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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Pegs Mutter bereits tot war.«
    »Trotzdem …«
    »Weißt du noch, wie du mir erzählt hast, dass auf einem der umgekippten Autoscooter auf den Fotos, die du gestern gesehen hast, die Zahl 7 prangte?«
    »Wolke Sieben«, dämmerte Kurtz. »Könnte ein Zufall sein, passt aber ins Bild. Trotzdem ergibt das irgendwie keinen Sinn. Warte mal, ich bin gleich wieder da.«
    Kurtz sprang auf, eilte in das winzige Badezimmer neben dem summenden Serverraum, kniete sich vor die Toilette und übergab sich mehrmals. Als sein Magen endlich Ruhe gab, spülte er sich ausgiebig den Mund aus und wusch sich das Gesicht. Seine Hände zitterten stark. Offensichtlich hatte die Gehirnerschütterung etwas dagegen, dass er feste Nahrung zu sich nahm.
    Als er ins Büro zurückkam, fragte Arlene: »Alles okay, Joe?«
    »Ja.«
    »Soll ich noch etwas nachrecherchieren, was mit dieser Angelegenheit zu tun hat?«
    »Ja. Ich will wissen, was aus dem Jungen geworden ist, dem Todesschützen. Blieb er in Rochester eingesperrt? Befindet er sich inzwischen wieder auf freiem Fuß? Und ich brauche Einzelheiten über die Aufenthalte des Majors in Vietnam – nicht nur seine Orden, auch Namen, Orte, mit wem er zusammengearbeitet hat, was er dort getrieben hat.«
    »Medizinische und militärische Akten sind am schwierigsten zu hacken«, gab Arlene zu bedenken. »Ich weiß nicht, ob ich da rankomme.«
    »Gib dein Bestes«, bat Kurtz. Sein Handy klingelte. Er ging ran.
    Daddy Bruces Stimme erklang. »Du wolltest Bescheid wissen, wenn dieser Big-Bore-Indianer wieder auf der Jagd nach dir im Blues aufschlägt, Joe.«
    »Ja.«
    »Er ist hier.«

KAPITEL 13
    Big Bore Redhawk wurde als Indianer wiedergeboren. Soll heißen, er war als Dickie-Bob Tingsley zur Welt gekommen und hatte sich nie sonderlich für die indianischen Wurzeln seiner Mutter interessiert. Doch dann wurde er im Alter von 26 Jahren wegen Schmuckhehlerei verhaftet und erfuhr durch einen sarkastischen Kommentar des Richters während der Verhandlung, dass er dank seiner vermeintlichen indianischen Abstammung ganz legal Schmuck verkaufen durfte, ohne dafür Steuern abführen zu müssen.
    Big Bore Redhawk hatte sich seinen Tuscarora-Namen mit größter Sorgfalt ausgesucht – auch wenn er in Wahrheit kein Angehöriger des Tuscarora-Stamms war. Dickie-Bob war schon immer ein Fan von imposanten Knarren gewesen und die Ruger Big Bore Redhawk 357er Magnum bewunderte er mehr als jede andere großkalibrige Pistole, die er je besessen hatte. Er hatte seine beiden ersten Frauen mit einer Big Bore Redhawk getötet – wobei er hinterher jedes Mal die Waffe entsorgen und ein paar Schnapsläden überfallen musste, um sich das Geld für eine neue zusammenzukratzen.
    Es war bei einem solchen Überfall auf einen Schnapsladen (mit einer völlig unzureichenden 22er Beretta) gewesen, bei dem er Geld für den Ersatz seiner zweiten geliebten Knarre beschaffen wollte. Sie rostete in der Erde des Reservats nicht weit von seiner zweiten Frau entfernt vor sich hin. Sie schnappten ihn und buchteten ihn in Attica ein.
    Big Bores einzige Bitte hatte darin bestanden, seinen Namen ändern zu dürfen. Der Richter begrüßte die Abwechslung vom täglichen juristischen Einerlei sehr und gestand es ihm amüsiert zu.
    Big Bore hatte in den Jahren, in denen sie gemeinsam in Attica eingefahren waren, zwar gewusst, wer Joe Kurtz war, sich jedoch von dem kleineren Mann ferngehalten (die meisten Männer waren kleiner als Big Bore Redhawk). Big Bore hielt Kurtz für einen Vollidioten – jemanden, der dieses Black-Muslim-Arschloch Ali in der Dusche abstach und anschließend damit durchkam, dass er den Wachleuten einen Haufen Scheiße als Erklärung auftischte, konnte nicht ganz bei Trost sein. Immerhin hatte es ihm eine Kopfgeldprämie in Höhe von 15.000 Dollar seitens der D-Block-Mosque eingebrockt. Kurzum: Big Bore wollte nichts mit ihm zu tun haben. Er hing lieber mit seinen Kumpels von der Arischen Bruderschaft herum und überließ es seinem Anwalt, ihn mit der fadenscheinigen Begründung, Big Bore Redhawk wäre ein Opfer anti-indianischer Diskriminierung geworden, vorzeitig rauszuboxen.
    Dann, letzten Winter, hatte Little Skag Farino, der noch seine Zeit wegen Mordes in Attica absaß, Big Bore durch seine Schwester Angelina ausrichten lassen, dass er ihm 10.000 Dollar zahlen würde, wenn er Kurtz abmurkste.
    Das klang zunächst einmal nicht schlecht. Little Skags rattenscharfe Schwester hatte ihm 2000 Dollar Vorschuss gezahlt und Big

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