Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
Vom Netzwerk:
Nichte.«
    »Ach, ich glaube, sie waren vom letzten Jahr.«
    »Pah.« Malveria schnipste noch einmal mit den Fingern und sandte Vex unter wütendem Protest zurück in ihre eigene Dimension.
    Thrix und Malveria kletterten auf den Dachboden. Der kleine, verstaubte Raum hatte sich in ein kühles, sauberes Lager verwandelt. Sie verließen sich darauf, dass Kalix' Amulett alle Angriffe feindlicher Magie abwehren würde. Die Zauberin und Malveria hatten einen schwierigen Zauber eingesetzt, um den Schutz des
    323
    Amuletts sogar dann aufrechtzuerhalten, wenn Kalix das Haus verließ. Der Dachboden war jetzt so abgesichert, dass auf keinen Fall jemand von außen hineinsehen konnte. Er war sicherer als Thrix' Büros und sogar sicherer als Malverias Palast. Sie würden die neuen Kleider herbringen und hier aufbewahren, bis Malveria sie brauchte. Als sie wieder nach unten kamen, war die Feuerkönigin bester Laune.
    »Wenn ich mit meinem neuen eleganten Mantel dort ankomme, wird Prinzessin Kabachetka im Vergleich einfach verblassen. Liebste Thrix, du hast dich selbst übertroffen.«
    Livias Feier begann am vierzehnten des nächsten Monats, in nur fünf Wochen.
    Die Zeit würde ausreichen, wenn Thrix nicht weiter gestört wurde.
    »Kalix geht es gut«, sagte Moonglow, der aufgefallen war, dass keine der Besucherinnen nach ihr gefragt hatte.
    Die Zauberin nickte. »Gut. Es ist wichtig, dass sie hierbleibt. Gerade jetzt sollte Sarapen sie nicht finden.«
    »Sie übergibt sich auch nicht mehr so oft«, sagte Moonglow. Das stimmte. Nach Dominus Rettung hatte Kalix noch als Werwölfin Pizza gegessen und sich nachher nicht übergeben. Moonglow hoffte auf weitere Verbesserungen, wenn sie blieb und sich vielleicht bald sicherer fühlte. Aber weder Thrix noch Malveria schienen sich für Kalix zu interessieren. Sie waren zu sehr mit ihren Plänen für die Kleider beschäftigt.
    »Bei Hexe Livias fünfhundertster Geburtstagsfeier werde ich alle Anwesenden mit meinem Aussehen blenden. Schon jetzt bin ich besserer Stimmung. Meine modischen Katastrophen der letzten Zeit habe ich so gut wie vergessen.«
    323

148
    »Werwölfe haben in der Regel nicht viel für das Glücksspiel übrig«, sagte Krämer MacDoig. »Zumindest meiner eigenen Erfahrung nach nicht. Ich glaube, es liegt ihnen einfach nicht im Blut.«
    »Ja, Vater«, antwortete der junge MacDoig. »Da gebe ich dir recht.«
    Der Krämer nahm ein Bild von der Wand, unter dem ein Safe zum Vorschein kam.
    »Was nicht heißt, dass man nicht hin und wieder einen Werwolf trifft, der gerne wettet. Kertal MacRinnalch zum Beispiel. Er ist ein Spieler, keine Frage.«
    Kertal, Neffe des verstorbenen Fürsten, Sohn von Kurian und Bruder von Marwanis. Ein Mitglied des Großen Rats, ein starker Befürworter Sarapens und ein ehrbarer Werwolf. Abgesehen von seiner Spielerei.
    Der Krämer öffnete den Safe.
    »Und spielt ein Mann - oder ein Werwolf - zu viel, endet er immer mit Schulden. Deine Mutter war strikt dagegen, Sohn.«
    Vater und Sohn legten eine respektvolle Pause ein, als der Krämer seine verstorbene Frau erwähnte.
    Der Krämer holte einen kleinen in Tartan gewickelten Gegenstand aus dem Safe. Er schlug den Stoff zurück und legte ein Messer bloß, sehr alt, aber immer noch glänzend und scharf und mit seltsamen eingeätzten Symbolen.
    »Das große Begravarmesser«, sagte MacDoig zufrieden.
    Der Krämer hatte das Messer von Kertal gekauft, der sich geschickt eine Kopie des Schlüssels um Verasas Hals besorgt und das Messer aus dem Gewölbe der Burg gestohlen hatte. Er hatte mit einem Täfelchen aus weichem Ton einen Abdruck gemacht, als er sie zur Begrüßung umarmt hatte. Die Sache hatte er gerissen eingefädelt.
    324
    Der Krämer hatte eine beträchtliche Summe für das Messer bezahlt. Trotzdem war er weit unter dem Marktwert geblieben. Das Messer war ein Relikt aus dem alten Mesopotamien, jedes Museum würde sich darum reißen.
    »Ein kostbares Stück«, murmelte MacDoig. »Aber wenn ein Werwolf wie Kertal dringend Geld braucht, um seine Schulden zu bezahlen, ohne dass sein Vater etwas davon erfährt, ist der Preis nicht allzu hoch.«
    »Ein wunderschönes Artefakt«, sagte der junge MacDoig.
    »Das stimmt«, pflichtete ihm der Krämer bei. »Es heißt, es würde glühen, wenn ein Werwolf in der Nähe ist, und würde den Wolf verwirren.«
    »Und ihn leicht töten«, fügte sein Sohn hinzu.
    »Auch das. Natürlich würden wir nicht wollen, dass ein Werwolf getötet wird, schließlich sind

Weitere Kostenlose Bücher