Wohnung, ohne noch etwas zu Malveria zu sagen. Als die Feuerkönigin stolz mit einem Kaffeetablett zurück ins Schlafzimmer kam, starrte die Zauberin, mittlerweile im weißen Seidenmorgenmantel, sie wütend an.

    »Kaffee?«
    »Malveria!«
    »Ja?«
    »Wie kannst du es wagen, hier einfach so hereinzuplatzen!« Malveria machte ein gekränktes Gesicht.
    »Aber ich habe dir doch eine Nachricht geschickt. Hast du sie nicht erhalten?«
    »Etwa drei Sekunden, bevor du hier aufgetaucht bist.« Malveria winkte ab.
    »Nun, soweit ich weiß, verläuft die Zeit in dieser Dimension doch etwas anders.«
    Thrix nahm ihr wütend einen Kaffee ab.
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    »Wie würdest du es finden, wenn ich bei dir hereinplatzen würde, während du mit jemandem im Bett liegst?« Malveria zuckte mit den Schultern.
    »Das würde mir nichts machen. Ist so etwas bei den MacRinnalchs sehr tabu?«
    »Ja. Und schlimmer noch, es ist extrem unhöflich. Und was noch schlimmer ist: Wieso schlafe ich schon wieder mit Gawain?«
    »Ah«, nickte Malveria. »Ist das immer noch ein beschämendes Geheimnis?«
    »Ja. Und erzähl niemandem davon.«
    Malveria versprach es ihr, was sie aber nicht davon abhielt, Thrix über jede Einzelheit des Treffens auszufragen. »Wie ist es dazu gekommen? Hat er dich angerufen?« »Nein.«
    »Habt ihr euch zufällig an einem romantischen Ort getroffen, etwa

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