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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller
Autoren: Dan Simmons
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verdanken hatte, die Angelina an die Medien durchsickern ließ.
    »Wer könnte es sonst noch auf mich abgesehen haben?«, bohrte Kurtz nach. »Jemand, von dem ich noch nichts weiß?«
    »Was würde ich als Gegenleistung bekommen?«
    Kurtz zuckte die Schultern. »Was würden Sie verlangen?«
    »Ihre Jacke«, antwortete Angelina Farino Ferrara.
    Kurtz blickte an sich herunter. »Sie wollen meine Jacke im Austausch gegen Informationen?«
    »Nein, Sie Idiot. Das war eins von Sophias postkoitalen Geschenken. Sie hat sie dutzendweise gekauft.«
    Scheiße, dachte Kurtz. Er hatte ganz vergessen, dass Angelinas verstorbene jüngere Schwester ihm diese Fliegerjacke nach einer heißen Nacht aufgedrängt hatte. Deshalb war er so froh gewesen, Pruno damit eine Freude machen zu können. Ein postkoitales Abschiedsgeschenk. Strike! Er fragte sich, ob er durch seine Gehirnerschütterung zu dämlich geworden war, um sich noch in die Öffentlichkeit zu trauen. Genau, ätzte der zynischere Teil seines angeschlagenen Verstands, gib ruhig der Gehirnerschütterung die Schuld .
    »Ich gebe Ihnen die Jacke sofort, wenn Sie mir verraten, wer sonst noch gestern da unten auf dem Parkdeck gewesen sein könnte«, versprach er.
    »Ich bin nicht scharf auf Ihre blöde Jacke«, schnaubte Angelina. »Genauso wenig wie auf den Sex, der Sophia dazu veranlasst hat, sie Ihnen zu geben. Ich will Sie lediglich engagieren, so wie sie es damals getan hat. Und wie Papa vor ihr.«
    Kurtz blinzelte. Als er vor einem Jahr aus Attica entlassen wurde, hatte er versucht, wenn er schon nicht länger als lizenzierter Privatdetektiv arbeiten konnte, zumindest unehrliche, aber solide Arbeit als Schnüffler für zwielichtige Gestalten wie Don Farino und später die Tochter des Don, Sophia, zu erledigen. Für Kurtz hatte es sich so weit ausgezahlt, weniger jedoch für den toten Don und seine ebenfalls verschiedene Tochter.
    »Sind Sie verrückt?«, fragte Kurtz.
    Angelina Farino Ferrara zuckte die Schultern. »Das sind meine Bedingungen für Informationen.«
    »Dann sind Sie verrückt. Als was wollen Sie mich engagieren? Als Friseur für Ihre Boys?« Er nickte in Richtung der herausgeputzten Bodyguards.
    »Sie haben nicht zugehört, Kurtz. Ich will Sie als Ermittler engagieren.«
    »Zu meinem üblichen Tagestarif?«
    »Ich zahle eine Pauschale.«
    »Wie pauschal?«
    »15.000 Dollar für einen Namen samt Adresse. 10.000, wenn Sie mir nur den Namen liefern.«
    Kurtz atmete tief durch und schwieg. Sein Kopf fühlte sich an, als habe ihn jemand einen halben Meter zu weit links angebracht. Selbst die Farbe der umherwirbelnden Blätter tat ihm in den Augen weh. Weiter hinten jubelten die Basketballspieler über einen großartigen Rebound. Im Zoo hustete ein alter Löwe. Die Stille dehnte sich aus.
    »Denken Sie nach, Kurtz, oder sind Sie eingenickt?«
    »Erzählen Sie mir, was ich für Sie herausfinden soll, und ich werde Ihnen sagen, ob ich dabei bin.«
    Sie verschränkte die Arme und verfolgte eine Weile das Basketballmatch. Einer der jüngeren Spieler fing ihren Blick auf und gönnte ihr einen anerkennenden Pfiff durch seine blendend weißen Zähne. Die Leibwächter schauten ihn finster an. Angelina grinste dem Jungen mit dem Basketball zu und wandte sich wieder an Kurtz.
    »Jemand bringt unsere Leute um die Ecke. Fünf bis jetzt, um genau zu sein.«
    »Jemand, den Sie nicht kennen.«
    »Genau.«
    »Und ich soll herausfinden, wer das ist.«
    »Genau.«
    »Und ihn beseitigen?«
    Angelina Farino Ferrara verdrehte die Augen. »Nein, Kurtz, dafür habe ich meine Leute. Sie sollen ihn nur zweifelsfrei identifizieren und uns den Namen verraten. 5000 zusätzlich, wenn Sie uns auch seinen gegenwärtigen Aufenthaltsort liefern, wie schon gesagt.«
    »Können Ihre Leute ihn denn nicht genauso gut auftreiben, wie sie ihn aus dem Weg schaffen können?«
    »Sie sind eingleisig spezialisiert«, knurrte Angelina.
    Kurtz nickte. »Diese Leute, die umgebracht werden – gehören die zur Organisation?«
    »Nein. Kontakte. Verbindungen. Kunden. Ich erkläre es Ihnen später.«
    Kurtz dachte darüber nach. Das Geldbündel in seiner Tasche war so ziemlich die letzte Reserve. Aber konnte er es moralisch verantworten, jemanden aufzuspüren, damit diese Gangster ihn umlegen konnten? Er steckte ganz eindeutig in einem moralischen Dilemma.
    »15.000 garantiert, die Hälfte davon sofort, und ich finde ihn und liefere Ihnen alle notwendigen Daten«, forderte er. So viel zu seinem inneren moralischen
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