Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller
Autoren: Dan Simmons
Vom Netzwerk:
haben ihn wahrscheinlich längst konfisziert. Die Festplatte nach Hinweisen abgesucht und so weiter.«
    »Ja, daran dachte ich auch schon. Aber der Rechner selbst steht in den Büros der Bezirksverwaltung. Er ist Eigentum der Behörde. Es besteht die Chance, dass sie nur … getan haben, was man eben tut, um die Dateien zu kopieren. Befänden sich die Informationen dann noch auf der Festplatte?«
    »Sicher«, nickte Arlene. »Aber es kann auch sein, dass sie die Festplatte mitgenommen und zur Spurensicherung gebracht haben, um sie genauer zu untersuchen.«
    Kurtz zuckte die Schultern. »Aber wenn sie nur in seinem Büro einen Blick darauf geworfen haben … oder noch gar nicht dazu gekommen sind …«
    »Dann können wir den Inhalt des Datenträgers problemlos kopieren. Aber wie willst du am helllichten Tag in O’Tooles Büro kommen? Im selben Gebäude, in dem sie auf dich geschossen haben? Da werden sich Leute von der Spurensicherung und scharenweise Cops herumtreiben und ihr Büro dürfte versiegelt sein.«
    »Ich will es heute Nacht erledigen. Kannst du mir den Kram mitgeben, den ich brauche, um die Dateien zu vervielfältigen?«
    »Sicher könnte ich das«, erklärte Arlene. »Aber du wirst es vermasseln. Du schaffst es ja kaum, alleine online zu gehen oder ein Programm zu installieren.«
    »Das ist gar nicht wahr.«
    »Du wirst es vermasseln, so einfach es auch ist, eine Datensicherung auf ein externes Laufwerk anzulegen. Ich werde mitkommen.«
    »Den Teufel wirst du tun.«
    »Ich begleite dich heute Nacht«, beharrte Arlene. »Gibt es noch etwas, was wir zu erledigen haben?«
    »Ich möchte dich bitten, alles zusammenzusuchen, was du über Peg O’Tooles alten Herrn auftreiben kannst. Big John O’Toole. Er war ein …«
    »Cop«, ergänzte Arlene. Sie klopfte die Asche von ihrer Zigarette ab. »Vor etwa vier Jahren in Ausübung seiner Pflicht getötet. Ich erinnere mich an den Wirbel in den Zeitungen und im Fernsehen.«
    »Genau.« Kurtz erzählte ihr von seinen beiden nächtlichen Besuchern. »Kratz alles zusammen, was du über Big Johns Bruder, Major O’Toole, den Burschen im Rollstuhl, herausfindest. Und über einen Asiaten, wahrscheinlich ebenfalls um die 60, möglicherweise Vietnamese. Vinh oder Trinh. Es gibt eine Verbindung zwischen den beiden. Kann sein, dass Vinh für den Major arbeitet.«
    »Vinh oder Trinh und ein Major«, wiederholte Arlene. »Irgendwelche Vornamen?«
    »Die wirst du mir sicher verraten.«
    »Okay. Ich gebe dir heute Abend, was ich bis dahin aufgetrieben habe. Sonst noch etwas?«
    »Ja«, entgegnete Kurtz.
    Arlene brauchte lediglich ein paar Minuten, um die Liste zu googeln und auszudrucken und Kurtz ein paar weitere, um sie durchzugehen. Sie enthielt 123 Freizeit- und Vergnügungsparks im 716er-Telefonnummernbereich von New York und in den angrenzenden Regionen. Sie begann mit Aladdins Castle (ohne Apostroph) am Alberta Drive in Buffalo und endete mit Wackey World for Kidz (schrecklicher Plural!) an der Market Street in der Stadt Niagara Falls.
    »Und was verrät dir das jetzt?«, wollte Arlene wissen.
    »Dass diese Leute es nicht so mit der Rechtschreibung haben.«
    »Und was noch?«
    »Der verlassene Freizeitpark, für den O’Toole sich interessiert, fehlt auf dieser Liste«, sagte Kurtz. »Das sind hauptsächlich Spielhallen in Einkaufszentren oder Wasserrutschen.«
    »Und Six Flags in Darien.«
    »Ja.«
    »Fantasy Island auf Grand Island ist ein richtiger Vergnügungspark«, überlegte Arlene. Sie klopfte die Asche in den gläsernen Aschenbecher und warf einen Blick nach draußen, als ein herbstlicher Windstoß gegen das große Fenster drückte.
    »Der ist noch in Betrieb«, meinte Kurtz. »Die Fotos, die ich gesehen habe, zeigten einen sehr heruntergekommenen Park. Wahrscheinlich seit Jahren, wenn nicht gar Jahrzehnten verlassen.«
    »Also willst du, dass ich mich ernsthaft auf die Suche mache – Bebauungspläne, Baugenehmigungen, Besitzrechte, Zeitungsartikel – wie weit soll ich zurückgehen?«
    »Bis in die 60er?«
    Arlene nickte, drückte ihre Zigarette aus und notierte etwas auf ihrem Stenoblock. »Nur in der Region um Buffalo?«
    Kurtz rieb sich die Schläfen. Alles pulsierte und klopfte, manchmal schlimmer, manchmal weniger schlimm, aber ohne jemals ganz aufzuhören. »Ich weiß nicht einmal, ob der Park, nach dem sie gesucht hat, im Bundesstaat New York liegt. Beschränken wir uns auf das westliche New York, sagen wir: von den Finger Lakes bis zur
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher