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Kalt kommt der Tod (German Edition)

Kalt kommt der Tod (German Edition)

Titel: Kalt kommt der Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Sprado
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beiden Männer, ihr Blick blieb an Vollmer hängen, der auf sie den Eindruck eines kultivierten Herrn machte, der wusste, dass man für Geld alles kaufen kann, vorausgesetzt, Angebot und Nachfrage stehen in einem günstigen Verhältnis zueinander. Den anderen, sie sah Kokina an, mussten sie wohl oder übel in Kauf nehmen. Er würde den Preis allerdings in die Höhe treiben, so viel stand fest.
    Sie neigte den Kopf leicht nach vorn und sagte zu Vollmer: »Angenommen, es gäbe diesen Club, was ich weder bestätigen noch dementieren möchte: Wie viel wäre Ihnen eine Nacht mit einer sehr devoten Frau denn wert?«
    »Vier«, sagte Kokina, »wie wär’s mit vier Frauen?«
    Er grinste und hielt vier Finger hoch.
    »Mein Partner hat recht«, sagte Vollmer. »Vier Frauen wären besser als zwei. Wie viele Damen würden denn kommen, wenn wir die ganze Belegschaft des Bungee-Clubs buchen würden, alle Girls auf einmal? Geld spielt keine Rolle. Ich schätze das offene Wort, allerdings erwarte ich von Ihnen ein bisschen mehr Vertrauen, bevor ich mich für dieses amüsante Arrangement entscheide.«
    »Nach dem, was ich in Erfahrung gebracht habe, kann ich Ihnen so viel sagen«, meinte Frida Mörk und dachte daran, dass die beiden Männer am nächsten Morgen um diese Zeit die Insel wieder verlassen haben würden, »der Bungee-Club besteht aus fünf Frauen mit ungewöhnlichen Neigungen und Fantasien, die sie ausleben möchten. Da sie wissen, dass viele Männer bereit sind, sich diese spezielle Spielart des sexuellen Vergnügens etwas kosten zu lassen, verbinden sie ihre Vorlieben damit, auf diese Weise ihre Verdienste aufzubessern.«
    Kokina zog die Augenbrauen hoch und sagte: »Dann nehmen wir alle fünf, na klar.«
    Er rieb sich begeistert die Hände und blickte erwartungsvoll zu Vollmer.
    »Etwa nicht?«
    Vollmer sagte: »Wir wären bereit, für jede der Damen fünfhundert Euro zu bezahlen, wenn Sie sicherstellen, dass auch alle Mädchen kommen.«
    Seine Stimme wurde zu einem Flüstern: »Es geht nämlich um eine Wette, die wir gewinnen wollen, verstehen Sie? Außerdem hat unser Sexualleben derzeit eine Delle.«
    »Und die Bungees sollen sie ausbügeln?«, fragte Frida Mörk.
    »Kommt darauf an.«
    »Worauf?«
    »Ob sie bügeln können«, sagte Kokina.
    Fünfhundert Euro – die Zahl hing vor ihren Augen wie eine Mohrrübe.
    »Wenn Sie die Summe verdoppeln, werden Sie Ihre Wette gewinnen. Aber jetzt muss ich mich wieder um meine Patienten kümmern, Sie müssen sich schnell entscheiden.«
    Den Versuch war es wert, eine solche Chance würde sich ihr so schnell nicht wieder bieten. Wenn die beiden dämlichen Touristen abspringen wollten, konnte sie immer noch mit dem Preis runtergehen.
    Vollmer zögerte. Kokina sagte nichts, wartete.
    »Ich biete Ihnen viertausend Euro, mein letztes Angebot und nicht verhandelbar. Dafür erwarte ich jedoch einen Vorschuss«, sagte Vollmer. »Ich wüsste nämlich gern schon jetzt die Namen der Damen, die uns heute Nacht beglücken werden.«
    »Die Mädchen haben Pseudonyme.«
    »Wahrscheinlich hat sich jede einen dieser schrecklichen Kitschnamen ausgesucht, wie sie in amerikanischen Pornofilmen kursieren, Amber Lynn und Christina Cruz oder Ginni Madison.«
    »Die Bungees«, sagte Frida Mörk und sah auf ihre Uhr – es war kurz vor halb acht –, »haben einen exquisiteren Geschmack, verlassen Sie sich darauf. Sie werden ihre Namen früh genug erfahren. Wenn man so ein besonderes Schäferstündchen vorbereitet, kommt es auf die Namen der Mädchen nicht an.«
    »Hauptsache, sie werden uns Freude bereiten«, entgegnete Vollmer.
    »Oh ja, das werden sie.«
    »Wo wird die kleine Feier stattfinden?«, wollte Kokina wissen.
    »Seien Sie um einundzwanzig Uhr in der Bar des Radisson Hotels. Fragen Sie nach einem der Barmänner, Greg Allman. Greg ist Ire und der Chef des Pubs. Außer ihm gibt es noch einen Polen …«
    »… Anton Zielinski.«
    »Den lasst ihr in Ruhe. Greg Allman ist euer Mann. Er gibt euch den Schlüssel. Bevor er das tut, müsst ihr ihn bezahlen. Die volle Summe. Vergesst nicht, seine Dienste mit hundert Euro extra zu belohnen. Er ruft uns an, wenn alles zu seiner Zufriedenheit arrangiert ist.«
    »Die Mädchen machen wirklich alles , was wir wollen?«, fragte Kokina.
    »Alles«, sagte Frida Mörk und eilte den Gang hinunter.
    Es kostete zwar eine Stange Geld, aber sie hätten mit einem Schlag alle Bungees in einem Zimmer versammelt. Der Abend würde jedoch anders verlaufen, als die

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