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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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August 1974 über die Eröffnung eines einzigartigen Vergnügungsparks in den Bergen über Neola. Die Betreiber äußerten darin die Erwartung, dass die moderne Anlage Besucher aus dem gesamten Westen New Yorks, dem Norden Pennsylvanias und dem mittleren Norden von Ohio anlocken würde.
    Der Park hatte als Hauptattraktion eine Eisenbahn im Maßstab eins zu drei zu bieten, in der bis zu 60 Passagiere Platz fanden und die auf einem über zwei Kilometer langen Parcours über und um die Bergspitze herumfuhr. Außerdem gab es ein großes Riesenrad, eine Achterbahn, »übertroffen nur vom Comet im kanadischen Crystal Beach«, einen Autoscooter und zahlreiche weitere Fahrgeschäfte.
    Realisiert wurde das Projekt »als Geschenk an die Jugend Neolas« von Major Michael Francis O’Toole, dem Präsidenten der South-East Asia Trading Company mit Sitz in Neola, New York.
    »Ahaaa«, machte Kurtz.
    Arlene hörte auf zu tippen und grinste. »Das ist das erste Mal, dass ich dich seit damals ›ahaaa‹ sagen höre, Joe.«
    »Das ist ein Spezialausdruck, mit dem nur professionelle Privatermittler vertraut sind«, enthüllte Kurtz.
    Arlenes Grinsen verbreiterte sich.
    »Nur diesmal bist du die Ermittlerin. Ich habe nicht das Geringste dazu beigetragen, diese Informationen zu beschaffen. Das hast du mit deinem Computer ganz alleine geschafft.«
    Arlene zuckte die Schultern. »Hast du schon die Datei Neola High School gelesen?«
    »Noch nicht.« Kurtz klickte auf den passenden Eintrag in der Liste.
    Parallelveröffentlichung im Neola Sentinel, den Buffalo News und der New York Times, 27. Oktober 1977:
    Ein Schüler der 12. Klasse, Sean Michael O’Toole (18), hat am gestrigen Mittwoch an der Neola High School bewaffnet mit einem Gewehr .30-06 zwei seiner Klassenkameraden, eine Sportlehrerin und den stellvertretenden Schulleiter erschossen. Anschließend wurde er von vier Mitgliedern des Neola-Footballteams überwältigt und entwaffnet. Alle vier Opfer der Schießerei kamen ums Leben. Laut Behördenangaben handelt es sich bei Sean Michael O’Toole um den Sohn des prominenten Unternehmers und Besitzer des erfolglosen Vergnügungsparks ›Wolke Sieben‹, Major Michael O’Toole. Mutter ist die schon verstorbene Ehefrau Eleanor Rains O’Toole. Erkenntnisse über das Motiv der Tat liegen bislang nicht vor.
    »Wow, noch vor Columbine«, stellte Kurtz fest.
    »Kannst du dich noch daran erinnern, als es passiert ist?«, fragte Arlene.
    »Ich war noch ein Kind.« Doch es war genau die Art von Nachrichtenmeldung, die ihn damals schon interessiert hätte.
    »Du warst schon bei Pater Baker«, half Arlene seinem Gedächtnis auf die Sprünge.
    Kurtz zuckte die Schultern. Im Anhang des Artikels fanden sich Unterlagen zur Gerichtsverhandlung vom 27. Januar 1978. Eine ganze Batterie von Psychiatern stufte Sean O’Toole als geistig unzurechnungsfähig ein. Er wurde in eine psychiatrische Anstalt für geistesgestörte Straftäter in Rochester eingewiesen, wo weitere Tests und »fortgesetzte Beurteilungen und Therapien in sicherer Umgebung« durchgeführt werden sollten. Kurtz hatte von der Klapsmühle in Rochester gehört – ein Kerker für einige der durchgeknalltesten Killer im gesamten Bundesstaat.
    »Hast du den letzten Teil der Wolke-Sieben-Datei gelesen?«
    »Noch nicht.«
    »Ein Ausschnitt aus dem Neola Sentinel vom Mai 1978«, klärte Arlene ihn auf, »in dem berichtet wird, dass der Vergnügungspark Wolke Sieben, der seit Längerem mit finanziellen Engpässen und geringen Besucherzahlen kämpft, für immer seine Pforten schließt.«
    »So viel zur Jugend von Neola.«
    »Offensichtlich.«
    »Aber wenn ihrem Onkel diese Firma und der Park in Neola gehörten, warum weiß Peg O’Toole dann nichts darüber?«, überlegte Kurtz laut. »Warum zeigt sie mir diese Fotos von dem verlassenen Park – angenommen, es ist Wolke Sieben – und weiß nicht, dass es sich um ein Projekt ihres Onkels handelte?«
    Arlene hob die Schultern. »Vielleicht wusste sie ja gerade, dass die Fotos nicht im verlassenen Park ihres Onkels gemacht wurden. Oder ihr ist die Existenz von Wolke Sieben tatsächlich nicht bekannt. Ihr Vater, Big John, ist erst 1982 nach Buffalo gezogen und hat hier seine Polizeikarriere begonnen. Vielleicht hatten der Major und sein Bruder sich zerstritten. Ich habe den Major und seinen Rollstuhl auf keinem der Fotos von Big Johns Beerdigung vor vier Jahren entdeckt. Man sollte doch meinen, dass der Onkel ihr zur Seite stehen würde, nachdem

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