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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Rock glatt und ging durch das Büro. »Ich brauche Hilfe, Kurtz.«
    So schnell wieder zum Nachnamen degradiert, dachte Kurtz. Er wartete ab.
    Sie blieb neben der Couch stehen. Kurtz ließ seine Hand ein Stückchen nach vorne wandern. Wenn sie ihre 45er Compact Witness dabeihatte, würde sie in der Manteltasche stecken.
    »Sie kennen Leute«, begann Angelina. »Sie kennen den Abschaum dieser Stadt, ihre Penner und Junkies, die Asozialen und Gauner.«
    »Danke. Anwesende natürlich ausgenommen.«
    Sie starrte ihn an und griff in die Tasche ihres Mantels.
    Kurtz zog die 38er unter der Tischplatte ein Stück aus dem Holster.
    Angelina holte ein Päckchen Zigaretten und ein Feuerzeug heraus. Sie zündete sich eine Fluppe an und ging wieder zum Fenster. Sie sah nicht nach draußen, sondern stand einfach nur da, atmete Rauch aus und musterte ihr eigenes Spiegelbild in der Scheibe.
    »Kein Problem«, bot Kurtz an. »Sie können hier gerne rauchen.«
    »Danke.« Ihre Stimme triefte vor Sarkasmus und sie klopfte Asche in Arlenes Aschenbecher.
    »Überhaupt wundere ich mich, dass Sie rauchen«, meinte Kurtz. »Das hätte ich jemandem, der so viel Zeit mit Laufen und Joggen verbringt, gar nicht zugetraut.«
    »Normalerweise verkneife ich’s mir.« Sie stützte ihren rechten Ellenbogen in die linke Handfläche und starrte ins Leere. »Ein Laster, das ich mir in den Jahren in Europa angewöhnt habe. Mittlerweile rauche ich nur noch, wenn ich extrem gestresst bin.«
    »Was wollen Sie?«, hakte Kurtz zum dritten Mal nach.
    Sie drehte sich zu ihm um. »Ich glaube, dass Toma Gonzaga und Little Skag gemeinsame Sache machen, um mich aus dem Geschäft zu drängen. Ich brauche einen freien Agenten auf meiner Seite.«
    Man hatte Kurtz in seinem Leben schon vieles genannt, aber noch nie einen freien Agenten. »Es ergibt aber keinen Sinn, dass Gonzaga hinter diesen Morden steckt. Er hat 17 Leute verloren.«
    »Haben Sie auch nur eine einzige dieser Leichen gesehen? «, fragte Angelina.
    Kurtz schüttelte den Kopf. »Aber Sie haben mir erzählt, dass der Mörder auch die Leichen von Ihren Leuten mitnimmt.«
    »Aber ich weiß, dass meine Dealer und Kunden umgebracht wurden. Meine Leute sind zu den angegebenen Adressen gefahren, haben das Blut und die Gehirnmasse gesehen und hinter dem Mörder sauber gemacht.«
    »Und Sie glauben, Gonzaga hat die Liste mit seinen Toten gefälscht, nur um Ihre Leute umzubringen?«
    Angelina machte eine ausdrucksstarke italienische Handbewegung und klopfte die Asche von ihrer Zigarette. »Das wäre doch eine nette Tarnung, oder? Meine Familie muss in den Handel mit harten Drogen einsteigen, Kurtz, oder die Gonzagas streichen sämtliche nennenswerten Einkünfte aus dem Business im westlichen New York ein.«
    »Glücksspiel, Schutzgelderpressung und Prostitution reichen nicht mehr aus? Was ist nur aus der Welt geworden.«
    Sie ignorierte ihn und ließ sich auf Arlenes Stuhl sinken. »Aber vielleicht bringt tatsächlich jemand Gonzagas Leute um«, überlegte sie. »Da gibt es diesen Phantom-Ring, der aus West-Pennsylvania operiert – von Pittsburgh aus den ganzen Südrand von New York entlang. Eine unabhängige Organisation, die es schon eine gefühlte Ewigkeit gibt – 20 oder 30 Jahre. Sie sind auf Heroin spezialisiert, und da unsere Familie damit nie etwas zu tun hatte, durchkreuzten sie unsere Geschäfte nie so weit, dass es zu einer Konfrontation gekommen wäre.«
    »Bei der Gonzaga-Familie dürfte das anders sein«, warf Kurtz ein. »Sie dealen hier bereits seit dem Zweiten Weltkrieg mit Heroin. Es wundert mich, dass Emilio diese Pennsylvania-Leute nicht längst aus dem Verkehr gezogen hat.«
    »Die Gonzagas konnten die Drahtzieher nie identifizieren. Emilio hat sogar einmal meinen Vater um Hilfe bei der Suche nach ihnen gebeten, ob Sie es glauben oder nicht. Aber auch die Fünf Familien wissen nichts Genaueres über diese unabhängige Organisation.«
    »Diese Phantom-Bande ist keine Mafiabande? Keine Namen, die auf Vokalen enden?«
    Sie starrte ihn an, als hätte er ihr stolzes südeuropäisches Erbe beleidigt. Genau genommen, dachte Kurtz, war das tatsächlich der Fall.
    Die Zornesröte kehrte auf ihre Wangen zurück, als Angelina fragte: »Können Sie mir verraten, was Sie über die Morde an Gonzagas Leuten herausgefunden haben? Haben sie sich wirklich ereignet?«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung.« Kurtz schob die 38er zurück ins Holster und rieb sich die Schläfen.
    »Wie meinen Sie das? Glauben

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