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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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Auftritt nichts laufen. Er würde eine Katastrophe werden. Dominil hatte ihren Stolz, und die Vorstellung, dass etwas als Katastrophe endete, an dem sie mitgearbeitet hatte, war ihr zuwider. Frustriert ging die weißhaarige Werwölfin hinaus und lief durch den fallenden Schnee durch Camden. Pete, der Gitarrist, war überrascht, als sie vor seiner Tür stand, aber nicht mehr so besorgt, wie er es früher gewesen wäre. Niemand mochte Dominil, aber die Band hatte gelernt, ihr zu vertrauen. Er bat sie herein. Sein Wohnzimmer, bemerkte Dominil, war extrem unordentlich.
    »Ist es nicht so, dass es vor einer Woche für die Band vielversprechend ausgesehen hat?«
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    »Ahm ... ja«, antwortete Pete.
    »Warum legen Beauty und Delicious dann ein so destruktives Verhalten an den Tag? Sie trinken nur und machen sich zum Narren. Ich sehe dafür keine mögliche Erklärung.«
    Pete ahnte, wo das Problem liegen könnte, zögerte aber, es zu sagen. Dominil schüchterte ihn ein.
    »Naja, vielleicht ...«, setzte er an, dann stockte er.

    »Sprich ruhig offen«, sagte Dominil. »Wenn du mich kritisieren willst, halte dich nicht zurück. Seit ich mit den Zwillingen zusammenlebe, bin ich das gewohnt.«
    »Ich wollte dich nicht kritisieren. Du warst toll. Echt. Ich glaube, sie werden einfach nervös. Weißt du, sie sind eigentlich total schüchtern.«
    Dominil starrte ihn ungläubig an.
    »Nervös? Schüchtern? Beauty und Delicious? Alles, was sie machen, ist darauf ausgelegt, Aufmerksamkeit zu erhalten.« Pete schreckte leicht zurück.
    »Na ja. Aber weißt du ... wahrscheinlich überkompensieren sie nur. Da wären sie nicht die Einzigen. So waren sie immer vor Gigs. Sie haben Angst, dass sie auf die Bühne gehen und keiner sie mag.«
    »Du meinst, sie haben Lampenfieber?« »Ja.«
    Dominil überlegte. Konnte der Gitarrist recht haben? Falls ja, war das ein Punkt, den Dominil noch nicht bedacht hatte. Sie wäre gar nicht auf die Idee gekommen, die Schwestern könnten unter Nervosität leiden.
    »Sie haben keinen Grund, Angst zu haben. Die Band klingt gut, sie können wirklich optimistisch sein.«
    Pete zuckte mit den Schultern.
    »Ich glaube, das macht eigentlich keinen Unterschied. Du kennst das doch, wenn manche Leute sich trotzdem Sorgen machen.«
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    »Nein.« »Echt nicht?«
    »Es fällt mir nicht leicht, so etwas nachzuvollziehen.«
    »Das glaube ich glatt«, sagte Pete.
    Sein Unterton ließ Dominil aufhorchen.
    »Glaubst du, mir fehlt es an Einfühlungsvermögen?«
    »Wenn du Sachen sagst wie es fällt mir nicht leicht, so etwas nachzuvollziehen, ist das wahrscheinlich ein Zeichen dafür. Und du redest immer so, weißt du, so förmlich.«
    Dominil war irritiert.
    »Ich bin nicht hier, um über meine Ausdrucksweise zu sprechen. Was muss unternommen werden, um die Zwillinge in den Normalzustand zu versetzen?«
    Pete wusste es nicht. Er kannte das schon, und soweit er sich erinnern konnte, benahmen die Zwillinge sich so übel, bis sie auf die Bühne gingen.
    »Und dann waren sie in Ordnung?«
    »Kann man so nicht sagen. Die Gigs waren immer ein totales Chaos.«
    Dominil dankte Pete für seine Hilfe. Ihr war schon früher aufgefallen, dass Pete für einen jungen Gitarristen recht attraktiv war. Sie hätte ihn sogar als begehrenswert einschätzen können, wenn ihr danach gewesen wäre. Allerdings nicht, solange sie zu arbeiten hatte. Während sie langsam zum Haus der Zwillinge zurückging, überlegte sie, was sie wegen ihrer empfindsamen Gemütslage unternehmen konnte. Bis zum Gig waren es nicht einmal mehr drei Wochen, und Dominil war fest entschlossen, ihn zu einem Erfolg zu machen.
    Die Avenaris-Gilde war fest entschlossen, ihn zur Niederlage zu machen. Der Gilde war es gelungen, Dominil aufzuspüren. Einer ihrer Agenten, der den Kampf im Studio überlebt hatte, war ihr zufällig in Camden über den Weg gelaufen, als sie Flyer verteilte, und hatte einen davon mitgenommen. Jetzt lag das kleine Stück
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    Papier auf Mr Carmichaels Schreibtisch und hatte eine Menge Aufregung ausgelöst. Es wurden Pläne geschmiedet, den Gig zu überfallen.
    Berichten zufolge war die weißhaarige Werwölfin von einem Mädchen begleitet worden, auf das Kalix' Beschreibung passte. Durch die Anwesenheit der Werwolfprinzessin wurde die Operation für die Gilde besonders wichtig.
    Trotzdem wurden darüber keine Einträge in den Computer vorgenommen. Der IT-Fachmann der Gilde glaubte, dass ihr System sicher war, aber Mr Carmichaels Intuition sagte

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