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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller
Autoren: Dan Simmons
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Kreuzzug.
    »Ein Drittel jetzt«, entschied Angelina Farino Ferrara. Sie drehte sich um, schirmte mit ihrem Körper die Sicht von den Basketballplätzen ab und schob ihm 50 feinsäuberlich gebündelte Hunderter zu.
    Kurtz liebte es, berechenbar zu sein. »Ich könnte Ihnen hier auf der Stelle sagen, wer dahintersteckt.«
    Angelina trat einen Schritt zurück und starrte ihn an. Er drohte in ihren tiefbraunen Augen zu versinken.
    »Der neue Gonzaga. Emilios Junge aus Florida.«
    »Nein«, widersprach Angelina. »Toma ist es nicht.«
    Kurtz zog die Augenbrauen hoch, als sie den Vornamen des neuen Dons verwendete. Sie war nie sonderlich gut auf die Gonzagas zu sprechen gewesen. Kurtz’ hoch entwickelte Instinkte als Privatdetektiv verrieten ihm, dass es etwas damit zu tun haben konnte, dass Emilio sie vor Jahren vergewaltigt und ihren Vater zum Krüppel gemacht hatte.
    »Na gut«, beschloss er. »Ich werde mit der Suche beginnen, sobald ich meine eigene kleine Angelegenheit geregelt habe. Werden Sie mir Einzelheiten über die Morde liefern?«
    »Colin bringt Ihnen heute Nachmittag die Informationen in Ihr Büro an der Chippewa.« Sie nickte in Richtung des größeren der beiden Bodyguards.
    »Colin?« Kurtz zog noch einmal die Augenbrauen hoch und entschied, dass er es so schnell nicht wieder tun würde. Es tat höllisch weh. »Okay. Jetzt bin ich dran. Wer hat auf mich geschossen?«
    »Ich weiß nicht, wer auf Sie geschossen hat«, entgegnete Angelina, »aber ich weiß, wer in den letzten Tagen nach Ihnen gesucht hat.«
    Kurtz war in dieser Zeit oft außerhalb der Stadt unterwegs gewesen, um Briefe für Sweetheart Search zuzustellen. »Wer?«
    »Toma Gonzaga.«
    Kurtz fühlte, wie die Luft um ihn herum kälter wurde. »Warum?«
    »Ich weiß es nicht genau. Aber er ließ gut ein Dutzend von seinen neuen Jungs ausschwärmen – einige in der Umgebung dieser Müllhalde bei der Cheerios-Fabrik, wo Sie inzwischen wohnen. Andere beobachten Ihr Büro in der Chippewa Street. Und zwei treiben sich in der Nähe vom Blue Franklin herum.«
    »Okay«, nickte Kurtz. »Das ist nicht viel, aber danke.«
    Angelina zog den Reißverschluss ihrer Trainingsjacke hoch. »Da wäre noch etwas, Kurtz.«
    »Ja?«
    »Es gibt ein Gerücht … bis jetzt nur ein vages, unbestätigtes Gerücht … dass Toma den Dänen beauftragt hat.«
    Durch das Hämmern in seinem Schädel verspürte Kurtz einen leichten Anflug von Übelkeit. Der Däne war ein legendärer Auftragskiller aus Europa, der fast nie geschäftlich in Buffalo zu tun hatte. Kurtz war die seltene Ehre zuteilgeworden, ihn bei seinem letzten Besuch in Aktion zu erleben – an dem Tag, als Don Byron Farino, seine Tochter Sophia und einige andere in der trügerischen Sicherheit des Farino-Anwesens erschossen worden waren.
    »Nun …«, begann Kurtz. Er wusste nicht, was er sonst sagen sollte. Er wusste – und er ging davon aus, dass Angelina Farino Ferrara es ebenfalls wusste –, dass Toma Gonzaga nicht den Dänen engagieren musste, um Kurtz aus ominösen Gründen unter die Erde bringen zu lassen. Es war weitaus wahrscheinlicher, dass Gonzaga jemanden vom Kaliber und der Preisklasse des Dänen engagierte, um seinen einzigen wirklichen Konkurrenten im westlichen New York aus dem Weg zu räumen – Angelina Farino Ferrara.
    »Nun«, wiederholte er, »ich werde mich darum kümmern, sobald ich weiß, wer auf mich geschossen hat.«
    Der amtierende weibliche Don der Farino-Familie nickte, zog den Reißverschluss der Trainingsjacke noch ein Stück weiter nach oben und begann zu joggen, erst über das Gras mit dem aufwirbelnden gelben Laub, dann über den gekrümmten inneren Parkweg, der zur Rückseite des Zoogeländes führte. Die beiden Leibwächter rannten zu ihrem geparkten Lincoln Town Car und bemühten sich, sie einzuholen.
    Kurtz verschob den Filzhut des alten Mannes etwas, um den Druck von den Verbänden und seinem gespaltenen Schädel zu nehmen. Es nützte nichts. Er sah sich nach einer Parkbank um, aber zum Glück gab es keine – er hätte sich sonst wahrscheinlich in Embryonalstellung darauf zusammengerollt und wäre eingeschlafen.
    Die Basketballspieler überließen ihren Court neuen Leuten, während sie verschwitzt vom Feld gingen, sich abklatschten und clevere Beleidigungen austauschten. Kurtz zog das Handy aus der Tasche und orderte ein Taxi.

KAPITEL 5
    Joe wusste, wie froh Arlene darüber war, dass sie endlich wieder ein Büro in der Chippewa Street hatten. Vor seinem unfreiwilligen
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