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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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hervor, um dem Gitarristen Pete ein Zeichen zu geben. Er begriff und setzte mit dem ersten Song ein, mit Yum Yum Cute Boys. Endlich lief der Gig.

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    Markus war schneller als Wallace, aber falls er auch der gewandtere Kämpfer war, hatte er das noch nicht zeigen können. Anfangs hatten sie einander umkreist, dann hatte Wallace Markus packen können und ihn näher gezogen.
    Jetzt hielt er ihn fest umklammert. Markus hatte den Boden unter den Füßen verloren, ihm wurde der Atem aus dem Leib gepresst. Die Werwölfe hinter den Baro

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    nen feuerten Wallace an, während er dem Thronanwärter das Leben herausquetschte.
    Keuchend versuchte Markus, den Kopf zu senken und Wallace ins Gesicht zu beißen, aber Wallace vergrub seine Schnauze an Markus' Hals und drückte fester zu. Die Herrin der Werwölfe konnte nur mit Mühe die Fassung wahren, als sie ihren Sohn so leiden sah.
    Markus zwang sich, klar zu denken. Bei seinen jugendlichen Rangeleien mit Sarapen hatte er Erfahrungen darin gesammelt, mit einem stärkeren Gegner zu kämpfen. Er holte mit dem rechten Arm aus und hämmerte die Innenseite seiner Tatze so stark gegen Wallaces Ohr, dass sein Gegner den Griff lockerte.
    Mit seinen Krallen konnte Markus Wallace einen Hieb quer durch das Gesicht versetzen. Wallace brüllte vor Schmerz auf und ließ Markus fallen. Mit Schnee im Pelz sprang Markus auf und stürzte sich auf seinen Kontrahenten. Er konnte noch mehrere Schläge landen, bevor sein mächtiger Gegner seine Kraft wiederfand. Obwohl Wallace nur einen Treffer landen konnte, wo Markus drei schaffte, erwischte er ihn schließlich mit einem gewaltigen Hieb, der Markus beinahe den Kopf von den Schultern riss. Markus stürzte zu Boden. Verzweifelt versuchte er sich hochzukämpfen. Er wusste, wenn Wallace ihn mit den Zähnen am Hals packen und auf dem Boden festnageln könnte, wäre der Kampf vorbei.
    Markus musste zurückweichen, während Wallace, angefeuert von seinen Anhängern, unaufhaltsam näher kam.
    Baron MacGregor stimmte in den Jubel nicht mit ein. Er war immer noch um seinen Sohn besorgt, auch wenn seine Furcht langsam nachließ. Allen Betrachtern war klar, dass es nur eine Frage der Zeit sein konnte, bis Wallace siegte. Beide Werwölfe hatten Verletzungen erlitten, aber Wallace war offensichtlich stärker, und am Ende würde Markus fallen.
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    Malveria ging zu dem Saal hinauf, in dem die Bands auftraten. Eine junge Frau, die an einem Tisch saß, versperrte ihr den Zutritt.
    »Ich möchte den Gig besuchen«, verkündete Malveria. »Gig ist der richtige Begriff, nicht wahr?«
    Die junge Frau sah sie verständnislos an. Stirnrunzelnd fragte Malveria sich, wer diese geistlose Bedienstete war.
    »Sag deinem Meister bitte, dass ich hier bin«, sagte die Feuerkönigin höflich.
    »Was?«
    Malverias Stirnrunzeln vertiefte sich. Sie fand es untragbar, wenn jemand seine weniger intelligenten Dienstboten so einsetzte, dass sie vielleicht Gästen begegneten. Die Zauberin kam aus dem Saal zur Tür.
    »Malveria! Kommst du herein?«
    »Diese Dienerin ist überhaupt nicht gastfreundlich.«

    »Du musst Eintritt zahlen«, erklärte Thrix. Als sie die verwirrte Miene ihrer Freundin bemerkte - Malveria hatte noch nie irgendwo Eintritt bezahlt -, nahm Thrix Geld aus ihrem Portemonnaie, übergab es und begleitete Malveria hinein.
    Im Saal ließ sie unauffällig ein volles Weinglas in ihrer Hand erscheinen.
    »Die Bar hat wirklich nichts Anständiges zu bieten.«
    Malveria erzählte Thrix, dass ihre Kutsche sie zwar gerade vor ihrem Palast erwartete, sie aber die Fahrt zu Livia noch nicht antreten wollte.
    »Es wäre der Königin der Hiyastas unwürdig, zeitig irgendwo einzutreffen, als wäre sie auf eine kostenlose Mahlzeit aus. Ich werde sie noch ein wenig warten lassen. Übrigens hatte ich eine interessante Begegnung vor dem Gebäude.«
    »Mit wem?«
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    »Mit Werwolfjägern, glaube ich.« »Was?«
    »Etwa zwanzig. Eine unerfreuliche Schar, von der sich einige wirklich mehr um ihren Körper kümmern sollten. Die Jagd auf Werwölfe ist noch keine Entschuldigung, schwabbelig zu werden.«
    »Was ist passiert?«, fragte Thrix eindringlich.
    »Eigentlich nichts«, antwortete Malveria. Mit einem Fingerzucken sorgte sie für Stille in ihrer Nähe, damit sie einander trotz der lauten Band verstehen konnten.
    »Vor dem Gebäude habe ich deine Zauber für Schutz und Verwirrung gespürt.
    Die Jäger waren durcheinander, aber ich hatte den Verdacht, dass einer von ihnen

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