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Kalle Blomquist

Kalle Blomquist

Titel: Kalle Blomquist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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Diskussion über seine Berühmtheit ein. »Na, Rasmus«, sagte er, »wollen wir ins Haus gehen und frühstücken? Ich könnte dir Schinken braten.«
    »Ich habe gar nicht gewußt, Herr Professor, daß Sie hier in der Stadt wohnen«, sagte Eva-Lotte.
    »Nur während des Sommers«, gab der Professor zurück.
    »Ich habe diese Zuflucht für den Sommer gemietet, um in Ruhe arbeiten zu können.«
    »Ja, Vati und ich machen hier Sommerferien, wir beide ganz allein«, sagte Rasmus, »und Mutti ist bei Großvater in Indien.
    Stell dir vor, da wohnen nämlich Großvater und Großmutter.
    Und ich hab’ sie noch nie gesehen, bloß als ich ganz klein war.
    Aber nächstes Jahr hat Vati mehr Zeit, und dann fahren wir zu Weihnachten alle hin, Vati und Mutti und ich – bitte sehr!«

ZWEITES KAPITEL
    Eltern sind oft hinderlich, wenn man Krieg führen will. Sie greifen auf verschiedene Weise störend in den Gang der Geschehnisse ein. Manchmal bekam der Lebensmittelhändler Blomquist den Einfall, daß sein Sohn in den schwersten Stunden im Geschäft helfen sollte. Und der Postdirektor kam einfach daher und wünschte, daß Sixtus die Gartenwege harke und den Rasen sauber schneide. Vergeblich versuchte Sixtus, seinem Vater klarzumachen, daß ein wildwachsender Garten viel, viel schöner sei. Der Postdirektor schüttelte nur verständnislos den Kopf und zeigte stumm auf den Rasenmäher.
    Noch verstockter in seinen Forderungen war der Schuhmacher Bengtsson. Er hatte von seinem dreizehnten Lebensjahr an selbst für sich sorgen müssen, und das sollte sein Sohn auch, meinte der Schuhmachermeister. Deshalb versuchte er, mit äu-
    ßerster Strenge Anders während der Sommerferien an den Schuhmacherhocker zu fesseln. Anders hatte im Laufe der Zeit eine komplizierte Technik entwickelt, allen Attentaten auf seine goldene Freiheit zu entgehen.
    Der Hocker, auf dem Anders sitzen sollte, war deshalb meistens leer, wenn der Schuhmacher in die Werkstatt kam, um seinen ältesten Sprößling in die Geheimnisse seiner Kunst einzuweihen.
    Richtig menschlich dachte nur Eva-Lottes Vater. »Wenn du nur glücklich bist – und nicht zuviel Unfug anstellst, will ich mich nicht weiter darum kümmern, was du treibst«, sagte der Bäckermeister und legte sanft seine väterliche Hand auf Eva-Lottes blonden Schopf.
    »Solch einen Vater müßte man haben«, sagte Sixtus verbittert und mit lauter Stimme, um das Klippklippklipp des Rasenmähers zu übertönen.
    Das war nun seit kurzer Zeit das zweite Mal, daß sein unbarmherziger Vater ihn zur Gartenarbeit zwang. Benka und Jonte hingen am Zaun und sahen Sixtus teilnahmsvoll bei seinen Anstrengungen zu. Sie versuchten, ihn mit glühenden Schilde-rungen eigener Leiden zu trösten. Hatte Benka nicht tatsächlich den ganzen Vormittag Himbeeren gepflückt, und hatte Jonte nicht den ganzen Vormittag auf seine kleinen Geschwister auf-passen müssen?
    »Klar, auf diese Weise wird man ja gezwungen, die Nächte zu Hilfe zu nehmen, wenn man den Weißen an den Kragen will«, sagte Sixtus betrübt. »Man hat ja tagsüber kaum eine Stunde für das Notwendigste übrig.«
    Jonte nickte zustimmend: »Du hast das richtige Wort gesagt.
    Wollen wir nun heute nacht den Weißen an den Kragen?«
    Sixtus warf sofort die Rasenmähmaschine beiseite.
    »Da hast du gar nicht so unrecht, Jonte«, rief er. »Kommt, wir wollen in das Hauptquartier und Kriegsrat halten.«
    Und im Hauptquartier der Roten Rosen in Sixtus’ Garage wurde der Plan für die kommende Nacht entworfen. Dann wurde Benka mit der Botschaft des Roten Chefs zu den Weißen geschickt.
    Anders und Eva-Lotte saßen in der Laube des Bäckermeisters und warteten darauf, daß der Lebensmittelladen geschlossen und Kalle für diesen Tag frei wurde. In der warmen Julisonne sah der Weiße Chef reichlich faul und nicht besonders kriegerisch aus. Aber er zuckte doch zusammen, als er Benka über Eva-Lottes Steg springen sah, daß das Wasser nur so über seine nackten Füße spritzte. Benka hielt ein Papier in der Hand, und dieses Papier überreichte er dem Chef der Weißen Rosen mit abgemessener Verbeugung. Dann verschwand er schnell auf demselben Weg, auf dem er gekommen war. Anders spuckte einen Kirschstein aus, bevor er mit lauter Stimme las:
    »In dieser Nacht bei des Mondes Schein wird ein Fest in meiner Väter Burg sein. Denn die Rote Rose wird die glor-reiche Wiedereroberung des Großmummrich aus den Händen der Heiden feiern.
    WARNUNG: Stört uns nicht!!! Alles schleichende

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