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Kalte Fluten

Kalte Fluten

Titel: Kalte Fluten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph Westerhoff
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nicht zu unterscheiden war. Sie drehte ihn auf den Rücken und setzte sich auf ihn, sodass ihre großen Brüste direkt vor seinem Gesicht in dem von ihr bestimmten Takt auf und ab wippten.
    Fritjofs Großhirn schaltete auf Autopilot. Er sah nur noch die wippenden Brüste, fühlte die Rundungen des von ihm mit beiden Händen umfassten weiblichen Hinterns und genoss jede der zunehmend schneller werdenden Bewegungen ihres Beckens auf ihm. Ihre Vaginalmuskeln umklammerten ihn fest.
    Mit einem unkontrollierten Aufbäumen, einem hektischen Drehen seines Kopfes im Kissen und einem lauten, animalischen Schrei entlud er sich.
    Lächelnd stieg Belinda von ihm herunter wie von einem Pferd nach einem wilden Galopp, ging in die Küche und kam mit zwei Sektgläsern und einer geöffneten Flasche Rotkäppchen-Sekt zurück.
    Fritjof hatte seine Zigaretten aus der wild zerknautscht vor dem Bett liegenden Hose gekramt und saß, die Tagesdecke über seine Scham gezogen, rauchend im Bett. Irgendwie schämte er sich jetzt.
    Belinda goss die zwei Gläser voll. Sie stießen an.
    »Was willst du außerdem von mir?«, fragte sie.
    Fritjof war dankbar für Belindas direkte Art.
    »Ich will dir etwas anbieten«, sagte er geheimnisvoll.
    »Was denn?«, kam es, begleitet von einem unschuldigen Augenaufschlag, aus ihrem Mund. Ihr nuttiges, von durchzechten Nächten, Alkohol- und Kokainexzessen gezeichnetes Gesicht nahm auf einmal wieder etwas Jungmädchenhaftes an.
    »Ich habe einen Job für dich. Es muss sich jemand um mein Lokal in Amsterdam kümmern. Da habe ich an dich gedacht.«
    »Ich habe davon gehört«, sagte Belinda, die breitbeinig vor ihm auf dem Bett saß und sich ihrerseits eine Zigarette anzündete. Sie blies den Rauch zur Decke und schaute den Rauchwolken hinterher. »Hast du was mit ihrem Tod zu tun?«, fragte sie.
    »Geht dich das was an?«, konterte Fritjof scharf.
    »Natürlich nicht«, sagte Belinda. »Was muss ich im ›Naked Boobies‹ tun?«
    »Dazu später. Jetzt erst mal das Wichtigste: Ich brauche ein Alibi und einen Sündenbock. Außerdem muss ich verschwinden. Die Sache hier wird mir zu heiß. Deshalb erklärst du den Bullen Folgendes …«
    Fritjof erläuterte ihr detailliert seinen Plan. Belinda stimmte zu. Bis auf einen Punkt. Den Toten wollte sie verhindern. Aber das musste sie Fritjof ja nicht sagen.
    »Was ist für mich drin?«, kam sie zum entscheidenden Punkt.
    »Fünftausend die Woche plus Erfolgsbeteiligung.«
    »Sieben«, sagte sie trocken. »Und Ficken als Skonto für dich.«
    »Sechs.«
    »Sechs plus zwei Heimflüge.«
    »Einverstanden.«
    »Wohin willst du verschwinden?«
    »Das geht dich gar nichts an.«
    »Auch wieder wahr«, sagte sie und setzte ihr verführerisches Lächeln auf. Sie drückte Fritjof in eine liegende Position und leerte ihr halb volles Glas Sekt über seinem Bauchnabel aus. Das Getränk verteilte sich und lief hinunter in Richtung seiner Schenkel. Schlürfend begann sie, die Rinnsale aufzusaugen.
    Gott sei Dank ist die bald in Holland und ich weit weg, dachte Fritjof. Sonst komme ich zu gar nichts mehr. Dann gab er sich wieder der erotischen Behandlung hin, die Belinda ihm angedeihen ließ.
     
    Während der knapp zwei Stunden, in denen Fritjof Geschäftliches und Privates gekonnt kombinierte, konnte Wolfgang, der ihn unauffällig bis hierher verfolgt hatte, in Ruhe die Namen von der ungepflegten Klingeltafel abschreiben, sie über Funk an Wiebke weitergeben und sie bitten, sie zu überprüfen.
    Nach einer guten Stunde wusste er, wen er gleich vernehmen musste. Belinda Rietschoten, registrierte Prostituierte und zugleich Angestellte in Hansens anrüchigem Gastronomie-Komplex.
    Als nach einer weiteren Stunde der sichtlich erhitzt, erschöpft und derangiert wirkende Fritjof Hansen von einem Taxi abgeholt wurde, klingelte er bei »B. Rietschoten«. Sie öffnete ihm, weil sie davon ausging, dass es sich um einen Kunden handelte. Sie war nicht wenig überrascht, als sie realisierte, dass stattdessen ein Polizist und erschütterter Vater vor ihrer Tür stand, der von ihr die Wahrheit wissen wollte. Sie erzählte. Sie brach in Tränen aus. Sie schluchzte.
    Am Ende war sich Wolfgang keineswegs sicher, ob er sich nicht verrannt hatte. Vielleicht war dieser Fritjof doch nur ein charakterlich zwar zweifelhafter Zeitgenosse mit einer ebenso zweifelhaften Beschäftigung, aber möglicherweise eben doch nur ein zwielichtiger Barbetreiber und kein Drogenhändler. Vielleicht war es doch dieser

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